Sicher in Bad Godesberg
Halbjahresgespräch mit Polizeipräsidentin Brohl-Sowa
Bad Godesberg - Zu ihrem Halbjahresgespräch trafen sich Bad Godesbergs
Bezirksbürgermeisterin Simone Stein-Lücke und Bonn
Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa. Dabei ging es um die
Sicherheitslage. Ursula Brohl-Sowa hatte nahezu durchweg Positives zu
berichten. Während das subjektiv von einigen Bürgen so empfundene
eher unsichere Gefühl in der Stadt häufig für Diskussionen sorgt,
ist die Sicherheit objektiv sogar deutlich besser geworden.
Die unbestechlichen Deliktzahlen sind rückläufig. Wohl auch eine
Folge der unentwegten Bemühungen der Wache Bad Godesberg, ihre
Interventions- und Präventionsaktivitäten weiterhin in erheblichem
Umfang zu unternehmen. Mit und 90 Personen ist die Wache rund um die
Uhr an sieben Tagen in der Woche im Einsatz. Wachleiter Ralf Rheidt
sieht keine Besonderheiten im Stadtbezirk. Was zugenommen habe, seien
die Körperverletzungsdelikte. Die aber auch nur, weil die Rheinaue
mit ihren zahlreichen Großveranstaltungen im Bereich der Wache Bad
Godesberg liegt. Es gebe natürlich örtliche Schwerpunkte der
Kriminalität. Die seien aber hinlänglich bekannt und sowohl die
Polizei als auch die Kräfte des Ordnungsamts hielten ein wachsames
Auge darauf.
Zu der Drogenproblematik sagte er, dass Bad Godesberg zwar eine
Konsumierszene habe, aber weder eine Dealer- noch eine Fixerszene. Die
Drogentatbestände hielten sich im moderaten Bereich des
Betäubungsmittelgesetzes und damit bei den eher ‚weicheren‘
Drogen.
Ursula Brohl-Sowa steuerte einige Statistikdaten bei: Die
Gesamtkriminalität ist im ersten Halbjahr des aktuellen Jahres
gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 13 Prozent gesunken. Bei
den Wohnungseinbrüchen ist man im Gegensatz zu der angespannten
Situation von vor einigen Jahren heute auf einem Mittelplatz
vergleichbarer Städte. Bei den Straftaten gegen die sexuelle
Selbstbestimmung gab es in Erhöhung von 13 auf 26 Fälle. Das aber
ist keine Folge des etwaig ausufernden Verbrechens, sondern vielmehr
ein Ausfluss aus der Gesetzesänderung, die heute auch z. B. das
Grabschen unter Strafe stellt und nicht wie früher als bloße
Beleidigung erfasst.
Tötungsdelikte und Verkehrstote gab es im Berichtszeitraum keine.
Insgesamt zählte die Polizei im Berichtszeitraum 2452 Delikte, ein
Rückgang von 372 Fällen oder eben 13,2 Prozent. Die Extremistenszene
von rechts und links ist latent vorhanden, eine sichtbare Gefährdung
gehe aber von ihnen aktuell nicht aus. Man arbeite mit allen anderen
relevanten Behörden eng zusammen, um die Szene zu beobachten und
geeignete Maßnahmen zu treffen, um sie im Griff zu halten.
Ursula Brohl-Sowa war mit der Statistik „sehr zufrieden“. Gleiches
äußerte auch Simone Stein-Lücke. Sie sieht einen Vertrauensverbund
von Bürgern und Ordnungskräften, der glücklicherweise dafür sorge,
das Bad Godesberg ein sicheres Pflaster sei.
- we
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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