Wohnungsmarkt
Verwaltung will Bedürftigen bei der Suche nach Wohnraum helfen
Alfter - (Ad) Die Erwartungen sind nicht allzu hoch angesetzt. Bürgermeister
Dr. Rolf Schumacher bezeichnete es als „Bohren dickster Bretter“
und wäre schon glücklich, wenn im ersten Jahr zwei Wohnungen
vermittelt werden könnten. Heike Reis, die „Neue“ im Rathaus
Alfter, deren Aufgabe es zukünftig sein wird, anerkannte Flüchtlinge
und Obdachlose in Wohnungen auf dem freien Wohnungsmarkt zu
vermitteln, hofft dagegen auf fünf bis 10 Vermittlungen im ersten
Jahr.
Sowohl Schumacher als auch sein Sozialbereichsleiter Markus Jüris und
Sozialarbeiterin Nina Draeger kennen die Vorbehalte, die in der
Öffentlichkeit gegenüber diesen Menschen bestehen. Anerkannte
Flüchtlinge müssen in Gemeinschaftsunterkünften – mit all ihren
Problemen – wohnen bleiben, weil sie aufgrund von Ressentiments und
natürlich dem zur Zeit bestehenden Wohnungsdruck in vielen Kommunen
keine Unterkunft auf dem freien Wohnungsmarkt finden. Für rund 65
anerkannte Flüchtlinge als auch für 15 Obdachlose werden zur Zeit in
Alfter rund 25 Wohnungen unterschiedlichster Größe gesucht.
Um diesen Menschen bei der Wohnungssuche zu helfen, kamen die
Verantwortlichen im Rathaus Alfter auf die Idee, eine
Wohnungsvermittlungsstelle einzurichten. Und mit Heike Reis konnte
zudem eine Mitarbeiterin gewonnen werden, die im Zentrum von Alfter
wohnt und zudem hier gut vernetzt ist: Seit drei Jahren leitet sie u.
a. die beiden Karnevalszüge, kennt viele Menschen vor Ort. Sie soll
zukünftig den Erstkontakt zu potenziellen Vermietern herstellen, die
Terminabsprache für Wohnungsbesichtigungen koordinieren und bei
positiver Vermittlung auch für eine dreimonatige Nachbetreuung
sorgen. Zudem bietet sie jeden Freitag von 8.30 bis 10 Uhr im Alfterer
Rathaus (Zimmer 12) eine Sprechstunde für Hilfesuchende an.
Allerdings ist ihre Arbeitszeit auf fünf Stunden die Woche
beschränkt.
Reis ist dennoch optimistisch. „Es gilt, Vertrauen zwischen
Vermietern und Wohnungssuchenden aufzubauen“, betont die 54jährige,
die im Mai ihre Tätigkeit im Rathaus begonnen hat. Zudem könnten
Vermieter sicher sein, dass die Mietzahlungen – entweder aufgrund
eigener Einkünfte bzw. durch die Garantie des Job-Centers – jeden
Monat sicher fließen würden. Und natürlich werden auch neue
Wohnungen im sozial geförderten Wohnungsbau in Alfter entstehen –
sowohl am Ahrweg als auch am Gielsdorfer Weg, wie Schumacher betonte.
- Peter Adolf
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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