Die kleine Hexe macht Urlaub
Hexentreffen in Alfter
Alfter - (fes) Was macht eine gute Hexe aus? Da liegen die Vorstellungen
zwischen der gerade einmal 127 Jahre alten Junghexe und der erfahrenen
Muhme Rumpumpel sehr weit auseinander. Wie gerne möchte „die kleine
Hexe“ doch mit erfahrenen Hexen bei der nächsten Walpurgisnacht auf
dem Blocksberg dabei sein.
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Dafür muss sie allerdings erst einmal beweisen, dass sie eine gute
Hexe ist. Gemeinsam mit ihrem treuen Begleiter, dem Raben Abraxas,
legt sie los. Was sie so alles anstellt und erlebt, das können seit
Ende Juni die Besucher des Freilichtertheaters Alfter live unter
freiem Himmel erleben.
Das Ensemble um Regisseur Bernhard Altfeld und Assistentin Mareike
Osenau brachte den 60 Jahre alten Kinderbuchklassiker von Otfried
Preußler in einer neuen Inszenierung in einem zeitgemäßen Gewand
auf die Open-Air-Bühnen oberhalb Alfters. Hunderte begeisterter
Zuschauer hatten bereits ihren Spaß.
Das Ensemble aus Laien und Profis geht dabei zurück an seine
Anfänge, denn bereits vor 15 Jahren mit der ersten Aufführung
brachte man „Die kleine Hexe“ auf die Freilichtbühne.
Doch 2017 ist natürlich jede Menge anders, erklärt Stephi Schell,
die in dem Stück die Oberbürgermeisterin spielt. Stephi Schell
stammt aus einer waschechten Freilichtwandertheater-Familie, denn
Mutter Doris Muhr, die die Oberhexe mimt, ist von Anfang an dabei und
auch Vater Jürgen Muhr, der als Bauchladenverkäufer „Biller
Jakob“ viele Lacher auf sich zieht, gehört seit langem zum
Ensemble.
Das traditionelle Vorspiel gibt es in diesem Jahr nicht und auch der
Spielort der ersten Szenen wurde einmal gewechselt: „Sonst spielten
wir immer auf der großen Hauptbühne, jetzt geht es erst einmal zum
Böhling, wir wollen unsere Besucher jedes Jahr überraschen und ihnen
etwas Neues bieten“, erklärt Stephi Schell.
Statt des Vorspiels gibt es diesmal erstmals eine dreißigminütige
Pause. Hier können sich die Besucher entweder mit süßen Donuts oder
deftigen Würtstchen stärken oder sie helfen den Schauspielern dabei,
die Schützenfest-Szene auf der Hauptbühne mit vorzubereiten. Vorher
waren hier noch Marktbeschicker, Gaukler und Hexen zugange, nun hieß
es Verkaufsstände oder Tische umstellen, damit waren die Zuschauer
auf einmal Teil der Geschichte. Zum Finale ging es dann weiter durch
die Natur unterhalb des Friedensweges wo dann die Hexennacht auf dem
Blocksberg gefeiert wurde.
Über hundert Leute vor und hinter den Kulissen waren mit dabei, um
diese flotte Inszenierung für Groß und Klein auf die Bühne zu
bringen. Allen merkte man an, wie viel Herzblut und Liebe zum Detail
sie in ihre Arbeit gesteckt hatten. Und es machte richtig Spaß
zuzuschauen, etwa wenn die Wetterhexe Rumpumpel (Ralf Hafner) durch
den Wald knattert und rattert auf seinem motorisierten Hexenbesen.
Daniela Kahle, Profi-Schauspielerin und extra für das Stück
verpflichtet, gibt eine köstliche Junghexe ab, voller Temperament und
Charme. Ziemlich schräg und zum Schreien komisch im schwarzen Outfit
wird Jan Hennemann seiner Rolle als Rabe Abraxas gerecht, um nur
einige der schauspielerischen Leistungen zu nennen.
Im kommenden Sommer wird das Stück, wie beim Freilichttheater
üblich, noch einmal präsentiert. Doch ein Wiederkommen lohnt sich.
Denn 2018 wird es wieder jede Menge neue verrückte Ideen geben,
verspricht Stephi Schell. Und wer die aktuelle Inszenierung anschauen
möchte, der hat im September nach der Sommerpause noch vier Mal dazu
Gelegenheit.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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