54. Heimatblätter
Godesberger Geschichte und Geschichten
Godesberg - Den Band 54 der Godesberger Heimatblätter stellten in der vergangenen
Woche Mitglieder des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte
Bad Godesberg im Haus an der Redoute bei Bezirksbürgermeisterin
Simone Stein-Lücke vor. Die Titelseite des mehr als 200 Seiten
umfassenden Buches über geschichtsrelevante Bad Godesberger
Geschehnisse zeigt die Mehlemer Rheinaue als früher bevorzugtes
Forschungsgebiet der Botanik und auch heute noch bekanntes
Ausflugsziel. Der Bad Godesberger Naturforscher Dr. Hermann Josef Roth
beleuchtet in den Godesberger Heimatblättern das Leben einiger
Naturwissenschaftler aus Godesberg und Umgebung. Dabei zeigt er auf,
dass viele Naturwissenschaftler von der Bonner Universität in der
hiesigen Umgebung oft Feldstudien betrieben und zu neuen Erkenntnissen
gekommen sind. Roth kann dabei als Naturwissenschaftler, Historiker
und Theologe Zusammenhänge aufdecken und große Linien aufzeigen.
Professor Dr. Wilhelm Meyer aus Meckenheim, Verfasser eines
Standardwerks über Geologie und Vulkanismus in der Eifel, gibt in den
Heimatblättern eine Einführung in die Erdgeschichte im Raum Bad
Godesberg. Diese wird mit einem Bericht über die Ziele und Ergebnisse
der letzten Forschungsbohrung auf dem Rodderberg im Jahre 2011
ergänzt. Dieser Bericht stammt vom Niederbachemer Ulrich Flöhl und
Dr. Sven Oliver Franz. Dr. Bruno P. Kremer schreibt über die bunte
Biogeographie am Godesberger Rheinufer. Überraschend wird für viele
Leser sein, wie viele „typisch deutsche“ Pflanzen doch Einwanderer
der jüngeren Zeit sind. Professor Dr. Wolfgang Böhme, vielen bekannt
vom Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig, berichtet über
seine Beobachtungen in seinem 1.000 qm großen Hausgarten am
Annaberger Talhang. Es ist erstaunlich und faszinierend, welche
zoologischen Schätze dort in den letzten 30 Jahren zu sehen waren und
welche erstaunlichen Strategien verschiedene Tiere entwickeln. Seine
Beobachtungen sind ansteckend, die Augen im Garten aufzumachen, sagt
Dr. Martin Ammermüller, Vorsitzender des Vereins für Heimatpflege
und Heimatgeschichte Bad Godesberg.
Dass Bonn seit 90 Jahren Zentrum der rheinischen Käferforschung ist,
werden nur wenige Fachleute wissen. Professor Dr. Thomas Wagner
berichtet über die Käferforschung und über das Entstehen der
Sammlung, die ihre Heimat im Museum Koenig gefunden hat.
„90 Jahre Imperia-Motorräder aus Bad Godesberg“ war im
vergangenen Jahr der große Publikumserfolg in der Ausstellung im Haus
an der Redoute. Der Kurator der Ausstellung Andy Schwietzer hat die
Geschichte der Motorräder nochmals in der
Heimatblätter-Buchveröffentlichung nachgezeichnet. Ernst Dietrich
Baron von Mirbach beschreibt das Leben des Oberhofmeisters von
Mirbach, der in einer besonderen Beziehung zu Godesberg gestanden hat
und nach dem eine Straße benannt ist. In einem kenntnisreichen und
einfühlsamen Beitrag beschäftigt sich Esther Schumacher mit dem
Leben der Künstler und ihrer Skulpturen um das Friesdorfer Hochhaus
herum. Die in den 1950er-Jahren entstandenen Kunstwerke versuchen sehr
unterschiedlich, Heimat und Nachbarschaft für die Neubürger zu
vermitteln. Horst Heidermann kann über beachtliche Werke der
Kunstschmiede Gernhard berichten, die erst aufgrund des
Vermächtnisses zur Überlassung des Hauses Augustastraße 82 an den
Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte bekannt geworden sind.
Schließlich ist Bernd Birkholz dem Leben und Wirken des heute
vergessenen Muffendorfer Grottenbauers Johann Krämer nachgegangen.
Dieser war ein weithin bekannter Spezialist für Lourdesgrotten.
Die 54. Auflage des farbig illustrierten Heimatblatt-Buches
erhalten die 900 Mitglieder des Vereins für Heimatpflege und
Heimatgeschichte Bad Godesberg kostenlos. Ansonsten ist das wieder
sehr gelungene Buch für nur 10 Euro erhältlich beim Heimatverein im
Rathaus (dienstags von 15–18 Uhr), bei Bad Godesberg Stadtmarketing
im Verkehrspavillon am Ria-Maternus-Platz 1 und beim Kundencenter SWB
in der Alten Bahnhofstr. 22 a.
- as
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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