Fensterkonzert in der Pandemie

Mit Mut der Krise trotzen

Bad Godesberg (as). Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sorgen bei Vereinen, die Kultur und Brauchtum sowie Musik pflegen, seit Monaten für ausgefallene Probenstunden und für ausgefallene Auftrittstermine im Außen- und Innenbereich.

Bei der Sängervereinigung Lannesdorf denken der Vorsitzende Michael Walbröl und der Chorleiter Michael Langenbach-Glintenkamp darüber nach, in naher Zukunft wieder die Probenarbeit zu starten. Geprobt würde dann dienstags zwischen 18 und 19 Uhr, vermutlich an alter Wirkungsstätte im Lannesdorfer Pfarrheim. Bei der Sängervereinigung wurde in den vergangenen zwei Jahren drei Mal die mit mehr als 100 Teilnehmern geplante Chorreise verschoben. Im Herbst 2021 wurde der Probenbetrieb nach langer Corona-Pause zunächst wieder gestartet, erläutert Michael Walbröl. Mit den Proben musste dann auf Grund der Corona-Bestimmungen wieder pausiert werden. „Wir hatten irgendwie kein gutes Gefühl, haben auch viele ältere Sänger in den Chorreihen sitzen und wollten nicht, dass sich jemand ansteckt“. Deshalb wurde nach ein paar Wochen die Probe wieder ausgesetzt, angedachte Adventssingen abgesagt. In Kürze will Walbröl mit seinem Chorvorstand darüber beraten, wann wieder mit den Proben begonnen werden soll.

Der Männerchor Friesdorf hat den Chorgesang in den vergangenen Monaten an unterschiedlichsten Standorten gepflegt. Ein paar Proben fanden im Lichthof der Friesdorfer Pauluskirche und danach im Hotel Görres in Wachtberg-Villip statt. Seit einigen Wochen wird wieder im Pfarrsaal von St. Servatius in Friesdorf (mittwochs ab 19.30 Uhr) mit Chorleiter Wolfram Kastorp geprobt. Und die Proben waren wichtig für zahlreiche Chorauftritte, die der Männerchor Friesdorf im Rahmen der Beteiligung am Fensterkonzert-Projekt des Chorverbandes NRW wahrnahm und noch weiterhin wahrnimmt.

Gefördert vom Landesmusikrat NRW und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen mobilisierte der Chorverband NRW seine Mitgliedschöre seit vergangenem Herbst, sich am Projekt „Mit Mut der Krise trotzen“ zu beteiligen. Es sollte Kultur gegen Einsamkeit in Wohneinrichtungen organisiert werden – mit den Fensterkonzerten.

Die Friesdorfer Männerchor-Stimmen waren inzwischen zwei Mal am Mehlemer CMS-Wohnstift zu hören, je ein Mal am Seniorenheim Maria Einsiedeln auf dem Bonner Venusberg und im Haus Emmaus in Plittersdorf. Ein für Samstag, 26. Februar, geplantes, letztes Fensterkonzert am Haus am Redoutenpark muss krankheitsbedingt leider ausfallen. Begeistert sind jeweils die Zuhörer, dass die Initiative des nordrhein-westfälischen Landtags, Chöre, Musikvereine und Instrumentalgruppen vor Wohneinrichtungen des ganzes Landes konzertieren zu lassen, realisiert wurde.

Der Männerchor Friesdorf nutzte unter Einhaltung der jeweiligen Corona-Bestimmungen die Möglichkeit, Proben und Auftritte zu ermöglichen. Beim Fensterkonzert in Mehlem wurden die Sänger von Vizedirigent Daniel Quantius, selbst Mitglied im Friesdorfer Chor, dirigiert. Klaus-Peter Dung, stellvertretender Vorsitzender des Männerchores Friesdorf, stellte zuvor den Chor vor, in dessen Reihen auch noch sein Vater Peter-Werner Dung mit inzwischen 91 Jahren im 1. Bass noch prima mitsingt. Und die Chorauswahl mit Mozarts „Kleiner Nachtmusik“, Irischen Segenswünschen und „Ich bete an die Macht der Liebe“ sowie unter anderem Weinliedern erfreute viele Zuhörerinnen und Zuhörer.