Heilwasser aus der Tiefe
Helmut Fiehl schenkt seit 40 Jahren Wasser aus

OB Ashok Sriharan gratulierte der Familie Fiehl zum vierzigsten Bestehen des Trinkpavillons. Gemeinsam werden Bettina Kalz Helmut Fiehl, Evi Fiel und Reinhard Kalz (v.li) auch in Zukunft für ihre Kunden am Ausschank stehen. | Foto: Helmut Müller
  • OB Ashok Sriharan gratulierte der Familie Fiehl zum vierzigsten Bestehen des Trinkpavillons. Gemeinsam werden Bettina Kalz Helmut Fiehl, Evi Fiel und Reinhard Kalz (v.li) auch in Zukunft für ihre Kunden am Ausschank stehen.
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Bad Godesberg - (hm) Heilwasser stammt wie Mineralwasser aus unterirdischen, vor
Verunreinigungen geschützten, also ursprünglich reinen
Wasservorkommen und muss direkt am Quellort abgefüllt werden. So auch
bei der Draitschquelle, wo Helmut Fiehl seit nunmehr 40 Jahren im
Draitschbrunnen-Pavillon das Godesberger Heilwasser ausschenkt und
direkt in Transportbehälter abfüllt.

Täglich, außer an Sonntagen, kommen gesundheitsbewusste Menschen aus
einem Umkreis von immerhin bis zu 100 Km angereist, um das Heilwasser
zu kaufen. Das Heilwasser ist ein
„Natrium-Hydrogencarbonat-Säuerling“ mit natürlicher
Kohlensäure. Es ist säureneutralisierend, kann Magensäure binden,
dem Sodbrennen vorbeugen und besitzt aufgrund seiner lebenswichtigen
Mineralien und Spurenelementen eine heilende, lindernde oder
vorbeugende Wirkung.

Das wussten bereits die Römer und auch Kurfürst Max Franz trank das
säuerlich und nach Eisen schmeckende Wasser. 1790 wurde der
Badebetrieb etabliert und aus Godesberg wurde 1926 schließlich Bad
Godesberg.

Der Trinkpavillon, in dem die Familie Fiehl den Vierzigsten feierte,
hatte bewegte Zeiten hinter sich, bis Helmut und Evi Fiehl 1977 das
Gelände an der Brunnenallee pachteten und 1978 auf eigene Kosten den
Draitschbrunnen-Pavillon eröffneten. Der Draitschbrunnen erlebte,
nachdem Brau & Brunnen als Eigentümer den Betrieb der Brunnenanlage
eingestellt hatte, eine Renaissance und der ehemalige Brunnenmeister
Helmut Fiehl eine Erfüllung seines Engagements.

In 3.000 Meter sprudelt das Wasser, das bei Bedarf aus 60 Meter Tiefe
direkt in den Pavillon gepumpt werden kann. Bis zu 5.000 Liter werden
monatlich und je nach Witterung getrunken.

Generationsübergreifend die Liebhaber des Heilwassers. Die „Ü 70
Fraktion“ war bei der Geburtsfeier allerdings in der Mehrzahl und
stolz darauf zu erklären, welche positiven Spuren das regelmäßige
Trinken verursacht. Mit Stolz wurde unter anderem auf eine gepflegte
Haut und das allgemeine Wohlbefinden verwiesen.

Wie beliebt Helmut Fiehl bei seinen „Wasserkunden“ ist, erlebte
auch der Bonner OB Ashok Sridharan. Er sagte den Betreibern zu, dass
die Zukunft des Trinkpavillons, trotz zeitweiser Überlegungen ihn zu
schließen, gesichert ist. Das Stadtoberhaupt, dessen Bäderamt für
die Unterhaltung der Quelle zuständig ist, erhielt für diese Ansage
den Beifall der Gäste, darunter auch Stefan Günther. Der Leiter des
Sport- und Bäderamtes zeigte sich vom Engagement der Eheleute Fiehl
beeindruckt und beabsichtigt die Draitschquelle in Zukunft,
entsprechend dem hohen Stellenwert für die Bad Godesberg, besser zu
bewerben.

Helmut Fiehl, der im nächsten Jahr seinen 80. Geburtstag mit einem
Brunnenfest feiern möchte, hat bereits für die Nachfolge gesorgt.
Bis allerdings Tochter Tina und Reinhard Kalz das Wasser ausschenken,
werden es die beiden rüstigen Senioren noch mit viel Herzblut
betreiben.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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