Joachim Sarwas
Feierlicher Abschluss mit minutenlangem Applaus
Bad Godesberg (as). Ein ganz besonderes Chorkonzert in der Bad Godesberger St. Marien-Kirche gestalteten Mitte Juni die Kirchenchöre von St. Marien, St. Augustinus und St. Servatius mit Mitgliedern des Beethovenorchester Bonn sowie den Sopranistinnen Susanne König und Cordula Hörsch. Die Gesamtleitung hatte Dr. Joachim Sarwas. Für ihn bedeutete das große Konzert, bei dem es in der vollbesetzten Marienkirche schließlich minutenlangen Applaus gab, das Ende seines beruflichen Wirkens. Fast 40 Jahre wirkte Sarwas kirchenmusikalisch in Bad Godesberg. Der in Düsseldorf geborene Joachim Sarwas hatte nach dem Abitur Kirchenmusik am Robert-Schumann-Institut studiert. Während der Studienzeit trat er als Orgelsolist in Hochschulkonzerten und Kirchenkonzerten auf. Sarwas schloss 1983 das Studium mit der Staatlichen Prüfung für Kirchenmusiker (A-Examen) ab. In der Folgezeit nahm er das Studium im Hauptfach Orgel bei Professor Paul Heuser sowie parallel das Studium der Instrumentalpädagogik am Robert-Schumann-Institut auf. 1984 legte er das Examen für den Studiengang Instrumentalpädagogik als Selbständiger Musiklehrer ab. Das Studium im Hauptfach Orgel beendete er mit dem Konzert-Examen 1986 in Düsseldorf. Im gleichen Jahr begann er an der Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität in Bonn Musikwissenschaften zu studieren und promovierte 1990 zum Dr. phil.
Seinen Dienst als hauptamtlicher Kirchenmusiker nahm Sarwas 1985 in der Kirchengemeinde St. Marien in Bad Godesberg auf. Dort gründete er den Kinder- und Jugendchor sowie den Kinder- und Jugendinstrumentalkreis. Mit dem Kinderchor St. Marien führte er regelmäßig Musicals in Szene und Musik im Pfarrzentrum St. Marien auf – unter anderem „Leben im All“ und „Im Riff geht’s rund“. Der Jugendchor St. Marien präsentierte regelmäßig chorische Bearbeitungen aus Musicals und der Popmusik wie unter anderem „Jesus Christ Superstar“, „Mary Poppins“ oder „ABBA“. Sarwas leitete auch die Choralschola, die den Gregorianischen Choral pflegt, sowie den Kirchenchor St. Marien. Große Messen der barocken, klassischen und romantischen Epoche lockten über Jahrzehnte viele Zuhörer in die Konzerte, die Dr. Sarwas leitete. Regelmäßig spielte Dr. Sarwas als Orgelsolist in Konzerten. Außerdem konzertierte er in dem vom ihm initiierten und stets beliebten jährlichen „Candlelight“-Orgelkonzert, in dem heitere und besinnliche Orgelmusik bei Kerzenschein zu Gehör kam. Viele weitere Projekte hat der Kirchenmusiker realisiert, unter anderem die Gründung des offenen Projekt-Chors „Chor Extra“, der jährlich ein- bis zweimal zu Chörefesten mit Gospels oder Musical-Bearbeitungen auftritt. Joachim Sarwas engagierte sich auch im „Arbeitskreis evangelischer und katholischer Kirchenmusiker in Bad Godesberg und Umgebung“ und initiierte mit diesem Arbeitskreis alle zwei bis drei Jahre eine „Nacht der Kirchenmusik“, in der rund 20 Ensembles „nonstop“ in der Marien-Kirche musizierten. Und als Komponist wurde der Kirchenmusiker auch bekannt. Verschiedene Kirchenmusikwerke stammen aus seiner Feder. Sarwas komponierte im Jahr 2000 ein „Requiem“ im klassisch-romantischen Stil für Chor und Orchester, 2010 eine „Missa festiva“ im klassisch-romantischen Stil und 2013 sein „Magnificat“ für Chor und Orchester, 2011 die „Missa in honorem Taizé“, 2014 die „Mass in swing“ und 2016 eine „Zweite Swing-Messe“ sowie 2023 die a cappella-Messe „Missa in simplicitate“. 2005 gründete Sarwas mit engagierten Interessierten einen Kirchenmusikverein, der seitdem für die konzertanten Musiken an der Marien-Kirche eine finanzielle Basis bildet.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Alfred Schmelzeisen aus Bad Godesberg |
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