St. Severinsbrunnen saniert
Mehlemer Bürger vermissen die Gedenktafel
Mehlem - (as) Im vergangenen Herbst zeichnete sich die Facebook-Gruppe
„Mehlem – Du ming Dorf am Rhing“, angeführt von Manfred
Kohllöffel dadurch aus, dass einige der Gruppen-Mitglieder rund um
den St. Severinsbrunnen an der Meckenheimer Straße für Ordnung und
Sauberkeit sorgten. Zuvor hatte die Facebook-Gruppe schon für einen
Weihnachtsbaum für den Mehlemer Marktplatz und an der Oberdorfer
Kapelle gesorgt, zudem ein Mädchenhaus-Projekt von Lilly Flohe
unterstützt. Die Arbeiten an der Severinsbrunnen-Mauer waren dringend
erforderlich gewesen, weil starke Putzschäden sichtbar wurden.
Jahrelang hatte der Mehlemer Klaus Marx in besagtem Bereich mit seinem
ehrenamtlichen Engagement für ein gepflegtes Umfeld gesorgt.
Als Klaus Marx seine Aktivitäten einstellte, gab es zunächst keinen
Nachfolger, bis Manfred Kohllöffel unter anderem Eric Quantius,
Andreas Haack, Alexander Schulz und Lilly Flohe zur Mithilfe für das
Reinigungsprojekt gewinnen konnte. Kohllöffel kündigte im
vergangenen Herbst auch an, aus dem städtischen „Feuerwehr-Topf“
finanzielle Mittel für die ebenfalls dringend erforderliche
Mauersanierung vom Bad Godesberger Bezirksbürgermeister Christoph
Jansen anzufordern. Denn der Severinsbrunnen und die dahinter
befindliche Mauer ist nicht nur ein Kleinod an der Meckenheimer
Straße, sondern auch eine Gedenkstätte. Neben dem Brunnen wurde vor
der schließlich im vergangenen Winter erfolgten Mauersanierung an
einer Gedenktafel auf die Mehlemer Synagoge verwiesen, die am 10.
November 1938 von Nationalsozialisten angezündet worden war. „Was
ich aus Erzählungen von damals erfahren habe, bedrückt mich genau
wie viele andere Menschen, die hier vorbeikommen, auch noch heute –
am Tag des Synagogenbrandes zog der St. Martins-Zug an den glimmenden
Resten der Synagoge vorbei“ äußerte im vergangenen Herbst Manfred
Kohllöffel.
Aktuell hat die Stadt die Sanierungsarbeiten an der Mauer fertig
gestellt. Im Rahmen der feststehenden Wartungstage der Löschgruppe
Mehlem, so hieß es seinerzeit, wollten Mehlemer Feuerwehrleute nun
nicht nur ihr Gelände am und rund um das gegenüberliegende
Feuerwehrhaus an der Meckenheimer Straße reinigen und pflegen,
sondern auch gleich gegenüber den aktuell sauberen Zustand erhalten.
Was aber seit Wochen immer noch an der weißverputzten Wandfläche
fehlt, ist die Gedenktafel, die auf die Mehlemer Synagoge verweist.
Dazu fragen sich nun Mehlemer Bürgerinnen und Bürger, ob diese Tafel
irgendwo verschwunden sein könnte und vielleicht niemals wieder an
der sanierten Wandfläche angebracht wird. In Mehlem gibt es wohl
leidliche Erfahrungen hinsichtlich Denkmälern und Denkmalplatten, die
nach Sanierungsmaßnahmen in den vergangenen Jahrzehnten nicht wieder
in der Öffentlichkeit zu sehen waren.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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