Willkommen in Bad Godesberg
Brunnen am Bahnhof sprudelt wieder
Bad Godesberg - (red) Der Ria-Maternus-Platz ist durch das Tiefbauamt der Stadt Bonn
nach den von der Bezirksvertretung Bad Godesberg im Oktober 2017
beschlossenen Plänen umgestaltet worden. Im Mai 2019 starteten die
Arbeiten, abgeschlossen waren sie im April 2020, kurz nach Ostern.
„Jetzt verfügt Bad Godesberg vom Bahnhof aus wieder über ein
ansprechendes Entree in die Innenstadt, das auch zum Verweilen
einlädt. Besonders freut mich, dass der Platz über 180
Abstellplätze für Fahrräder verfügt“, betonte Oberbürgermeister
Ashok Sridharan.
Gemeinsam mit Bezirksbürgermeister Christoph Jansen stellte er den
Platz Anfang Juli, bei einem Pressetermin vor. „Die Bad Godesberger
Bürgerinnen und Bürger haben ,ihren‘ Platz schon vereinnahmt“,
wusste Bezirksbürgermeister Jansen zu berichten. Ursprünglich war
für April die Eröffnung des Platzes geplant; sie konnte allerdings
coronabedingt nicht stattfinden.
Rund 1,86 Millionen Euro kostete die Umgestaltung des wenig
ansehnlichen Areals, wie das Presseamt der Stadt Bonn mitteilt. Damit
sei der Umbau größtenteils im Kostenrahmen geblieben. Der Ausbau
wird zu 90 Prozent aus Städtebauförderungsmitteln bezuschusst.
Die gesamte Platzfläche wurde im Einklang mit dem Denkmalschutz
umgestaltet und verkehrlich neu geordnet. Der motorisierte
Individualverkehr bleibt außen vor. Der mit Betonsteinpflaster
gestaltete Platz ist barrierefrei und mit taktilen Leitelementen
ausgestattet, die blinden und sehbehinderten Menschen die Orientierung
zwischen Bahnhofsgebäude, Bushaltestelle und U-Bahn-Zugang
erleichtern. Fahrradfahrenden stehen rund 180 Abstellplätze für ihre
Zweiräder zur Verfügung.
Mit der Umgestaltung ist auch die frühere Springbrunnenanlage in
ihren ursprünglichen Abmessungen vor dem Pavillon wieder
zurückgekehrt. Allerdings musste aus Verkehrssicherheitsgründen die
Wassertiefe reduziert werden. Nun sprudeln eine große und vier
kleinere Fontänen in dem Becken.
Das optische Erscheinungsbild des Wasserbeckens und seiner
unmittelbaren Umgebung orientiert sich an den Ansichten aus den 1960er
Jahren. Beet- und Pflanzflächen wurden im Umfeld des Brunnens
angelegt und Sitzbänke sollen die Aufenthaltsqualität verbessern.
Damit ist der Platz nun mit seiner unmittelbaren Nähe zum Bahnhof
nicht nur ein wichtiger Knotenpunkt für den öffentlichen
Personennahverkehr, sondern auch ein wirkliches Entree in den
Stadtbezirk geworden.
Der Brunnen war mit dem Baubeginn für den Stadtbahntunnel 1988
abgebaut worden. Er war allerdings wegen technischer Mängel und
Undichtigkeiten schon lange vorher nicht mehr in Betrieb. Bereits 1982
wurde die Plattierung entfernt und durch einen Anstrich ersetzt. Nach
Fertigstellung des Stadtbahntunnels sollte der Brunnen wieder
reaktiviert werden, daher war auch das Becken im Erdreich verblieben.
Doch insbesondere aufgrund fehlender finanzieller Mittel wurde diese
Absicht nicht in die Tat umgesetzt.
Bei den Bad Godesberger Bürgerinnen und Bürgern war der Brunnen
äußerst beliebt, daher wurden auch zahlreiche Initiativen zur
Reaktivierung gestartet. Schließlich rückte dann aber die
Umgestaltung des gesamten Platzes näher, innerhalb dessen auch die
Rückkehr des Springbrunnens realisiert wurde.
Letztendlich hätte der Umbau des Platzes bereits 2018 nach dem
Abschluss eines Großteils der Bahnhofssanierung starten sollen. Doch
aufgrund unangemessen hoher Angebote hatte das Tiefbauamt damals die
Ausschreibung aufgehoben und erneut auf den Weg gebracht, so dass
schließlich erst im Mai 2019 mit dem Projekt begonnen werden konnte.
Ria Maternus: Legendäre Patin
Der Platz wurde 2003 nach der legendären, 2001 verstorbenen
Gastwirtin Ria Maternus benannt. In ihrem Prominentenlokal Weinhaus
Maternus in der heutigen Paul-Löbe-Straße verkehrten die Größen
der Bonner Republik wie Willy Brandt, Helmut Kohl, Franz-Josef
Strauß, Hans-Dietrich Genscher oder Norbert Blüm.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.