Edeka Mohr
Die Politiker sind gefragt
Lannesdorf (as). Der alte EDEKA-Supermarkt Mohr an der Deutschherrenstraße/Am Kirchberg ist Geschichte. Im kleinen Rahmen bedankte sich Hermann-Josef Mohr mit seiner Familie bei den zahlreichen und teilweise sehr langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Treue. Firmengründer Mohr verwies auf seinen gesundheitlichen Zustand, der der Hauptgrund für die Marktschließung gewesen sei.
Der Lannesdorfer Ortsausschuss-Vorsitzende Josef Kolb und dessen Ortsausschuss-Kollege Rolf Elsen überreichten Hermann-Josef Mohr einen Blumenstrauß, um sich für die jahrzehntelange Unterstützung zugunsten der Ortsvereine und Kindergärten sowie der Schule zu bedanken. Am Abend zuvor war Heike Kutlu die letzte Kundin an der Supermarktkasse, die schließlich auch im Namen der vielen Kundinnen und Kunden aus dem direkten Umfeld des Ortskerns von Lannesdorf das Engagement von Familie Mohr und deren Mitarbeitern lobte.
Wenige Tage später hatte der Lannesdorfer Ortsausschuss zur Sitzung in den Lannesdorfer Hof Bad Godesberger Kommunalpolitiker eingeladen. Dort wollten die Ortsausschuss-Vertreter erfahren, warum weiterhin seitens der Politik fortlaufend die Entscheidungen zur Freigabe des Neubau-Projektes eines EDEKA-Supermarktes auf dem quasi gegenüberliegend gelegenen sogenannten Lubig-Gelände bislang vertagt worden sei. In der Ortsausschuss-Sitzung betonte Josef Kolb, dass es wirklich Erklärungsbedarf gebe. Mehr als zehn Jahre hatte nicht nur Familie Mohr für den Neubau eines Supermarktes votiert – viele Kunden freuten sich schon, dass irgendwann der Umzug auf der andere Straßenseite der Deutschherrenstraße erfolgen würde. Doch bislang hat noch kein Handwerker eine Schaufel angesetzt.
In der Ortsausschuss-Sitzung verriet Birgit Schallenberg, Eigentümerin der bisherigen Supermarkt-Fläche, dass ihre Ladenfläche „nicht lange leerstehen bleiben würde“. Weitere Details wollte sie noch nicht verraten. Die anwesenden Kommunalpolitiker Gabriel Kunze und Gieslint Grenz (SPD), die CDU-Stadtverordnete Feyza Yildiz sowie die Grünen-Stadtverordnete Nicole Unterseh betonten alle, dass sie die Bedeutung des Supermarktes für alle Generationen unterstützen wollten. Gabriel Kunze, Planungspolitischer Sprecher der SPD sagte: „Es passiert schon etwas – die Planungssprecher der Parteien kommen Ende Februar mit dem Investor zusammen“. Der Bonner Stadtrat trift die Entscheidung, die Bezirksvertretung Bad Godesberg begleitet das Projekt und dort sieht es nach letztem Stand so aus, dass die Bad Godesberger Kommunalpolitiker ihre Wähler nicht vergraulen wollen und die Neubauplanung für ein Lebensmittelgeschäft auf dem Lubig-Gelände positiv begleiten und nach der jüngsten Vertagung von Entscheidungen nach dem Gespräch der Planungssprecher mit dem Investor die „Ampel auf Grün schalten“.
Die erneut aufgeflammte Diskussion um Verkehrsführung, Parkplätze und Fassadengestaltung muss im Sinne der Menschen, die fußläufig keine Alternative zum Einkaufen haben, schnell abgeschlossen sein. Für die Kommunalpolitiker, die eine Entscheidung zugunsten des Bauprojektes auch nach mehr als zehn Jahren Diskussion hinauszögern, ist nun die Frage, ob sie die Blockadepolitik fortsetzen und sich dann bei der nächsten Kommunalwahl fragen, warum ihnen Stimmen fehlen. Der Investor will bauen und im 1. Quartal 2024 könnte das Bauvorhaben gestartet werden – wenn alle Entscheider zustimmen.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Alfred Schmelzeisen aus Bad Godesberg |
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