Neujahrsempfang der KFZ-Innung
Autoberufe sind weiterhin sehr gefragt
Bad Godesberg - (as) Seit vielen Jahren lädt die Innung der KFZ-Betriebe im Januar
zum Neujahrsempfang nach Bad Godesberg auf die Godesburg ein. Dort
begrüßte Innungsobermeister Manfred Jansen auch zu Beginn des Jahres
2020 wieder rund 130 Vertreter aus den Innungsmitgliedsbetrieben. Als
Gastredner hatte die Innung Frank Mund, den Präsidenten des Verbandes
des Kfz-Gewerbes NRW gewonnen. Mund bezog Stellung dazu, wo das
Kfz-Gewerbe in den kommenden Jahren hinsteuert. Zunächst übernahm
Oliver Krämer, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, die
Aufgabe, einen Rückblick auf das vergangenen Jahr zu geben und die
nächsten Monate zu skizzieren. „2019 war ein schwieriges Jahr und
auch 2020 stehen wir vor enormen Herausforderungen“, sagte Oliver
Krämer. Hersteller und Importeure kündigen für dieses Jahr
zahlreiche neue E-Fahrzeuge an und die Ladeinfrastruktur soll weiter
ausgebaut werden. Dabei, so sagte der Hauptgeschäftsführer, ist die
E-Mobilität heute noch ein teures und in seiner Praktikabilität auf
Ballungsräume beschränktes Modell. „Das E-Auto ist nicht für
jeden erschwinglich, nicht überall einsetzbar und vor allem kann es
nicht das Versprechen von Klimaneutralität erfüllen.“
Zulassungssteigerungen werden vom KFZ-Handwerk bei Hybridfahrzeugen
und batteriebetriebenen Pkw erwartet. Die Autohäuser und Werkstätten
stehen vor einem Wandel. Viel Geld wird in die Betriebsinfrastruktur
– zum Beispiel Ladesäulen – und in die Weiterbildung der
Beschäftigten investiert werden müssen. Für Elektrofahrzeuge muss
es zudem weiter Alternativen geben – beispielsweise klimaneutral
hergestellte synthetische Kraftstoffe und E-Fahrzeuge werden
vermutlich eher in Regionen, wo Fahrverbote drohen, vermehrt verkauft.
Auch der mit Wasserstoff und Brennstoffzelle angetriebene Elektromotor
sei hinsichtlich seines Gewichts, der Reichweite und Betankungsdauer
die technologisch überlegene Lösung. Zu den Diskussionen um das
Dieselfahrverbot in Bonn hofft das Kfz-Gewerbe mit den Autofahrern auf
einen Vergleich zwischen Landesregierung und Umwelthilfe, damit der
Rechtstreit hinsichtlich Fahrverboten dann ohne Urteil beendet wird.
Zu den wirtschaftlichen Ergebnissen der Autohäuser hieß es, dass bei
Neuzulassungen Zuwächse registriert wurden, der Gebrauchtwagenmarkt
stagniere und eine bundesweit gesunkene Auslastungsquote der
Werkstätten feststellbar sei.Unabhängig von den Diskussionen um
wandelnde Mobilität sind die Autoberufe bei jungen Menschen
unverändert weiter gefragt. Bundesweit bilden die 40.000 Kfz-Betriebe
aktuell rund 93.400 junge Menschen aus, davon 72.000 Mechatroniker.
267 junge Männer und Frauen haben im Bereich der KFZ-Innung
Bonn-Rhein-Sieg im Jahr 2019 eine Ausbildung begonnen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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