SOS vom anderen Stern
Kinder stehen im Juni auf der Theaterbühne

In den Startlöchern: Die Mädchen und Jungen der Musical- und Theatergruppe um Jeanette Schroerlücke (links), Silke Kolassa (Mitte) und Gisela Halfen (rechts) freuen sich schon auf ihre Aufführung.  | Foto: Frank Engel-Strebel
  • In den Startlöchern: Die Mädchen und Jungen der Musical- und Theatergruppe um Jeanette Schroerlücke (links), Silke Kolassa (Mitte) und Gisela Halfen (rechts) freuen sich schon auf ihre Aufführung. 
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Alfter-Volmershoven-Heidgen - (fes). Der Countdown läuft: Anfang Juni heißt es „SOS vom
anderen Stern“: 19 Kinder und Jugendliche proben derzeit in der
Mehrzweckhalle Volmershoven-Heidgen fleißig ihre Dialoge und
Tanzszenen, damit zur großen Aufführung alles klappt.

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Um den blauen Planeten steht es nicht zum Besten. Noch gibt es zwar
viele schöne Ecken, doch wie lange noch? Teile Japans sind durch
Fukushima verstrahlt, das Eis der Arktis schmilzt und in Afrika wird
das Trinkwasser knapp. Doch Hilfe naht: „SOS vom anderen Stern“
heißt das neue Stück, das der 2011 gegründete Verein „Musical-
und Theatergruppe für Kinder und Jugendliche e. V.“ Anfang Juni
präsentieren wird.
Konzipiert und ausgedacht haben sich dieses Stück bereits vor drei
Jahren Jeanette Schroerlücke und Gisela Halfen. Schroerlücke wohnt
in Witterschlick, ist Rektorin an der Grundschule Obere Grafschaft in
Gelsdorf und Vorsitzende des Theatervereins, ihre Stellvertreterin ist
Gisela Halfen, die ebenfalls an der Schule unterrichtete, mittlerweile
aber im Ruhestand ist. Dritte im Bunde ist Silke Kolassa, Lehrerin an
der Grundschule, die für die Technik und die Plakate verantwortlich
zeichnet.
19 Mädchen und Jungen im Alter von 7 bis 12 Jahren aus Alfter und der
Grafschaft proben seit rund einem halben Jahr in der Mehrzweckhalle in
Volmershoven-Heidgen fleißig und fiebern nun ihrem großen Auftritt
entgegen. Darum geht es: Zwei Kinder, die mit ihrem Boot über den
Laacher See paddeln, entdecken eine gelandete Raumkapsel. Drei
gestrandete Außerirdische aus einer entfernten Galaxie erklären den
Kindern, dass ihr Heimatplanet Amina (auf Deutsch „Seele“)
zerstört wurde, weil die Bewohner unachtsam mit ihm umgegangen sind.
Die drei Aliens sind die einzigen Überlebenden. Gemeinsam mit den
Kindern bereisen sie die Erde und besuchen verschiedene Länder. Dabei
bekommen sie nicht nur die Schönheiten zu sehen, sondern auch, wie
die Menschen ihre Heimat vielerorts zerstören. Zusammen mit den
Außerirdischen entwickeln die Kinder Ideen, wie sie ihren Planeten zu
einem besseren Ort machen können. Am Ende singen die jungen Akteure
dann gemeinsam das von Grundschullehrer Carsten Brückner geschriebene
und von Gisela Halfen getextete Lied „Kommt, helft alle mit die Erde
zu erhalten.“
Die komplette Produktion entsteht aus eigenen Kräften. Alles ist
kostenlos, die Besucher brauchen auch keinen Eintritt zu bezahlen:
„Jeder, der möchte, soll die Möglichkeit haben bei uns
mitzuspielen oder sich das Stück anzusehen unabhängig vom
Geldbeutel, deswegen verlangen wir auch keinen Eintritt“, erläutert
Jeanette Schroerlücke. „Alle Beteiligten engagieren sich aus
Leidenschaft. Unser Motto lautet von Kindern für Kinder.“
Unterstützung gibt es von Eltern und Sponsoren. Kostüme, das
Bühnenbild – alles wird selber hergestellt, was auch den Charme der
Inszenierung ausmacht. So ist jeder mittendrin und das merkt man allen
jungen Mimen an, wenn man sie bei den Proben beobachtet.
Am Anfang jeder Probeneinheit gibt es von Jeanette Schroerlücke
Stimm- und Lockerungsübungen, dann werden die Szenen einstudiert.
„Mir macht es hier richtig Spaß, man kommt von der Schule nach
Hause und kann hier beim Theaterspiel richtig loslassen“, schwärmt
die zehnjährige Alina aus Witterschlick, die schon an ihrer Schule in
Musicalrollen auf der Bühne stand oder beim Alfterer
Freilichtwandertheater mitspielte.
Lily (12) kommt aus der Grafschaft und profitierte von den Proben,
weil sie dadurch gelernt hat, lauter und klarer zu sprechen. Der
elfjährige Xeno, der ebenfalls aus der Grafschaft stammt, lernte sich
besser zu konzentrieren, indem er Texte einstudieren musste und für
Leo (9) aus Witterschlick war es besonders toll, sich einmal in eine
neue Rolle hineinversetzen zu dürfen. Doch es gibt auch weitere
positive Aspekte: „Ich habe viel über andere Länder gelernt, so
habe ich gelernt, dass in Brasilien nicht alle Kinder zur Schule gehen
können wie bei uns in Deutschland“, erklärt Alina.
„SOS vom anderen Stern“ wird im Juni insgesamt drei Mal
aufgeführt, zwei Mal intern an örtlichen Grundschulen und einmal
öffentlich in der Mehrzweckhalle. Der Verein „Musical- und
Theatergruppe für Kinder und Jugendliche“ führte 2011 und 2012
sein erstes Stück „Eisbär, Dr. Ping und die Freunde der Erde“,
geschrieben von den Autoren Reinhard Horn und Hans-Jürgen Netz, in
Volmershoven-Heidgen und Oedekoven auf. Das aktuelle Stück haben
Schroerlücke und Halfner selber geschrieben und bereits in der
Grafschaft erfolgreich auf die Bühne gebracht.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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