Skulptur enthüllt

Laurelle ist angekommen

Bad Godesberg (as). Die Begeisterung ist groß – vor allem Kunstfreunde hatten sich schon lange für mehr Kunst im öffentlichen Raum eingesetzt. Eine Skulptur sollte auf dem Ria-Maternus-Platz vor dem Bahnhofsgebäude in Bad Godesberg platziert werden. Die Idee gab es seit drei Jahren und nun ist das Projekt realisiert. Der spanische Künstler Jaume Plensa ist am letzten Mai-Wochenende nach Bonn angereist, um seine Laurelle-Skulptur in Bad Godesberg an die Bevölkerung und an die Stiftung für Kunst und Kultur e.V. als Leihgabe für die kommenden zehn Jahre zu übergeben. Gleichzeitig mit der Übergabe feiert die Stiftung für Kunst und Kultur das zehnjährige Bestehen des Kunstprojekt Bonn. Seit dem Frühjahr 2014 steht so die Beethoven-Skulptur von Markus Lüpertz im Bonner Stadtgarten als erste öffentliche Leihgabe. Fünf weitere Skulpturen von Tony Cragg, Bernar Venet, Stephan Balkenhol und Erwin Wurm verschönern das Bonner Stadtbild inzwischen ebenfalls . „Die Umsetzung des Kunstprojekt Bonn der Stiftung für Kunst und Kultur ist ein besonderes Zeichen für Privatengagement und versteht sich als Beitrag zur kulturellen Vielfalt der Stadt mit der Absicht, der Auseinandersetzung um die Rolle alsKulturstadt innovative Impulse hinzuzufügen“ heißt es einer Erläuterung der Stiftung. Jaume Plensa, der die Laurelle-Skulptur kreiert hat, hat für die Freunde des Kunstprojekt Bonn sowie die Mitglieder der Stiftung für Kunst und Kultur eine Sonderedition in Bronze zu Laurelle entworfen. Der Erlös aus dem Verkauf der Sonderedition dient ausschließlich der Realisierung des Kunstprojektes Bonn (Bestellungen und weitere Informationen dazu unter Tel. 0228 / 9345518 und k.kazimierczak@stiftungskunst.de).

Zur Enthüllung der Skulptur kamen mehrere hundert Bürgerinnen und Bürger auf den Bahnhofsvorplatz. Bonns 2. Bürgermeisterin Ursula Sautter, Joachim Stamp (Migrationsbeauftragter der Bundesregierung), der frühere Bad Godesberger Bezirksbürgermeister Christoph Jansen, Walter Smerling (Vorsitzender der Stiftung für Kunst und Kultur), der stellvertretende Bürgermeister von Palma de Mallorca, Javier Bonet, und der Künstler Jaume Plensa hielten die Ansprachen aus Anlass der Enthüllung des unter einem überdimensionalen weißen Tuches verdeckten Kunstwerks.

Den Standort für das Kunstwerk hatte der renommierte spanische Künstler auf Einladung der Stiftung für Kunst und Kultur bei einem Besuch vor zwei Jahren selbst ausgewählt. Dann gab es aber zunächst größere Diskussionen in der Stadtverwaltung und Kommunalpolitik. Mehr als 1.000 Menschen beteiligten sich bei einer Online-Petition zugunsten des Kunstwerks und des Aufstellstandortes mit ihrer Unterschrift. Letztendlich schaffte es die Stiftung mit großem Engagement, die Zustimmung für den Standort zu erhalten. Der sieben Meter hohe weibliche Figuren-Kopf aus Gusseisen, der unmittelbar aus dem Boden zu wachsen scheint, ist nun links vor dem Bahnhofsgebäude platziert.

Über das Thema Kunst im öffentlichen Raum wurde viel im Rahmen der Enthüllung gesprochen. „Laurelle“ wird sicherlich bei seinen Betrachtern für Aufsehen und Gesprächsstoff sorgen. Und bei der Befragung, was Bad Godesberger von dieser Kunst im öffentlichen Raum halten, gab es überwiegend positive Reaktionen.

Stilblüten, was es alles an Begründungen gegen das Kunstwerk beziehungsweise dessen Aufstellort im Laufe der Zeit gab, skizzierte der frühere Bezirksbürgermeister Christoph Jansen. Sein Amtsvorgänger aus früheren Bezirksvorsteher-Zeiten, Norbert Hauser, lobte den Standort und die Skulptur als Attraktion für die ganze Stadt und für ihn könnte es der Startschuss für eine „Kult-Tour“ sein. Die stellvertretende Bad Godesberger Bezirksbürgermeisterin Elke Melzer bezeichnete es als das Beste, wenn man über die Kunst spricht und Gabriel Kunze, ebenfalls stellvertretender Bezirksbürgermeister, schwärmte von der neuen Kunst im öffentlichen Raum, bezeichnete das Thema als „Highlight für den Stadtbezirk“.