Freude am lieben Federvieh

100 Jahre Rassegeflügelverein

Bad Godesberg - (as) „In diesem Jahr feiert unser vitaler Rassegeflügelverein Bad
Godesberg seinen 100. Geburtstag“, erläuterte Wolfgang Preuss bei
der Jubiläums-Mitgliederversammlung vor einigen Wochen, bevor die
Corona-Pandemie zu Kontaktbeschränkungen führte.

Aber auch die Vereinschronik erzählt von einem sehr regen
Vereinsleben. 1920 kurz nach Ende des 1. Weltkrieges wurde der
Rassegeflügeverein in der Gaststätte „Aennchen“ gegründet.
„Nur wenige Rassegeflügel-Vereine in Deutschland erreichen
heutzutage ein solches Alter“, sagt Wolfgang Preuss. „Umso
größer ist die Freude über unser Jubiläum nach dem Motto:
„Rassegeflügelzucht – ein Hobby sowohl mit Tradition als auch mit
Zukunft“.“

100 Jahre Rassegeflügelzuchtverein Bad Godesberg bedeuten 100 Jahre
Naturverbundenheit, 100 Jahre Erhalt uralter und jüngerer
Geflügelrassen aus Nah und Fern als Kulturgut, 100 Jahre Weitergabe
artgerechter Tierhaltung an nachwachsende Generationen und 100 Jahre
Zusammenhalt von Menschen verschiedener Herkunft und unterschiedlichen
Alters.

Zu den tragenden Säulen des Vereins gehörten und gehören
alteingesessene Bad Godesberger Bürger, darunter frühere Vorsitzende
wie Fischhändler Stefan Stuch, der jung verstorbene Unternehmer und
langjährige Geschäftsführer des Vereins, Wolfgang Küper aus dem
Bad Godesberger Ortsteil Pennenfeld und langjährige Mitglieder des
Vereins wie Werner Hagen aus Wachtberg-Pech und Toni Simons mit
Familie aus Muffendorf.

Dank vieler Mitglieder und ihres Engagements gelinge es dem Verein
regelmäßig, auf dem Bad Godesberger Sommerfest eine kleine, lebhafte
und bunte Schar an Hühnern, Tauben, Gänsen und Kaninchen zu
präsentieren, berichteten die Mitglieder. „Damit geben wir vor
allem Kindern und Jugendlichen die Chance, Tiere nicht nur auf dem
Bildschirm zu bestaunen, sondern auch hautnah zu erleben und zu
beobachten“.

Manche Besucher der kleinen und feinen Ausstellung auf dem Bad
Godesberger Sommerfest entschieden sich in den vergangenen Jahren,
selbst Rassegeflügel zu halten, zu hegen und zu pflegen. Tatsächlich
sei es immer wieder schön, zu beobachten, wie die eigenen Tiere unter
der eigenen Obhut wachsen, gedeihen und sich offenkundig wohl fühlen,
äußerte eines der langjährigen Vereinsmitglieder. Gerade Kinder und
Jugendliche könnten durch den täglichen Umgang mit Tieren für
später lernen, zum Beispiel Verlässlichkeit,
Verantwortungsbewusstsein und Geduld.

Seit Jahren liegt das Hobby Rassegeflügel zunehmend im Trend und kann
damit optimistisch in die Zukunft blicken. Die Wertschätzung für
frische und qualitätsvolle Lebensmittel, zum Beispiel Eier aus
artgerechter Haltung, ist nicht nur um die Osterzeit feststellbar.

Immer mehr Menschen entscheiden sich, im Kleingarten hinter dem
Wohnhaus selbst ein paar Legehennen - auch ohne Hahn - zu halten,
dabei pflanzliche Küchen- und Gartenabfälle zu verwerten und
tierischen Dünger zu produzieren.