Anwohner gegen Bebauungspläne
Anwohner demonstrieren mit anschaulichen Mitteln geg ...
Bad Godesberg - (as) Mit kreativen Ideen treten die Anwohner der Eltviller und der
Rüdesheimer Straße an die Öffentlichkeit, um die geplante
zusätzliche Bebauung der Flächen durch die Wohnbau GmbH doch noch zu
verhindern.
Zunächst gab es eine großanlegte Unterschriftenaktion gegen das
Bauprojekt. Rund 250 Gegner bestätigten mit ihrer Unterschrift, dass
sie gegen den Bau von zehn Mehrparteienhäusern samt 54 Wohnungen
zwischen den bereits seit vielen Jahrzehnten bestehenden Gebäuden
sind.
Vor der Bad Godesberger Bezirksvertretungssitzung, die coronabedingt
und wegen einsturzgefährdeter Stadthalle im Juni im Beueler Rathaus
stattfinden musste, brachten die erzürnten Anwohner mit
Spruchbändern und Plakaten ihren Unmut deutlich zur Sprache.
Besonder kreativ war die Veranstaltung am Wochende, in der die
Baugröße eines Gebäudes samt Ergänzungsbauwerk an der Eltviller
Straße dargestellt wurde. Mit einer Vielzahl von Bettlaken und
rot-weißem Flatterband hatten die Anwohner die Fläche zwischen zwei
Mehrparteienhäusern markiert.
„Die Frischluftschneisen zwischen den Häusern werden uns genommen
und zusätzlich steht das Entfernen von vielen alten
schattenspendenden Bäumen auf dem Wohnbau-Plan“, äußerte Ines
Funk im Namen der betroffenen Anwohner. „Wenn hier gebaut wird, muss
ich sterben“ war der Hinweis, der an zahlreichen Bäumen fixiert
war.
Die traurige Stimmung wurde zudem mit schwebenden schwarzen
Luftballons, die die Bauhöhe der geplanten Wohnbau-Erweiterung zeigen
sollte, verstärkt. Schwarz gekleidet waren die Initiatoren des
Projektes, um auf diese Wiese ihren Gemütszustand kundzutun. Mit
Sorge warten die Betroffenen nun auf eine Entscheidung der
Stadtverwaltung, der Kommunalpolitik beziehungsweise der
Kommunalpolitiker. Denn es sind nicht nur die massivere
Grundstücksbebauung und die Höhe der zusätzlichen Bäume, die den
Anwohnern ein Dorn im Auge sind. Auch für 45 neue Parkplätze, davon
37 in einer Tiefgarage, werden Grünflächen geopfert. „Dass auf
einer Tiefgarage kein prächtiger neugepflanzter Baum gedeihen wird“
erläuterte Ines Funk als zusätzliches Problem. 25 Bäume sollen für
das Bauvorhaben, zu dem die Bauordnungsbehörde der Stadt Bonn bereits
einen positiven Vorbescheid erteilt hatte, in Summe gefällt werden.
Zu einem von der Wohnbau GmbH avisierten Informationstermin ist es
für die Anwohner bislang noch nicht gekommen. Die Bürgerbeteiligung
halten die Bad Godesberger Kommunalpolitiker allerdings für
unverzichtbar. Und erst nach der Bürgerbeteiligung darf nun eine
Baugenehmigung erteilt werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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