Streit um Wohnungsneubau
Anwohner sehen ihre Interessen nicht berücksichtigt

Mit vielfältigen Veranstaltungen in den vergangenen Monaten versuchten Anwohner der Rüdesheimer- und Eltviller Straße, das dort von der Wohnbau GmbH geplante Ergänzungsbau-Projekt zu stoppen und schlugen sogar andere Möglichkeiten für weiteren Wohnraum vor. | Foto: AS
  • Mit vielfältigen Veranstaltungen in den vergangenen Monaten versuchten Anwohner der Rüdesheimer- und Eltviller Straße, das dort von der Wohnbau GmbH geplante Ergänzungsbau-Projekt zu stoppen und schlugen sogar andere Möglichkeiten für weiteren Wohnraum vor.
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Friesdorf - Die Bürgerinitiative Margarineviertel mit Anwohnern aus dem Bereich
der Rüdesheimer- und der benachbarten Eltvillerstraße äußern
erneut ihre Verärgerung. Nachdem die Wohnbau GmbH ihre Pläne für 53
neue barrierefreie Wohneinheiten, die zwischen den Bestandsbauten an
der Rüdesheimerstraße in mehreren Baukörpern entstehen sollen,
veröffentlicht hatte, gab es vehementen Widerstand der Anwohner, die
teilweise schon mehrere Jahrzehnte im Margarineviertel wohnen.

Aus den Unterlagen zum genehmigten Vorbescheid der Stadt Bonn geht
hervor, „dass sich die neuen Gebäude an den bestehenden Bauformen
orientieren und damit eine hohe Homogenität erreichen. Nach
ausführlicher Abstimmung mit dem Bauordnungsamt und Stadtplanungsamt
der Stadt Bonn und Prüfung mehrerer Optionen wurde die Planung als
Bauvoranfrage eingereicht im März 2020 positiv beschieden“.

Nur die Beteiligung der bisherigen Anwohner ist dann irgendwie
„untergegangen“. Es fanden unterschiedlichste Gespräche mit Bad
Godesberger Kommunalpolitikern in den Grünanlagen zwischen den
Gebäuden statt – genau dort, wo die Neubauten entstehen sollen. In
der vergangenen Woche erhielt ein Teil der Anwohner der Wohnanlage zur
ergänzenden Neubebauung ein Schreiben der Wohnbau GmbH, in dem man
von Vorbereitungen zu einer geplanten Bürgerversammlung als
Informationsveranstaltung zum Bauvorhaben mit einem entsprechenden
Fachplanungsausschuss sprach. Diese Bürgerinformationsveranstaltung
sollte ursprünglich als Präsenzveranstaltung durchgeführt werden.
Wegen Corona sind nun solche Veranstaltung aktuell nicht einfach zu
organisieren, aber die Bürgerinitiative regt sich nun auf, dass in
der Mitteilung der Wohnbau GmbH vom 18. November 2020 der 19. November
2020 als Versammlungstermin genannt wird. Von dem Termin wusste nun
aber niemand und „alles, was vom hochkarätig besetzten, von der
Stadt Bonn beauftragten Gestaltungsbeirat vorgeschlagen wurde, hat die
Wohnbau ignoriert“ wie seitens der Bürgerinitiative nun mitgeteilt
wird. Jetzt werden von der Bürgerinitiative der Bad Godesberger
Bezirksbürgermeister Christoph Jansen (CDU) und auch alle anderen
Kommunalpolitiker, wie Gabriel Kunze (SPD), Wolfgang Heedt (FDP)
gebeten, sich für eine aktive Infoveranstaltung mit
Bürgerbeteiligung einzusetzen. Helmut Göbel (Grüne) hat der
Initiative bereits seine aktive Unterstützung angeboten.

Der Unmut der Bürgerinitiative Margarineviertel wird besonders laut,
wenn man den Hinweis im Schreiben der Wohnbau GmbH liest, dass „man
sich anstatt in einer Bürgerinformationsveranstaltung nun nur in
einer Projektinformation, die im Internet heruntergeladen werden kann
(www.wohnbau-gmbh.de/eltviller), äußern will. Bis zum 27. November
2020 könne man Fragen stellen.

Und nun hofft die Bürgerinitiative auf ein breites Veto und vor allem
die Unterstützung der Kommunalpolitik und der neuen Bonner
Oberbürgermeisterin, dass „Corona“ nicht dazu genutzt wird, das
Projekt wie geplant und ohne Bürgerbeteiligung durchzuziehen.

Bezirksbürgermeister Christoph Jansen äußerte sich inzwischen zum
derzeitigen Sachstand: „Dass in Corona-Zeiten keine Beteiligungs-
und Informationsveranstaltung im üblichen Stil stattfinden kann, ist
absolut nachvollziehbar. Nichtsdestotrotz sollten alle Anliegerinnen
und Anlieger mit möglichst viel Transparenz über das geplante
Vorhaben informiert und miteinbezogen werden. Bekanntermaßen hat die
Wohnbau im Margarineviertel ja bereits Baurecht. Trotzdem ist es
wichtig, die Anregungen und Wünsche der Nachbarschaft anzuhören und
darauf einzugehen. Das Ziel muss ein Kompromiss sein, der den dringend
benötigten Wohnraum schafft und gleichzeitig die Wohnqualität vor
Ort erhält.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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