Ambulante Demenzhilfe
Ambulanter Demenzdienst startet im Godesberger Rheinviertel
Region - (red) 1,7 Millionen Menschen sind heute in Deutschland an Demenz
erkrankt, bereits in 20 Jahren werden es voraussichtlich eine Million
mehr sein als heute. Die Betroffenen gut zu versorgen, stellt eine
große Herausforderung für unser Gesundheitswesen und für unsere
Gesellschaft insgesamt dar. Viele pflegende Angehörige, die einen
Demenzerkrankten im häuslichen Umfeld unterstützen, leben in
ständiger Sorge um den geliebten Menschen. Gedächtnis- und
Orientierungsverlust erfordern eine intensive Begleitung im Alltag und
führen nicht selten zu Krisensituationen. „Mit unserem neuen
Ambulanten Demenzdienst möchten wir dazu beitragen, dass
Überlastungssituationen für Demenzerkrankte und deren Angehörigen
möglichst gar nicht erst entstehen“, begründet Prof. Oliver
Tiemann, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Rheinviertel, die
Einrichtung der Ambulanten Demenzhilfe.
In Kooperation mit dem Caritasverband haben die zwei Demenzfachkräfte
der Bürgerstiftung Rheinviertel zum 1. September ihre Arbeit im
ambulanten Dienst aufgenommen und bereits eine Vielzahl von
Unterstützungsanfragen erhalten. „Die Koordination von
Hilfeleistungen steht für uns im Vordergrund“, sagt Petra Banger,
Koordinatorin Ambulante Demenzhilfe. „Wir helfen bei der Suche nach
einem Pflegedienst oder auch dabei, eine Tagespflege zu finden, wenn
zum Beispiel ein Ehepartner ins Krankenhaus muss oder eine Auszeit
braucht.“ Petra Banger verfügt über langjährige Erfahrungen im
Umgang mit Demenzerkrankten in der stationären Langzeitpflege, sie
war als pädagogische Fachkraft im Sozialdienst eines Bonner
Seniorenhauses tätig.
Es geht im Projekt aber auch um einen Beitrag zur Vernetzung der
Akteure in Altenhilfe, Kultur, sozialer Beratung und auch in Pflege
und Medizin, die sich um demenziell Erkrankte und ihre Angehörigen
kümmern. Angestrebt ist auch eine stundenweise Entlastung der
Familienmitglieder, hier können sich auch engagierte Menschen im
Ehrenamt an der Ausgestaltung des Projektes beteiligen. „Wir leisten
auch Hilfe zur Selbsthilfe, in dem wir zu Unterstützungsangeboten in
Bad Godesberg beraten und individuelle Betreuungsangebote auch mit
Einbindung von ehrenamtlichen Helfern anbieten“, betont Marc
Dörnemann, Demenzbegleiter. Im mobilen Sozialdienst der Caritas Bonn
hat Marc Dörnemann vielfältige praktische Erfahrungen in der
Begleitung und Unterstützung von Betroffenen im häuslichen Umfeld
gesammelt.
Die Ambulante Demenzhilfe wird für die Betroffenen unentgeltlich und
konfessionsübergreifend geleistet und aus Spenden finanziert. Die
Bürgerstiftung Rheinviertel übernimmt die Finanzierung des
zweijährigen Pilotprojektes mit 130.000 Euro. Die Ambulante
Demenzhilfe, zu deren Förderern auch die Dr. Axe-Stiftung zählt, ist
ein Kooperationsprojekt mit dem Caritasverband der Stadt Bonn e.V.
Demenz macht vielen Menschen Angst. Das wird schnell deutlich, wenn
man Frauen und Männer – egal welchen Alters – auf der Straße
fragt. Viele fühlen sich der Erkrankung, die bislang nicht heilbar
ist, hilflos ausgeliefert. Die Ambulante Demenzhilfe der
Bürgerstiftung Rheinviertel hat sich der Aktion „Demenz Partner“
angeschlossen. Eine Initiative der Deutschen Alzheimer Gesellschaft
e.V., um das Bild und die Wahrnehmung von Menschen mit Demenz
gesamtgesellschaftlich zu verändern. Grundlegendes zum Krankheitsbild
und zum Umgang mit Menschen mit Demenz werden durch die
Demenzfachkräfte der Bürgerstiftung in einem 90-minütigen
kostenlosen „Kompaktkurs Demenz“ vorgestellt und mit den
TeilnehmerInnen diskutiert: Termin 21. November 2019 ab 19 Uhr im
Pfarrzentrum St. Marien, Burgstraße 43a, 53177 Bonn-Bad Godesberg.
Anmeldung unter demenzhilfe@godesberg.com.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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