Mehlemer Friedhof

Mehlemer Facebook-Gruppe organisierte Pflegeaktion

Mehlem - (as) Das ganze Jahr über werden die Bonner Friedhöfe von
Angehörigen der Verstorbenen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
des Amtes für Stadtgrün gepflegt, heißt es auf der Homepage der
Stadt Bonn.

Auf den vierzig städtischen Friedhöfen, von denen sich neun
Friedhöfe im Stadtbezirk Bad Godesberg befinden, sind aktuell rund 35
Mitarbeiter tätig. Den höheren Ausfall durch Krankheitstage
beziehungsweise den Sondereinsatz nach dem schweren Unwetter vom 12.
August, bei dem viele Bäume und Äste auf Straßen und Wege
stürzten, bringt die Stadtverwaltung als Grund dafür an, warum der
Pflegezustand der Friedhöfe nicht gut ist. Aber man arbeitet an der
Verbesserung der Optik.

Da der Pflegezustand auf dem Friedhof in Mehlem in den vergangenen
Monaten zu sehr vielen Diskussionen in der Bürgerschaft geführt hat,
blieb die Mehlemer Facebook-Gruppe „Mehlem – Du ming Dorf am
Rhing“ nicht untätig. Manfred Kohllöffel organisierte mit weiteren
Facebook-Mitgliedern für den vergangenen Samstag eine ehrenamtliche
Pflegeaktion auf dem Friedhof. „Heute kümmern wir uns zunächst um
die Wege zwischen Friedhofsmauer an der Domhofstraße und der
Friedhofskapelle“, sagte vor Ort Manfred Kohllöffel. Im Oktober
soll der restliche Friedhofsbereich ab der Friedhofskapelle ebenfalls
von den Facebook-Freunden eine Pflege bekommen.

Vor vier Wochen hatte Manfred Kohllöffel bei Amt für Stadtgrün die
erste Pflegemaßnahme angekündigt und um Unterstützung gebeten. So
war beratend nicht nur Jörg Bauer, zuständig als
Landschaftsarchitekt Einsatzplanung bei der Unterhaltung der
Friedhöfe, am Samstag dabei, sondern als freiwilliger Gärtner Detlef
Bundt, der seit 15 Jahren Gärtnergeselle ist und seit sieben Jahren
beim Amt für Stadtgrün vornehmlich auf dem Rüngsdorfer Friedhof
arbeitet, wenn es um die Pflege der Wege und Wiesenflächen samt Baum-
und Heckenpflege geht. Dass die Gärtner eine körperlich harte Arbeit
zu absolvieren haben, bekam beim Mehlemer Friedhofstermin auch Jan
Claudius Lechner, CDU-Stadtverordneter und im Hauptberuf als Jurist
tätig, zu spüren. Lechner hatte sich zur Mithilfe gemeldet. Nach
kurzer Unterweisung mit passendem Werkzeug, welches das Amt für
Stadtgrün bereitstellte, beschäftigte er sich unter anderem mit dem
rotbraunen Rotklee, der neben Gras mit seinem tiefen Wurzelwerk die
Fläche sehr ungepflegt aussehen lässt. Jörg Bauer bestätigte, dass
die Mitarbeiter des Amtes für Stadtgrün keine Herbizide verwenden,
stattdessen mechanisch oder mit thermischer Behandlung dem Unkraut auf
den Wegen zu Leibe rücken. Eric Quantius aus der Mehlemer
Facebook-Gruppe war am Samstag mit dem Gasbrenner auf den Wegen
unterwegs. Das erforderliche Gas, so hieß es, hatte OBI Bad Godesberg
bereitgestellt. Mit Harken und weiterem Werkzeug unterstützten unter
anderem mehrere Konfirmanden der Heiland-Kirchengemeinde und
Presbyterin Elke Kohls sowie Jugendteamerin Nadja Wolfgang und Aron
Haack die Aktion. Andreas Haack, ebenfalls Mitglied der
Facebook-Gruppe, erzählte, dass die Idee zum Pflegeeinsatz bei einem
spontanen Treffen Anfang August bei den Facebook-Mitgliedern so gut
ankam, dass es nicht nur Geldspenden zur Realisierung gab. Eine
Mehlemer Gaststätte spendierte Frikadellen. Für die Verpflegung
während einer Pause sorgte Lilly Flohe mit weiteren Helfern.

Und Ellen Stuch, die auf dem Mehlemer Friedhof zum Familiengrab
unterwegs war, freute sich am Samstag, dass sich endlich wieder um den
optischen Zustand des Friedhofsgeländes gekümmert wurde.

Nach der nächsten Pflegeaktion plant die Facebook-Gruppe schon
weitere Aktivitäten. Die Technik des Brunnens an der Meckenheimer
Straße wollen Manfred Kohllöffel und die anderen Ehrenamtler im
kommenden Jahr instandsetzen.