Was machen die Bienen im Winter?
Imkerverein Bad Godesberg feiert 100-Jähriges

Die Imker sichten fortlaufend auch im Winter den Zustand der Bienenstöcke. | Foto: AS
  • Die Imker sichten fortlaufend auch im Winter den Zustand der Bienenstöcke.
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Bad Godesberg - (as) Die Imkerei in Deutschland hat eine lange Tradition. Der
Imkerverein Bad Godesberg beispielsweise kann in diesem Jahr auf sein
100-jähriges Bestehen zurückblicken.

Gegründet wurde der „Bienenzuchtverein Godesberg und Umgebung“
1921 und im Jahr darauf wurde der Lannesdorfer Hauptlehrer Ellen zum
Vorsitzenden gewählt. Ellen gelang es mit den Gründungsmitgliedern,
wenige Monate nach der Gründung schon 70 Mitglieder gewonnen zu
haben. Nach 1945 waren es dann um die 100 Mitglieder, die sich um rund
700 Bienenvölker kümmerten und eifrig Honig in Bad Godesberg und
Umgebung produzierten.

Altes Wissen und moderne Forschungsmethoden ermöglichen es heute den
Imkern, besonders hohe Erträge zu erzielen, wenn man eine geschickte
Hand für die Imkerei hat und sich über die Grundlagen der
Bienenhaltung genau informiert.

Wieviel Honig ein Bienenvolk heute produziert und wer Weltmeister im
Honigverzehr ist sowie welche Honigmenge jeder Deutsche
durchschnittlich pro Jahr vernascht, hat der Deutsche Imkerbund auf
seiner Homepage genau nachgehalten. Dort erfährt man auch, wie groß
das Sammelgebiet eines Bienenvolkes ist – laut Imkerbund sind es
annähernd 50 Quadratkilometer.

Im Imkerverein Bad Godesberg verfügt jedes der aktuell rund 50
Mitglieder im Schnitt über drei bis fünf Bienenvölker. Damit
gehören die Bad Godesberger beziehungsweise aus Wachtberg stammenden
Vereinsmitglieder zu den 96 Prozent der deutschen Imker die jeweils
weniger als 25 Bienenvölker betreuen.

Die von den hiesigen Imkern betreuten Bienenstöcke befinden sich
beispielsweise im Bereich des Rodderbergs oder aber auch nahe dem
Marienforster Tal sowie in mehreren Wachtberger Ortschaften. Der
Muffendorfer Peter Schlurmann, 1. Vorsitzender des Imkerverein Bad
Godesberg, hat selbst aktuell zehn Bienenvölker, die er betreut.
„Wenn das Bienenhaus im Sommer prall gefüllt ist, hocken in jedem
Bienenvolk zwischen 50.000 und 60.000 Bienen und die vertragen sich
miteinander“ scherzt Imker Schlurmann.

Um 500 Gramm Honig zu produzieren, müssen Arbeitsbienen bei warmen
Temperaturen rund 40.000 Mal ausfliegen und legen dabei eine
Flugstrecke von rund 120.000 Kilometern zurück. Und man spricht
wirklich von fleißigen Bienen, die als Sammlerinnen eines
Bienenvolkes an guten Tage mehrere Kilogramm Blütennektar einfliegen,
äußern erfahrene Imker.

Wenn die Corona-Bestimmungen hinsichtlich Versammlungen und Treffen
wieder gelockert worden sind, werden sich auch die Mitglieder des
Imkerverein Bad Godesberg, laut Peter Schlurmann, wieder einmal
monatlich donnerstags beziehungsweise samstags zum Erfahrungsaustausch
im Evangelischen Gemeindehaus in Niederbachem treffen. Dem
Vorsitzenden zur Seite stehen als 2. Vorsitzender Lothar Jentsch aus
Wachtberg und Kassiererin Andrea Rechenburg.

Im Imkerverein Bad Godesberg ist man stolz darauf, in den vergangenen
Jahren ein erfreulich angestiegenes Interesse an der Imkerei
festzustellen. Beim Godesberger Sommerfest und bei der Muffenale gab
es dazu in den letzten Jahren immer die passenden Plattformen, sich
vorzustellen. Schlurmann hofft, dass es im Jahr 2021 wieder
Veranstaltungsmöglichkeiten gibt.

Aktuell warten die Winterbienen bis zu fünf Monaten im Dunkeln in
ihrer Bienenbox und halten sich gegenseitig warm. Und mit der ersten
Frühlingswärme, die oft schon im Februar vorkommt, wird es Zeit für
die Bienen, „die Kotblase zu leeren“ und die ersten Blütenkelche
anzusteuern. Gartenbesitzer sollten deshalb für Bienen ein Herz haben
und ihre Gärten mit Blühpflanzen und blütenreichen Bäumen
ausstatten. Den Honig kann man übrigens in regionalen Bauernläden
sowie bei den Imkern im Haustürverkauf erwerben.

Ohne Bienen gibt es keinen Honig, aber auch kaum noch Früchte und
Gemüse. „Unsere fleißigen Bienen sorgen nicht nur für leckeren
Blütenhonig, sondern tragen auch entscheidend zur Artenvielfalt bei.
Denn von ihrer unglaublichen Bestäubungsleistung hängen rund 85
Prozent der landwirtschaftlichen Erträge ab“ erläutern die Bad
Godesberger Imker.

Um das faszinierende Hobby der Bienenhaltung in Theorie und Praxis
kennen zu lernen, wird der Imkerverein Bad Godesberg im Jahr 2021
wieder gründliche Einführungskurse im Haus der Familie in Bad
Godesberg anbieten. Dabei lernt man aus Spezialisten-Hand die ersten
Schritte in der Bienenhaltung kennen. Für fortgeschrittene Imker
werden Kurse auf Kreisebene angeboten.

Nähere Informationen zu den Vereinsaktivitäten gibt es auf der
Homepage des Imkerverein Bad Godesberg,
www.imkerverein-bad-godesberg.de oder per E-mail an
info@imkerverein-bad-godesberg.de.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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