Lannesdorf Spaziergang
Geschichte und Geschichten

Groß war das Interesse am Heimatvereins-Spaziergang durch Lannesdorf, bei dem Werner Zorn und Andreas Schütt seitens des Vereins viele Teilnehmer durch den Ort führten.  | Foto: AS
  • Groß war das Interesse am Heimatvereins-Spaziergang durch Lannesdorf, bei dem Werner Zorn und Andreas Schütt seitens des Vereins viele Teilnehmer durch den Ort führten.
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Lannesdorf (as). Der Brunnenplatz an der Deutschherrenstraße mit benachbartem Feuerwehrhaus, das St. Anna-Wegekreuz an der Straße Am Kirchberg, das Pömpchen im alten Unterdorf „Jinne“, die Herz-Jesu-Kirche, wunderschöne Fachwerkhäuser und Gartenlandschaften gehörten zu den Themen, die bei der Neuauflage des vom Heimat- und Geschichtsverein Bad Godesberg angebotenen Sommer-Spaziergang durch Lannesdorf in Augenschein genommen wurden. Werner Zorn, der viele Jahre den Lannesdorfer Rosenmontagszug organisiert hatte, führte entgegen der Karnevalszug-Richtung viele Interessierte „durchs Dorf“ und erzählte dabei Geschichtliches. Natürlich hatte der gebürtige Lannesdorfer auch so manche Anekdote auf Lager– beispielsweise das beste Eis, welches es vor Jahrzehnten unweit der Lannesdorfer Schule in einem Eisladen gab, der gegenüber der heutigen katholischen Gemeindebücherei sehr stark frequentiert war.

Im Frühjahr 2019 hatte der Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte die gedruckte Spaziergang-Broschüre des „Spaziergang durch Lannesdorf“, die ebenfalls von Werner Zorn stammt herausgegeben.

„Die erste Nennung von Lannesdorf in einer Urkunde bezieht sich nicht wie sonst meistens auf eine Kirche oder ein Grundstück, sondern auf eine Schlacht bei Landulpherstorph (=Dorf der Franken Landulf), die zudem nicht stattgefunden hat“, erläuterte Zorn. „Denn die Normannen beziehungsweise Wikinger weiteten in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts ihre Raubzüge auf das Rheinland aus. Geplündert wurden beispielsweise im Jahr 882 die Städte Köln, Bonn und Trier sowie die fränkische Abtei Prüm. Zehn Jahre später waren sie wieder auf Raubzügen, doch bei Lannesdorf trat ihnen ein großes Aufgebot aus dem einheimischen Bevölkerung entgegen und sie wichen durch die Eifel aus, plünderten erneut die Abtei Prüm und zerstörten diese, was der Abt in der Chronik festhielt“. Zur Sprache beim Rundgang kamen auch das weiche Wasser am Pömpchen-Brunnen, der Basaltabbau am Lyngsberg und der Obst- und Gemüseanbau, die Rheinischen Chamotte- und Dinas-Werke sowie die Verbindung zwischen Lannesdorf und Mehlem nicht nur hinsichtlich Schulen und Vereinen. Überrascht wurden die Teilnehmer beim Schwager von Werner Zorn, dem Lannesdorfer Ortsausschuss-Vorsitzenden Josef Kolb. Bei ihm hatte Zorn hochprozentige Schnäpse platziert. Für die Damen gab es Johannisbeer-Likör, für die Herren Mirabellenschnaps – als Beweis der Gastfreundschaft, die die Lannesdorfer ihren Besuchern bieten.

Nächste Spaziergänge durch Bad Godesberger Ortsteile:

7. August Mehlem, Treffpunkt: Katholische Kirche St. Severin (Irmtraud Blask leitet den Spaziergang)

14. August Friesdorf, Treffpunkt: Klufterplatz (Iris Henseler-Unger leitet den Spaziergang)

21. August Muffendorf, Treffpunkt: Remi-Baert-Platz vor der Kommende ( Pia Heckes leitet den Spaziergang)

28. August Plittersdorf, Treffpunkt: Schloss Carstanjen am Rheinufer, Ziel: Bastei (Richard Grebert leitet den Spaziergang)

Nächster Klaaftreff:

26. September 85. Klaaftreff ab 14.30 Uhr in der Begegnungsstätte Dürenstraße 2 zum Thema „Erntezeit, Einmachzeit, Kastanienzeit – herbstliche Aktivitäten früher und heute“. Die Teilnehmer sind eingeladen, mit ihren eigenen Erlebnissen (gerne auch in Mundart), Fotos und anderen Erinnerungsstücken den Klaaf zu bereichern.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Alfred Schmelzeisen aus Bad Godesberg

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