Streuobstwiesentag
Erster internationaler Tag der Streuobstwiese

Die Blütenpracht in Streuobstwiesen sorgt aktuell für phantastische Impressionen in der Region. | Foto: AS
  • Die Blütenpracht in Streuobstwiesen sorgt aktuell für phantastische Impressionen in der Region.
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Bad Godesberg/Wachtberg - (as) Erstmals gibt es in diesem Jahr am 30. April den Internationalen
Tag der Streuobstwiesen. Europaweit finden zum „Tag der
Streuobstwiese“ vielfältigen Aktionen statt, um die Bedeutung von
Streuobstwiesen für die Gesellschaft und für die Tier- und
Pflanzenwelt hervorzuheben. Vor inzwischen 27 Jahren gründeten im Mai
1994 Freunde der Streuobstwiesen in Wachtberg den Verein zur Pflege
und Förderung der Streuobstwiesen. Die rund 100 Mitglieder können
darauf stolz sein, bislang mehr als 331 Bäume auf mehr als 53.000
Quadratmeter Streuobstwiesen gepflegt zu haben.

In Bonn kümmert man sich im Amt für Stadtgrün um die rund 700
Obstbäume auf verschiedenen Streuobstwiesen.

Zur historischen Entwicklung des Streuobstanbaus heißt es, dass die
Anfänge des Obstbaus bis in die Urzeit zurückreichen, als Wildformen
von Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume und Walnuss genutzt wurden. Die
Römer brachten den Obstbau vor 2.000 Jahren mit Kulturformen nach
Deutschland. Damals entstanden erste Obstgärten am Rande der
römischen Villen.

Streuobstbau ist eine naturverträgliche, faszinierende und
landschaftlich sehr reizvolle Kulturform. Aktuell sorgen in der ganzen
Region die blühenden Obstbäume für eine herrliche Blütenpracht.
Wildformen von Apfel, Birne, Süßkirsche, Pflaume und Walnuss waren
die ersten Bäume, auf den entstehenden Obstwiesen. Im Laufe der
Jahrhunderte waren es in West- und Mitteleuropa zum großen Teil die
Klöster und Mönche, die durch einen internationalen Tauschhandel die
Sortenvielfalt und das Wissen um Okulieren und Pflege bewahrten und
weiterentwickelten. Erst ab dem 16. Jahrhundert entstanden
„Streuobstwiesen“, also nennenswerte Anpflanzungen von
Hochstamm-Obstbäumen.

Als Standorte dienten damals weitgehend die gärtnerischen Anlagen
rund um Städte und Dörfer.

Nach Angaben des NABU-Bundesfachausschuss Streuobst gibt es allein in
den hochstämmigen Streuobstwiesen weit über 5.000 Tier-, Pflanzen-
und Pilzarten sowie rund 6.000 Obstsorten. „Damit sind die
Streuobstwiesen insbesondere nördlich der Alpen Hot Spots der
Biologischen Vielfalt.

In Zukunft soll der „Tag der Streuobstwiese“ jeweils am letzten
Freitag im April seinen Platz im Kalender finden. Um diese Jahreszeit
stehen in vielen bedeutsamen Streuobst-Regionen die Obstbäume in
voller Blüte.

Streuobst-Initiativen und Naturschutzorganisationen, Kindergärten und
Schulen sollen dann diesen Tag nutzen, um auf Streuobstwiesen als Ort
der Biodiversität, der Obstvielfalt, der Erwerbsgrundlage, des
Genusses und der Erholung hinzuweisen. Und Sorgen gibt es auch – die
Zahl der Streuobstbäume im Land Nordrhein-Westfalen ist in den
vergangenen rund 60 Jahren um mehr als 60 Prozent zurückgegangen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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