Aus für One-World-Mobil
Bonner Hauptausschuss beschließt das Ende des One World Mo ...

Das One World Mobil, das 2014 unter der Trägerschaft des Godesheims/ Hermann-Josef-Hauses als Teil ihres offenen Jugendarbeitsangebots eingeführt wurde, soll nach knapper Entscheidung des Bonner Hauptausschusses eingestellt werden. | Foto: AS
  • Das One World Mobil, das 2014 unter der Trägerschaft des Godesheims/ Hermann-Josef-Hauses als Teil ihres offenen Jugendarbeitsangebots eingeführt wurde, soll nach knapper Entscheidung des Bonner Hauptausschusses eingestellt werden.
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Bad Godesberg - (as) Viele Unterstützer sind über die aktuell getroffene
Entscheidung des Bonner Hauptausschusses, das zur Jugendbetreuung in
Bad Godesberg eingesetzte One World Mobil nicht mehr zu verwenden,
verärgert.

Mit der Einführung des „One World Mobils“ 2013 sowie mit der
Eröffnung des „One World Cafés“ im Juni 2016 ging für die
Initiative GoRespekt der lang gehegte Wunsch für den Godesberger
Innenstadtbereich der mobilen Betreuung in Erfüllung. Gemeinsame
Träger dieser von privaten Sponsoren, unter anderem auch der VR-Bank
Bonn und der Stadt Bonn, unterstützten Form von aufsuchender
Straßensozialarbeit waren mit dem Godesheim und dem
Hermann-Josef-Haus eine evangelische sowie eine katholische
Jugendeinrichtung.

Erreicht werden sollte mit diesem mobilen Beitrag zur
Gewaltprävention, eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu lösen. Mit
der Mehrheit von SPD und Grünen im Hauptausschuss sowie der Stimme
der Bonner Oberbürgermeisterin Katja Dörner wurde die Abschaffung
des One World Mobils beschlossen. Stattdessen soll die Jugendarbeit
des One World Cafés ausgeweitet werden.

Wie der Bad Godesberger Bezirksbürgermeister Christoph Jansen (CDU)
äußerte, entschied der Hauptausschuss gegen eine wenige Tage zuvor
getroffene parteiübergreifende Empfehlung der Bezirksvertretung Bad
Godesberg. „Bemerkenswert ist insbesondere das Verhalten der SPD,
die ihr Abstimmungsverhalten in nur drei Wochen insgesamt drei Mal
geändert hat. Die Sozialdemokraten waren in der Bezirksvertretung
noch am parteiübergreifenden Beschluss zum Erhalt des One World
Mobils beteiligt. Im Rat stimmte die SPD dann gegen den nur eine Woche
zuvor gefassten Beschluss“ äußerte jetzt der Bad Godesberger
Bezirksbürgermeister.

Die jugendpolitische Sprecherin der Bonner CDU-Ratsfraktion, die Bad
Godesberger Stadtverordnete Feyza Yildiz kritisiert das Einknicken der
SPD. “Hier wurde Koalitionstreue über einen guten Kompromiss im
Sinne der offenen Jugendarbeit in Bad Godesberg gestellt. Es ist ein
falsches Signal an die Bevölkerung und vor allem ein Verlust für die
jungen Menschen. Das Mobil bot einen geschützten Rahmen, um
beispielsweise vertrauensvolle Gespräche zu führen. Die
pädagogischen Fachkräfte konnten auch vom Mobil aus aktiv auf die
Jugendlichen zugehen und sie ansprechen.“

Diese Form der mobilen Jugendarbeit, die ein Novum in der Region
darstellte und auch eine wichtige präventive Maßnahme war, wird Bad
Godesberg zukünftig fehlen. CDU-Fraktionschef Guido Déus bemängelt
den Umgang der Ratskoalition mit dem Votum der Bezirksvertretung Bad
Godesberg. Dass der Beschluss zur Abschaffung des One World Mobils ein
fatales Signal für die Jugendarbeit in Bad Godesberg, äußerten
inzwischen viele Bad Godesberger.

Das Mobil war jahrelang eine wichtige Säule der Jugendarbeit im
Stadtbezirk und ein sichtbarer Anlaufpunkt für Jugendliche an
wechselnden Standorten. Diejenigen, die jetzt die Entscheidung gegen
die mobile Sozialarbeit getroffen haben, haben vermutlich die
Vorgeschichte ignoriert, die zum Einsatz des Mobils führte. Der in
der Bad Godesberger Bezirksvertretung getroffene Kompromiss, der die
Fortführung des One World Mobils vorsah, entsprach einem gemeinsamen
Antrag von CDU, SPD und FDP – wurde Ende April mit breiter Mehrheit
beschlossen.

Der Austausch mit zwei zugeschalteten Vertreterinnen der Träger des
One World Projekts während der Sitzung zeigte außerdem, dass die
Träger – entgegen der Aussage der Verwaltungsstellungnahme -
durchaus Vorteile des mobilen Angebots des One World Mobils sehen und
dieses gerne fortgeführt hätten. Besonders ärgerlich ist außerdem,
dass das Mobil seinerzeit mit erheblicher finanzieller Unterstützung
aus der Bürgerschaft ins Leben gerufen wurde und dies bei der
aktuellen Entscheidung offenbar keinerlei Rolle gespielt hat. Auch
für diejenigen, die sich damals engagiert und das Projekt mit
privaten Mitteln finanziell unterstützt haben, sei der Beschluss ein
Schlag ins Gesicht, teilte dazu der Bad Godesberger
Bezirksbürgermeister mit. Wolfram Kuster von der Initative GORespekt
bedauerte, dass es von Seiten der Stadt Bonn (Jugendamt) zu keiner
Zeit einen Versuch gegeben habe, die Initiative GoRespekt an der
Diskussion über das O.W.Mobil zu beteiligen. „Dies ist
bemerkenswert, da es ja seinerzeit erst durch unsere jahrelange
Forderung und die dadurch erfolgte massive private finanzielle
Unterstützung zur Verwirklichung des gesamten Projekts One World
gekommen ist“.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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