Nießpulver und andere "Schwerverbrechen"
Klassentreffen 60 Jahre nach der Einschulung
Bad Godesberg-Mehlem - (as) Auf den Tag genau sechs Jahrzehnte nach ihrer Einschulung in
der alten Mehlemer Grundschule trafen sich Mitte April die ehemaligen
Schülerinnen und Schüler in der ersten Schulklasse ihrer alten
Volksschule wieder.
Organisiert hatten das Klassentreffen Anneliese Necke, Hildegard
Görtz und Klaus Gebel. Ein Klassenfoto vom ersten Schultag im Jahr
1958 machte auch die Runde. Damals hat es am ersten Schultag viel
geregnet, erläuterte Paul Caspary. „Und heute haben wir
Kaiserwetter“, ergänzte eine ehemalige Mitschülerin.
Für die Mehlemer Grundschüler des Jahres 1958 blieb ganz besonders
in Erinnerung, dass zwischen der katholischen und der evangelischen
Grundschule eine starke Trennung vorherrschte. Alois Fabek scherzte
hinsichtlich der Äußerungen der damaligen Lehrer: „Unsere Lehrerin
Frau Bonnen trug alle Verfehlungen ins Klassenbuch ein. Da habe ich
ihr einfach ein bisschen Nießpulver zwischen den Buchseiten
verteilt“. Daraufhin musste die Lehrerin ganz massiv nießen, fand
schnell den Übeltäter und seine Mutter musste in die Schule kommen.
Die Mutter von Alois wurde dann darüber aufgeklärt, dass ihr Sohn
sicherlich später Schwerverbrecher würde. Alois Fabek wurde aber
Diplom-Ingenieur und erwies sich mit der Anreise zum Klassentreffen
aus dem Großraum Fulda diesmal auch als weitest angereister
Teilnehmer.
Er und die weiteren Teilnehmer aus dem Kreis der ehemaligen
Grundschule, die heute die OGS der französischen Schule beherbergt,
genossen den Aufenthalt in den Schulräumen, der von OGS-Leiterin
Regina Wrzeciono ermöglicht worden war. Auch vor der Schule am Sankt
Severins-Brunnen erzählten die Ehemaligen aus ihrer Schulzeit, bevor
im nahe gelegenen Bergischen Hof gefeiert wurde. Zu Schulzeiten
gehörten der Klasse 30 Kinder an, berichtete Anneliese Necke. Zum
Klassentreffen hatten sich jetzt 21 Ehemalige angemeldet.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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