Ein Plan für die Stadthalle?
Erste Entscheidungen stehen an

Ungewohnter Blick: Corona-Pandemie und Stadthallen-Insolvenz sorgten bei bestem Wetter für eine leere Konzertmuschel und eine leere Stadthallenterrasse an Ostern 2020. | Foto: as
  • Ungewohnter Blick: Corona-Pandemie und Stadthallen-Insolvenz sorgten bei bestem Wetter für eine leere Konzertmuschel und eine leere Stadthallenterrasse an Ostern 2020.
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Bad Godesberg - (as) Die Nachricht von der Insolvenz des Bad Godesberger
Stadthallen-Betriebes ließ die Sorgenfalten bei vielen Bad
Godesbergern größer werden. Nicht nur Stadthallen-Pächter Thomas
Weiermann bekam die Folgen der Corona-bedingten Einstellung seines
Betriebes schnell zu spüren. Auch bei vielen anderen
Gastronomiebetrieben bestehen große Sorgen, wie es denn überhaupt
weitergeht. Und bei der Stadthalle ist jetzt nicht nur die Frage, ob
der gastronomische Bereich und der Hallenbetrieb vor der schon lange
angedachten Sanierung nochmals mit neuer Führung startet oder ob
jetzt in der für den 23. April angesetzten Hauptausschuss-Sitzung der
Stadt Bonn maßgebliche Entscheidungen getroffen werden.

Ab Mitte des Jahres 2022 sollte die umfassende Sanierung der
Stadthalle Bad Godesberg erfolgen und erst dann wollte Thomas
Weiermann auch in Ruhestand gehen. Ein detailliertes Konzept für die
künftige Ausrichtung der Stadthalle ist erforderlich, das auch die
Basis für die Planung der Sanierungsmaßnahmen bilden sollte, teilte
noch kürzlich die Stadtverwaltung mit.

Die Tourismus & Congress GmbH Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler hatte
im Auftrag der Stadtverwaltung ein entsprechendes Raum- und
Nutzungskonzept auf Grundlage einer Marktanalyse vorgelegt. Dabei
wurde unter anderem ein Vergleich mit ähnlichen Stadthallen in
Deutschland vorgenommen, und auch die Bedürfnisse der
Veranstalterbranchen/Zielgruppen wurden berücksichtigt.

Grundsätzlich wird der Erhalt und der Ausbau der Multifunktionalität
der Stadthalle Bad Godesberg sowie eine Anpassung der Preisstruktur
und der Preispolitik an die Bedürfnisse der Veranstalterzielgruppen,
für örtliche und auswärtige Veranstalter, kommerzielle und
gemeinnützige Veranstalter und Vereine empfohlen. Die derzeit
vorhandene Vollküche sollte nebst dazugehörigen Lager- und
Kühlräumen, als auch den Anlieferungsmöglichkeiten in eine
Cateringküche mit Ausrichtung auf den Betrieb durch Vertragscaterer
umgebaut werden.

Eckpunkte zu den drei diskutierten Varianten wurden ermittelt.

Die Variante 1 sieht eine maximale Teilbarkeit vorhandener Säle und
Räumlichkeiten, bei gleichzeitigem Erhalt der Foyerflächen und einer
Verkleinerung der bestehenden Restaurantfläche vor. Kernelement
bildet dabei die Teilbarkeit des Großen Saals durch flexible
Trennwände. Dadurch entstehen bei Bedarf zwei Säle. Gemäß der
Vorgabe, das Restaurant in Gänze oder in Teilen zur Nutzung durch die
Bad Godesberger Bürger als Anlaufstelle zu erhalten, wurde die
Teilbarkeit der Räumlichkeit als Lösungsansatz gewählt. Durch eine
Neugestaltung der als Restaurant genutzten Fläche entsteht ein
Bereich, der je nach Bedarf durch eine mobile Trennwand in einen
separaten Tagungsraum umgewandelt werden kann.

Die Variante 2 sieht eine Beibehaltung der Teilbarkeit des Großen
Saals bei gleichzeitiger Verlagerung des Restaurantbetriebs in den
Kurfürstensaal/ Trinkpavillon vor. Hierdurch entstehen in der
Räumlichkeit des bisherigen Restaurantbetriebs zwei je nach Bedarf
flexibel nutzbare Tagungsräume. Anstelle der Vollküche wird eine
Cateringküche inklusive eines Vollküchenanteils umgesetzt, wodurch
im Gastronomiebereich die Auswahl des Menüangebotes erweitert würde.

In der Variante 3 des Raumkonzepts bleibt die derzeit bestehende Raum-
und Flächennutzung wie bestehend erhalten und erfährt eine bauliche
wie auch technische Ertüchtigung.

Die Bonner Stadtverwaltung bevorzugt nach eigenem Bekunden die
Variante 2. Sie sieht eine Beibehaltung der Teilbarkeit des Großen
Saals bei gleichzeitiger Verlagerung des Restaurantbetriebs in den
Kurfürstensaal/ Trinkpavillon vor. Damit würde der Verein
Bürger.Bad.Godesberg den Trinkpavillon an der Stadthalle als seinen
Veranstaltungsort verlieren. Die Vereinsmitglieder zeigen sich über
diesen Plan geschockt und fassungslos. Noch nicht nachvollziehbar ist
dann zudem, wie die Speisenanlieferung in diesen Raum erfolgen soll,
der denkmalgeschützt ist und nicht einfach umgebaut werden darf.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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