Stadtbaumkonzept
Initiative für Parkplätze

Anwohner von Straßen in Lannesdorf und Mehlem befürchten durch die Umsetzung des Stadtbaumkonzeptes den Verlust von wichtigen Stellplätzen in ihrem Umfeld.  | Foto: AS
  • Anwohner von Straßen in Lannesdorf und Mehlem befürchten durch die Umsetzung des Stadtbaumkonzeptes den Verlust von wichtigen Stellplätzen in ihrem Umfeld.
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Bad Godesberg (as). Das Stadtbaumkonzept hinsichtlich Straßenbäumen sorgt vor seiner Umsetzung gerade im Bad Godesberger Süden für mächtig Aufregung. Das Bonner Amt für Umwelt und Stadtgrün plant in der Antoniterstraße, Im Gries und im Floßweg die Anpflanzung von 29 Straßenbäumen. Damit soll eine Verbesserung der klimatischen Verhältnisse geschaffen werden. Auf Nachfrage von Josef Verhoff, Mitglied des Lannesdorfer Ortsausschuss, welche Reduzierung von Temperaturen man durch die zusätzlichen Straßenbäume erwartet, sagte bei einem Vororttermin der Bürgerinitiative „Lannesdorf und Mehlem erleben“ der Abteilungsleiter aus dem Amt für Umwelt und Stadtgrün, Thomas Pätzhold, „dass man mit bis zu zehn Grad niedrigeren Temperaturen durch die Schattenbildung der Bäume rechnet. 29 Parkplätze sollen entfallen, eventuell sogar noch mehr. Die neue Bürgerinitiative geht sogar von vierzig Parkplätzen aus, die im sehr dicht besiedeltem Bereich entfallen werden. „In den genannten Straßen leben sehr viele Menschen, die auf ihre Fahrzeuge angewiesen sind. Viele ältere Menschen benötigen ihre Fahrzeuge, um ihren Lebensalltag bewältigen zu können. Die Parkplatznot ist aktuell bereits sehr groß und führt regelmäßig zu Spannungen unter den Nachbarn“, äußerten viele Anwohner, die beim Ortstermin zusammenkamen. Anwesende Kommunalpolitiker bekamen beim Ortstermin die Argumente der Bürgerschaft zu hören. So befände sich im besagten Viertel bereits ein großer Baumbestand, der sich auch aus alten und sehr schönen, großen Bäumen zusammensetzt. Hier sollen nun teilweise Bäume vor Bäume gepflanzt werden, wobei die betroffenen Anwohner solche Planungen nicht verstehen.

Die Bürgerinitiative sieht hier eine „Uninnigkeit der Maßnahmen“, die sie als „Bürgerfeindlichkeit“ versteht. Zur Verdeutlichung hat die Initiative eine umfangreiche Auswertung erstellt, in der andere Standorte für die neuen Straßenbäume benannt sind und haben dazu sogar eingeschätzt, dass an diesen Standorten einfacher und teilweise preisgünstiger Bäume zur Schattenbildung aufgestellt werden könnten.

Im November soll es seitens der Stadtverwaltung eine BürgerInformations-Versammlung geben und im Anschluss soll die Bezirksvertretung Bad Godesberg über die Umsetzung des Straßenbaum-Themas abstimmen. „Die Bürgerinitiative begrüßt ausdrücklich die Anpflanzung neuer Bäume, insbesondere mit Blick auf den Klimawandel. Jeder neue Baum ist wichtig. Allerdings müssen derartige Maßnahmen mit viel Augenmaß geplant werden und dürfen nicht über die Lebenswirklichkeit der Menschen hinweggesetzt werden“ äußert Antonio Corbatto, Sprecher der Bürgerinitiative.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Alfred Schmelzeisen aus Bad Godesberg

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