Premiere für Mehlem
Dem Beiern auf vier Glocken steht nichts mehr im Weg
Mehlem - (as) Die Tradition des Glocken-Beiern wird im Kirchturm der St.
Severins-Kirchengemeinde fortgesetzt. Wie bereits berichtet, gab es
zwischen Toni Ließem, der jahrzehntelang das Glockenbeiern zu
bestimmten kirchlichen und weltlichen Festtagen vornahm, und Georg
Wagner und dessen Ehefrau Ariane Toffel vor der Kirche ein erstes
Kennenlernen und inzwischen ein weiteres Abstimmungsgespräch.
Zusätzlich kam die Zustimmung vom zuständigen Pfarrvikar Wolfgang
Biedaßek.
Am Vorabend des Fronleichnamstages am Mittwoch, 2. Juni, werden Georg
Wagner und Ariane Toffel, vermutlich dann eventuell auch gemeinsam mit
Rolf Linden und Wilfried Clarenbach, direkt nach dem Angelus-Läuten
kurz nach 18 Uhr hochoffiziell ihre Glocken-Beier-Kunst vom Kirchturm
der Mehlemer St. Severins-Kirche erstmals erklingen lassen. Kürzlich
testete Georg Wagner mit Rolf Linden und Wilfried Clarenbach die
Möglichkeiten des Glockenbeierns im Glockenturm. Dabei erzählten die
Drei, dass sie gemeinsam mit Ariane Toffel schon länger als die
„Beiermänner“ der Glockenfreude Königswinter bekannt sind und
auf der rechten Rheinseite in Königswinter und auch unter anderem in
Bonn-Beuel an verschiedenen Kirchen das Glockenbeiern schon länger
praktizieren – und die Zuhörer seien immer wieder begeistert.
Beim Beiern werden die Glocken nicht wie beim Läuten hin und her
geschwungen. Die Glocken werden in ruhiger Ausgangsstellung arretiert
und die Beier-Künstler ziehen die Glocken-Klöppel mit Seilen an den
Glockenrand und der Klöppel schlägt an diesen Rand.
„Zum Beiern in Mehlem kann man noch sagen, dass wir das bisherige
Beier-Motiv von Mehlem spielen werden, welches uns Toni Ließem
ausführlich erläutert hat. Wir werden aber auch neue Motive auf
allen vier vorhandenen Glocken beiern. Dies dürfte eine Premiere für
Mehlem sein, da in den letzten Jahrzehnten auf zwei Glocken gebeiert
wurde und die größte Glocke dazu geläutet wurde, sogenanntes
Bamm-Schlagen“.
Die Erweiterung des Beierns auf vier Glocken war sehr leicht möglich,
da Toni Ließem mehr als genügend Seile beziehungsweise Stricke im
Glockenstuhl deponiert hatte. Die Motive selbst beruhen auf
traditionellen Beier-Motiven, die die „Beiermänner“ in der
Umgebung von Mehlem an verschiedenen Kirchtürmen gesammelt haben. Die
Motive haben wegen der begrenzten Anzahl an Tönen (vier Glocken
entsprechen vier Tönen) einen zwar eher einfachen Charakter, können
aber durch besondere Rhythmen und dynamischen Anschlag sehr reizvoll
gespielt werden. Die Mehlemer Bevölkerung sollte sich das Ereignis
also nicht entgehen lassen und bei der Premiere auf dem
Kirchenvorplatz das Klangereignis live miterleben.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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