Kleines Theater hofft auf Unterstützung
Harte Zeiten für Kulturbetriebe

Intendant Frank Oppermann (2. v. lks.) freute sich über die finanzielle Unterstützung für sein „Kleines Theater“; einen Scheck über 2.500 Euro überreichten ihm Rainer Schwierczinksi (2. v. r.) und Klaus Michel (r.) vom dbb Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg sowie Sparda-Bank West-Vertriebsdirektor Peter Goeke (lks.). | Foto: Peter Adolf
  • Intendant Frank Oppermann (2. v. lks.) freute sich über die finanzielle Unterstützung für sein „Kleines Theater“; einen Scheck über 2.500 Euro überreichten ihm Rainer Schwierczinksi (2. v. r.) und Klaus Michel (r.) vom dbb Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg sowie Sparda-Bank West-Vertriebsdirektor Peter Goeke (lks.).
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Bad Godesberg - “Die Lage ist nicht ernst, sie ist dramatisch”, so fasst Frank
Oppermann, seit August letzten Jahres Chef im „Kleinen Theater“ im
Bad Godesberg, die aktuelle Lage zusammen. Erst im vergangenen Jahr
hatte er – nach langen Verhandlungen mit der Stadt – die
Kulturstätte im Park übernommen und am 3. August den Spielbetrieb
aufgenommen. Und die ersten Monate liefen überaus erfolgreich: Mit
17.664 Besuchern konnte bis 14. März diesen Jahres, dem Tag der
Schließung aufgrund der Corona-Krise, eine Steigerung um 3,5 Prozent
erzielt werden, mit einem Umsatz von rund 325.000 Euro (einem Zuwachs
von rund 9 Prozent) war das Theater kurz davor, kostendeckend zu
arbeiten.

Doch seit 14. März sind die Türen geschlossen, sind die Einnahmen
weggebrochen. „51.000 Euro werden pro Monat im Spielbetrieb
benötigt; 16.000 Euro immer noch, wenn das Haus geschlossen ist“,
so Oppermann. Ein Monat ohne Einnahmen könne zwar verkraftet werden,
aber nicht ein entsprechender Zeitraum bis August. Erst dann nämlich,
so das Ergebnis von Gesprächen mit der Stadt, sei wohl mit der
Aufnahme des Spielbetriebs wieder zu rechnen. „Wir legen sofort
wieder los, wenn wir die Erlaubnis bekommen. Eine Sommerpause wird es
in diesem Jahr nicht geben“, so der Theaterchef.

Dennoch ist Oppermann die gute Laune nicht ganz vergangen. Aus der
Verwaltung bekam er bereits ein „vielversprechendes Signal“, dass
er mit der Unterstützung der Stadt – sie ist Eigentümerin der
Immobilie – rechnen kann. So hofft der Intendant, dass er von der
Mietzahlung bis zum Ende der Zwangspause freigestellt wird; auch die
Umsetzung des Sanierungsplans, zu dem sich Oppermann ab der Spielzeit
2020/21 verpflichtet hat und die Aufwendungen für eine Sanierung der
unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Bürgermeistervilla in Höhe
von 630.000 Euro in den kommenden zehn Jahren beinhaltet, könnte
„gestreckt“ werden. Glücklich ist Oppermann auch über sein
Publikum: „Bisher hat kein Besucher sein Geld für eine schon
gekaufte Eintrittskarte zurückverlangt“. Die Zusage des
Intendanten: „Sobald wir wieder spielen, kann sich jeder dafür eine
beliebige Vorstellung für ein Stück seiner Wahl aussuchen“.

Aber auch die Bonner – und speziell natürlich die Menschen in Bad
Godesberg – lassen ihr „Kleines Theater“ nicht im Stich. Über
die sozialen Medien hat Oppermann eine Spendenaktion initiiert; 15.000
Euro sind das Ziel. Und das bisherige Ergebnis lässt hoffen:
„Innerhalb von nur zwei Tagen kamen bereits zehn Prozent der Summe
zusammen“.

Unterstützung kommt daneben vom Land, das bereits zugesagt hat,
versprochene Fördermittel für den Spielbetrieb früher auszuzahlen.
Und dann gab es auch schon Geld: Der Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg im
Deutschen Beamtenbund und die Sparda Bank West nehmen die
alljährliche karnevalistische Verleihung des „Lachenden
Amtsschimmels“ immer zum Anlass, eine kulturelle Institution in der
Region zu unterstützen. Vorsitzender Rainer Schwierczinski und
Ehrenvorsitzender Klaus Michel, die beiden Organisatoren,
überreichten zusammen mit dem Vertriebsdirektor der Sparda Bank West,
Peter Goeke, diesmal einen Scheck über 2.500 Euro an Theaterchef
Frank Oppermann.

- Peter Adolf

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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