Mundartgottesdienst
Mundart und Gemeinschaft
Bad Godesberg (as). Eine vollbesetzte Kirche ist für jeden Seelsorger ein Grund zur Freude. Wenn die Karnevalsgesellschaft Fidele Burggrafen zu Beginn des Jahres zum Mundart-Gottesdienst in die Christuskirche Bad Godesberg einlädt, ist ein volles Gotteshaus garantiert.
Burggrafen-Feldkurat Oliver Ploch, Pfarrer der Thomas-Kirchengemeinde, zeigte sich begeistert über die rege Teilnahme. Nicht nur die zahlreich erschienenen Mitglieder der Fidelen Burggrafen brachten Leben in die Kirche, sondern auch ihre kreativen Beiträge sorgten für Überraschungen. So begleitete der Regimentsspielmannszug des Vereins mehrere Kirchenlieder, die mit kölschen Mundarttexten versehen waren.
Besonders bewegend erklang das Kyrie-Lied: „Nimm mich su, wie ich bin“ von der Kölner Band Höhner. Zum Abschluss des Gottesdienstes sang die Gemeinde das Lied „At Hätz vun dr Welt dat is de Herrjott“, welches textlich abgewandelt wurde zu „Dat Hätz vun der Welt dat is uns Heimat“. Eine weitere Anpassung bezog sich auf die aktuelle politische Situation: „Uns Hätz, dat schläät he en Godesberch, un lööf de Politik och fott, do blievs bei uns, leeve Jott.“
Inmitten des geschmückten Altarraums, direkt neben der Schwemmholzkrippe, standen die Fahnenträger der Fidelen Burggrafen. Aus der ersten Reihe erlebten prominente Gäste wie das Präsidium des Festausschusses Godesberger Karneval mit Präsident Ralph Eisenstein sowie die Bad Godesberger Karnevalstollitäten – Prinz Oliver I., Godesia Manuela, Kinderprinz David und Kindergodesia Lilo – den Gottesdienst. Diese wurden von Pfarrer Ploch persönlich im Altarraum vorgestellt.
Eine besondere Geste zeigte die Abordnung der Sternsinger aus der benachbarten katholischen Kirche im Rheinviertel. Sie sammelten während des Gottesdienstes Spenden für die Sternsinger-Aktion und erneuerten den Segensspruch am Altar.
In seiner Predigt sprach Pfarrer Ploch über das Thema „Prüft alles und das Gute behaltet“. Er hob die Bedeutung von Traditionen und Ritualen hervor, die von Generation zu Generation weitergegeben werden, und lobte den Mut, diese Werte aktiv zu leben. Musikalisch wurde der Gottesdienst durch ein besonderes Highlight bereichert: Burggrafen-Mitglied Leon Sitte spielte auf seiner Ukulele das „Halleluja“ und das „Trömmelchen“-Lied.
Der Gottesdienst wurde zusätzlich im Internet übertragen und erreichte dort über 500 Zuschauer. Die Kirche selbst war bis auf den letzten Platz gefüllt. Als zum Abschluss das Godesberg-Lied von der Orgelbühne erklang, griff Ralph Eisenstein, Präsident des Festausschusses Godesberger Karneval, persönlich in die Tasten. In seinen abschließenden Grußworten bedankte sich Volker Michels, Präsident der Fidelen Burggrafen, bei allen Mitwirkenden und Gästen für den gelungenen Gottesdienst.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Alfred Schmelzeisen aus Bad Godesberg |
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