Protestaktion
Geplante Bebauung an der Eltviller Straße stößt auf Widerstand

Sollte die Wohnbau GmbH ihre Pläne verwirklichen, befürchten die ANwohner, künftig anstatt ins Grüne auf Nachbarhauswände schauen zu müssen. | Foto: as
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  • Sollte die Wohnbau GmbH ihre Pläne verwirklichen, befürchten die ANwohner, künftig anstatt ins Grüne auf Nachbarhauswände schauen zu müssen.
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Bad Godesberg - Mit der Bergründung, dass es derzeit in Bonn nicht ausreichend
bezahlbaren Wohnraum gibt und es eine hohe Nachfrage nach
barrierearmen 2-Zimmerwohnungen gibt, hat die Wohnbau GmbH mit
Planungen begonnen, an er Eltviller- und Rüdesheimer Straße neuen
Wohnraum zu schaffen.

In Summe handelt es sich um 54 Wohnungen, die zwischen den vorhandenen
Gebäuden in insgesamt acht Blöcken und zwei Anbauten realisiert
werden sollen.

Anfang Juni informierte die Wohnbau GmbH die Anwohner über das
anstehende Projekt und löste einen Sturm der Entrüstung aus. Spontan
organisierten Anwohner einen Unterschriftenaktion. Alfred Schenk und
seine Ehefrau Manuela sind selbst Eigentümer einer Wohnung in
besagtem Bereich, initiierten gemeinsam mit Claudia Michael die
Unterschriftensammlung, bei der bis Sonntagabend schon 170 Gegner ihre
Unterschrift abgaben.

Das Wohnquartier zwischen Eltviller Straße und der Rüdesheimer
Straßeist seit 24 Jahren im Bestand der Wohnbau GmbH. Involviert
wurde in die Planungen für das Bauprojekt bereits das
Stadtplanungsamt der Stadt Bonn. „Die bestehende Gebäudestruktur
wird durchzurückhaltend positionierte Punkthäuser ergänzt und es
werden Stellplätze neu erschaffen, um den Parkraum in der Umgebung
nicht zu belasten. Durch die neue Bebauung wird die Nutzungsqualität
durch Einfassen der weiterhin zugänglichen Innenhöfe gestärkt und
die privaten Vorbereiche stärker als bisher geschützt“ heißt es
im Schreiben an die Anwohner der beiden Straßen. Dem widerspricht
Alfred Schenk mit dem Wissen zum Projekt, was er damit begründet,
dass zukünftig die Anwohner anstatt auf ihre seit über 70 Jahren
bestehenden Baumanpflanzungen und Kinderspielplatzanlagen auf
Nachbarhauswände und in andere Wohnungen sehen werden. Es sollen nach
Schenk´s Informationen 37 Stellplätze in einer neu zu errichtenden
Tiefgarage sowie acht offene Stellplätze zu den mehrgeschossigen
„Punkthäusern“ entstehen. Dafür müssten mindestens 25 alte
Buchen, Ahornbäume, Platanen und Birken sowie weitere Solitärbäume
abgesägt werden.

Mit 200 Flyern wurden die Anwohner für die Unterschriftenaktion
mobilisiert. Und mit weiteren Aktivitäten samt Einschaltung von
Kommunalpolitikern und Ortsausschuss Friesdorf soll das geplante
Bauprojekt verhindert werden. Und falls es doch zu einer
Baugenehmigung kommen sollte, will die inzwischen 100-jährige
Anwohnerin Lisa Berger (sie gehört zu den Erstbeziehern einer Wohnung
in der Rüdesheimer Straße und wohnt dort seit 70 Jahren) sich sogar
an einen der Bäume anketten, um diesen vor der Entfernung zu retten.

Sollte die Wohnbau GmbH ihre Pläne verwirklichen, befürchten die ANwohner, künftig anstatt ins Grüne auf Nachbarhauswände schauen zu müssen. | Foto: as
Lisa Berger gehört zu den Erstbeziehern einer Wohnung in der 70 Jahre alten Siedlung und plant nach ihrer Unterschrift sogar, sich an einen Baum festzuketten. | Foto: as
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