Bonner Kirchennacht
Musikalisches Gänsehaut-Feeling
Bad Godesberg - (as) Trotz noch bestehender Corona-Einschränkungen und in
Erinnerung an die wegen Corona im vergangenen Jahr ausgefallene
Kirchennacht: die Neuauflage der Bonner Kirchennacht in zahlreichen
Bonner Kirchen kam bestens an. Und an jedem Veranstaltungsort wurde
eine Kirchennachtskerze entzündet.
Pfarrer Siegfried Eckert von der evangelischen Thomas-Kirchengemeinde
bezeichnete in der Friesdorfer Pauluskirche während des dortigen
musikalischen Auftritts der „St. Paul´s Band“, die er spontan als
„St. Paul´s House-Band“ auszeichnete, die vergangenen Monate als
verrückte Zeit. Die Band von Fred Prünte hatte bei vergangenen
Konzerten in der Friesdorfer Pauluskirche immer für einen übervollen
Kirchenraum gesorgt. Diesmal musste die Zahl auf einen mittleren
zweistelligen Wert reduziert bleiben. Und diejenigen, die das
Repertoire der St. Paul´s Band kennen, wurden nicht enttäuscht,
erlebten viele Hits der Musikgeschichte der vergangenen Jahrzehnten,
wie beispielsweise den Beatles-Hit „Let it be“, der vom
„Spiritus Rektor der Band“, Michael Stuch in Mundart umgetextet
und so dann auch vorgetragen wurden. Aus „Let it be“ wurde
„Lassmich nicht alleine gehen – nimm mich mit“.
Und für die nächste dann 9. Bonner Kirchennacht 2022 wünscht sich
Pfarrer Eckert mit den in der Pauluskirche Anwesenden, dass daraus die
„Nacht der Religionen“ werden sollte. Dass die „Ode an die
Freude“ schließlich auch von der musikalischen Seele der St.
Paul´s Band, Dr. Fred Prünte, angestimmt wurde, war eine Referenz an
Ludwig van Beethoven und dessen Bonner Jubiläumsjahr.
Auch in anderen Kirchen oder vor kirchlichen Gebäuden gab es
musikalische Akzente. Der katholische Seelsorgebereich Bad Godesberg
beteiligte sich beispielsweise mit einer Theater-Andacht in der
Herz-Jesu-Kirche im Villenviertel. Die gebürtige Deutsch-Französin
Sandrine Zenner, seit der Spielzeit 2018/2019 festes Ensemble-Mitglied
am Theater Bonn, gestaltete mit Thomas Rademacher (Violoncello) und
Maria Bennemann (Orgel) eine szenische Lesung aus dem Stück
„Thorsten“ – einen biographischen Querschnitt aus dem Leben der
Titelfigur. Umrahmt wurde der Textbeitrag mit Kompositionen von Johann
Sebastian Bach und Gabriel Rheinberger sowie Gabriel Faure.
In der größten kath. Kirche Bad Godesbergs, der Marienkirche, wurden
verschiedene Stationen zum Verweilen, Beten und zu Gesprächen mit
Seelsorgerinnen und Seelsorgern begleitet von meditativer Orgelmusik
angeboten. Das besinnliches Abendgebet mit Blick auf den Rhein lockte
zum Besuch des Park des Mausoleum von Carstanjen ans Plittersdorfer
Rheinufer. „Die AusZeit am Rhein“ sollte „besinnlich, anders,
vielfältig“ zur Stille führen und zum Nachdenken anregen. In der
Lannesdorfer Kirche Herz Jesu fand eine Abendandacht in rheinischer
Mundart unter dem Thema „Gott - op kölsch nahe sein“ statt.
Die Evangelische Erlöserkirche hatte zur Bonner Kirchennacht das
Thema „Lebendige Steine - Göttlicher Funken“ gewählt. Dabei
stand das Orgelprogramm zum Beginn der Kirchennacht ganz im Zeichen
der „Götterfunken“. Christian Frommelt spielte auf der
Kirchenorgel Bearbeitungen verschiedener Werke von Ludwig van
Beethoven und eine Fantasie über Motive aus der 5. Sinfonie - dazu
gab es eine kurze Meditation zu einem biblischen Text und einem
Kunstwerk. Luisa Imorde spielte auf dem Klavier die Sonate E-Dur op.
109 von Ludwig van Beethoven sowie die Sonate Nr. 2 in E-Dur von
Alexander Skrjabin. Bei den warmen Temperaturen gab es den passenden
Ausklang bei Flammkuchen und Wein auf dem Vorplatz von Kirche und im
Gemeindezentrum. In zahlreichen weiteren Bonner Kirchen wurden
ebenfalls interessante musikalische Angebote geboten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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