Jägertag
Kooperationen auch von Bürgern gefordert

Dr. Thomas Delschen, Präsident des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz spricht von notwendigen Kooperationen für den Landschaftsschutz. | Foto: prl
  • Dr. Thomas Delschen, Präsident des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz spricht von notwendigen Kooperationen für den Landschaftsschutz.
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Bad Godesberg - (prl) Neue Ansätze für künftige Kooperationen von Landwirtschaft
und Naturschutz, aber auch die dringend gewünschte Kooperation mit
Bürgern waren beim diesjährigen Jägertag in der Bad Godesberger
Stadthalle Thema. Rund 200 Teilnehmer, darunter Freizeit- und
Berufsjäger, Wissenschaftler, Tierärzte, Forstleute, Vertreter der
Landwirtschaft und Referenten der Länder- und Bundesministerien aus
dem weiten Umkreis tauschten sich fachlich zum Thema „Lebensräume
erhalten und gestalten“ aus.

„Wir wollen Wege finden, wie man Lebensraumqualität in der
Agrarlandschaft erhält und wieder verbessert“, fasste Moderator Dr.
Michael Petrak von der Forschungsstelle für Jagdkunde und
Wildschadenverhütung zusammen. Noch vor einem knappen Jahrhundert sei
der Lebensraumschutz aufgrund vieler bäuerlicher Betriebe und kleiner
Flächen quasi gratis gewesen. Geändert habe sich das unter anderem
durch die Veränderungen in der Agrarwirtschaft, so Petrak. Der
Preisdruck sei stark gestiegen. „Noch in den 50er und 60er Jahren
gaben die Menschen rund 40 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel
aus. Das ist heute deutlich weniger“, berichtete der Moderator.
Durch die geringen Preise müssen Landwirte immer kostengünstiger
produzieren, mit entsprechenden Folgen für die Natur. Es brauche eine
Kooperation aus Landwirtschaft, Naturschutz, aber auch dem Bürger,
meinte Petrak. Das bezieht sich nicht lediglich auf das Kaufverhalten
der Bürger, wenn sie zur billigen Ware aus dem Ausland greifen und so
den Preiskampf anheizen.

Auch freilaufende Hunde seien für die wild lebenden Tiere ein
Problem, erklärte Petrak. Vor Jahrzehnten waren sie Jägern und
Naturschützern bereits ein Dorn im Auge, weil die meisten der
Wolfsnachfahren ihrer Natur gemäß jagen, wenn sie die Gelegenheit
dazu bekommen. Das und die stark zunehmende Verschmutzung von Flächen
durch Hundekot seien vor allem wegen der erheblich gestiegenen Anzahl
der Hunde ein Problem, so Petrak. Dem stimmte der Leiter des
Wildtiermanagements im Nationalparkbezirk Kermeter und Gast beim
Jägertag, Andreas Becker, zu. Es seien Fälle von Aborten bei Rindern
bekannt, die nachgewiesenermaßen auf hundekotverunreinigtes Heu
zurückzuführen seien. Schwierig sei der Umgang mit dem mangelnden
Problembewusstsein der Hundehalter, so Becker. Schilder würden
ignoriert, Hundekot nicht entfernt. Regeln dazu gäbe es, es fehle an
der Kontrolle und der Durchsetzung derselben.

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RAG - Redaktion

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