Stiller Winkel in Alfter
Einweihung des „Mittenwalder Kreuzes“ mit den Kitakindern

Innehalten im Alfterer Wald: Heinz Henseler (links) und Georg Melchior erklärten den Buschdorfer Kindergartenkinder die Geschichte des Kreuzes und des „stillen Winkels“. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Innehalten im Alfterer Wald: Heinz Henseler (links) und Georg Melchior erklärten den Buschdorfer Kindergartenkinder die Geschichte des Kreuzes und des „stillen Winkels“.
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Alfter - (fes) Für die Olsdorfer war der sogenannte „Stille Winkel“
mitten im Alfterer Wald mit der Ruhebank und dem Marienhäuschen immer
eine besondere Stätte, hier konnten sie in aller Abgeschiedenheit
ihre Sorgen und Ängste loswerden. Viele Kinder spielten hier auch, so
auch der mittlerweile 81 Jahre alte Heinz Henseler. Doch Vandalismus
machten dem ruhigen Fleckchen den Garaus.

Das Marienhäuschen gibt es schon seit über 20 Jahren nicht mehr, nur
die Halterung, eine massive Holz-Eisenbahnschwelle erinnerten daran,
von der Bank blieb nur das Gestell. Auf Anregung von Heinz Henseler
konnte der „stille Winkel“, der schon in den 1930er Jahren
existierte, nun wiederbelebt werden gemeinsam mit dem Alfterer
Heimatverein und seinem Vorsitzenden Georg Melchior. Heute umgibt der
Wald den von 1973 bis 1975 vom Heimatverein errichteten
Jakob-Wahlen-Park mit seinem Spielplatz.

Im vergangenen Jahr nahm Henseler, der auch Mitglied des Vereins ist,
gemeinsam mit 25 Alfterern an einer von Vize-Bürgermeisterin Luise
Wiechert organisierten Wanderung zu Orten teil, die nicht jeder
Alfterer kennt. Auch Melchior war dabei.

Der Weg führte auch durch den Alfterer Wald entlang des einstigen
Rückzugsortes. Nachdem Henseler bedauerte, dass es den „stillen
Winkel“ nicht mehr gibt, nahm sich Melchior der Sache an. So
entstand zunächst eine neue Ruhebank, die auf das Gestell gesetzt
wurde.

Anstelle des ehemaligen Marienhäuschens brachte Melchior ein Kreuz an
dem noch vorhandenen Holzbalken an. Das sogenannte „Mittenwalder
Kreuz“ dürfte rund 40 Jahre alt sein und war bis vor wenigen
Monaten ein Grabkreuz auf dem Grab der Familie Kreuz, erklärte
Melchior. Da dieses Grab nach 30 Jahren eingeebnet wurde, informierte
die Familie Kreuz Melchior, ob er nicht Verwendung hierfür hätte?
Der Heimatverein nahm sich dessen an, restaurierte es und Melchior
brachte an: „Eine Besonderheit des Kreuzes ist, dass kein
Jesuskorpus, sondern ein geschnitzter Jesuskopf dieses ziert“,
erklärte er.

Zur Einweihung kamen auch Mädchen und Jungen des evangelischen
Kindergartens Buschdorf hinzu, die ihre Waldwochen im
Jakob-Wahlen-Park abhielten. Die Kinder hatten Blumen gepflückt, die
sie vor dem Kruzifix verteilten. Dazu sangen sie noch ein kleines
Lied.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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