Perfekt in Szene gesetzt

Cyborgs und Bronze in der Villa

Bad Godesberg - Vor acht Jahren hatte die Villa Friede in Mehlem einen traurigen
Anblick geboten. Jetzt, einige Jahre nach Sanierung und Umbau, bietet
sie dem neuen Hausherrn Ren Rong im Erdgeschoss zwei
Ausstellungsräume im musealen Ambiente. Hier eröffnete er zusammen
mit der Galerie ARTLETstudio aus Münster bzw. Karlsruhe eine
Ausstellung der Künstler Sonja Tines und Jesús Curiá. Mit
musikalischen Beiträgen verlieh das Duo Libert mit Joanna Herman
(Violine) und Ismael Alcalde (Gitarre) dem Abend eine besondere Note.
In den Werken der beiden erfolgreich Kunstschaffenden findet sich als
gemeinsames Element der Mensch als Grundmotiv. Während Tines ihre
Ideen mit klaren Farbabgrenzungen und Kontrasten in großformatige
Bilder umsetzt, gestaltet Curiá Bronzeskulpturen, die er mit den
Naturmaterialien Stein, Eisen oder Holz kombiniert. Beiden Künstlern
ist auch die Verfremdung des Grundmotivs gemeinsam. In den
zweidimensionalen Werken finden sich Elemente aus Fantasiewelten.
Curiá verbindet seine menschlichen Darstellungen mit klaren Formen,
Mischwesen kombiniert mit Archetypen.

Ren, selbst Künstler mit asiatischen Wurzeln, lädt gerne und
regelmäßig Künstler und Galerien in seine Ausstellungsräume ein.
Ziel sei es einerseits, der Kunst eine Plattform und Raum zu bieten,
in dem sie Wirkung entfalten kann. Dabei legt er Wert darauf, nicht
nur national oder regional bekannten Größen die Möglichkeit zu
geben, sich und ihre Werke vorzustellen. „Wir wollen auch
international Kunst vernetzen“, erklärt Ren. Besonders in diesem
Falle habe ihn die Kombination der dreidimensionalen Werke mit der
Zweidimensionalität der großformatigen Malerei gereizt. Durch die
besondere Anordnung in den hellen Räumen ergänzen und bestärken
sich die beiden Kunstformen.

Die Ausstellung wird noch bis zum 26. August in Mehlem zu sehen sein.
Kunstfreunde und Neugierige sind in der Villa Friede in der Mainzer
Straße 141-143 donnerstags und freitags von 16 bis 19 Uhr und
Samstags von 11 bis 16 Uhr willkommen.

- prl