Die Würde ist unantastbar
Königsskulpturen sind Botschafter der Menschenwürde
Bad Godesberg - (prl) Namenlos sind die insgesamt mehr als 200 Königinnen und Könige
von Ralf Knoblauch. Seit acht Jahren entstehen sie morgens um fünf
Uhr, die meisten aus dem alten Eichenholz einer 280 Jahre alten
Scheune. Alle vier bis fünf Wochen verlässt eine Figur die Werkstatt
des Diakons, um als Botschafter für die Würde des Menschen einen
Ausstellungsplatz zu finden. Kürzlich überreichte der Künstler eine
Königin an Bezirksbürgermeister Christoph Jansen, der die Skulptur
im Haus an der Redoute während der Coronakrise ausstellen möchte.
Nicht nur Mut und Hoffnung soll die Skulptur in der
außergewöhnlichen Zeit schenken, sondern vor allem auf die jedem
Menschen inneliegende Würde aufmerksam machen. „Dieses Projekt soll
aussagen: Jeder Mensch hat die gleiche Menschenwürde wie ein
König“, so Ralf Knoblauch. Diese Würde solle bei jedem Menschen
als solche geschätzt werden.
Aus diesem Grunde halte er seine Skulpturen schlicht, ohne
Machtanspruch in ihrer Körperhaltung, lediglich die Krone zeige die
Königseigenschaft, beschrieb Knoblauch. Das an Christoph Jansen für
das Haus an der Redoute übergebene Exemplar demonstriert zudem in der
Haltung und mit geschlossenen Augen Schutzbedürftigkeit.
Christoph Jansen dankte Knoblauch für die symbolisch-wichtige
Leihgabe gerade in dieser Zeit. „Sie ist eine Botschaft der
Hoffnung, egal, wie hart es kommt“, sagte Jansen. In Knoblauchs
Wirkungskreis im Nordwesten Bonns leben auf engem Raum rund 150
Nationen miteinander, viele Menschen davon in prekären
Lebenssituationen. „Durch die vielen Kontakte tragen etwa 100 meiner
Königinnen und Könige ihre Botschaft auf alle Kontinente“, sagte
Knoblauch.
Zu sehen sein wird die Figur bei der nächsten Ausstellung im Haus an
der Redoute. Aufgrund der derzeitigen pandemiebedingten
Einschränkungen steht der genaue Termin noch nicht fest, aktuelle
Informationen finden Interessierte auf der Homepage der Stadt Bonn
unter den Informationen zu den Ausstellungen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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