Neue Leitung an der IBIS
Philip Wharton leitet die Privatschule seit Januar

Philip Wharton. | Foto: we

Bad Godesberg - Die IBIS (Bonn Independent International School) ist eine englische
Privatschule mit dem staatlichen Status einer Ersatzschule. Will
heißen, die hier erworbenen Abschlüsse sind auch in Deutschland
kompatibel. Der Unterricht folgt dem in Deutschland verbindlichen
Curriculum. Allerdings: Die englische Prägung ist überall zu
spüren. Hier arbeitet und lernt kein Individuum, hier funktioniert
ein Team.

„Die Eltern wünschen sich eine Alternative zum deutschen
Schulsystem“, so Philip Wharton, seit Januar „Headteacher“ in
der Schule. Das ist für ihn Existenzberechtigung genug für eine
englische Schule in der Bundesstadt. „Denn gibt es ja in Bonn jede
Menge Institutionen, die englischsprachig sind. Und die englische
Sprache öffnet Türen“.

Was hier beim Bummel durch die Flure auffällt: Die Schüler reden,
plaudern, freuen sich, andere Menschen zu sehen, lachen, sind
kommunikativ, offen, freuen sich über Besuch. Das soll in deutschen
Schulen bisweilen anders sein. „Heute Morgen hatte ich drei Schüler
bei mir, die mir ihre Hefte zeigen wollten“, so der Headteacher.
„Sie fragen uns Lehrer immer wieder, wie es mit der Leistung steht,
ob sie Fortschritte machen. Oder auch nur, wie es geht. Wir haben eine
sehr enge Verbindung zu unseren Schülern, interessieren uns
wechselseitig füreinander. Und haben kleine Klassen mit maximal 22
Schülern.“

Wichtig für Philip Wharton ist es, ein Team zu führen: „Was wir
hier erarbeiten, schaffen wir nur gemeinsam. Eins ist klar: Als Lehrer
bleibst du nie stehen. Jedes Jahr bringt neue Klassen, neue
Herausforderungen.“ Umgangssprache bei IBIS ist Englisch. „Wenn
die aktuell 246 Schüler und Schülerinnen unsere Schule verlassen,
sprechen sie natürlich ein erstklassiges Englisch. Und ein genauso
gutes Deutsch.“

Selbstverständlich wird der Lehrplan erfüllt. Das heißt, all die
Fächer wie Deutsch, Englisch, Mathe und und und werden
buchstabengetreu vermittelt. Was aber anders ist als sonst, ist die
Ausbildung zum Menschen. „Uns geht es nicht nur darum,
beispielsweise Algorithmen zu vermitteln. Es geht vielmehr auch darum,
Werte zu vermitteln als Mensch die Fähigkeiten zu erwerben, um im
Leben zurecht zu kommen. „Wir tragen die Verantwortung dafür, dass
unsere Schüler glücklich werden“, sagt der Headteacher ganz ernst.
Der Mann meint, was er sagt. Sozialkompetenzen zu lernen, im wahren
Leben zurechtzukommen, das lernen die Ibisse. Wie das geht? „Na, wir
sprechen miteinander“, sagt Philip Wharton. „Sind aufmerksam.“
Für jeden Schüler, jede Schülerin, für jeden Kehrer, für den
Direktor. Für die ganze Schule. Und dieser Spirit ist es wohl, der
diese Schule zu etwas Besonderem macht. Der Spirit, der Aufbruch
verheißt, Perspektive gibt für ein erfülltes Leben. Und eine
Pädagogik kennt, die nicht nur auf einen späteren Berufserfolg
ausgerichtet ist. Hier wollen sie den Schüler erfolgreich machen vor
allem auch im richtigen Leben. Damit er selbstbewusst nach draußen
geht und nicht vom rauen Wind der Wirklichkeit umgepustet wird. Alle
halten zusammen. Ein echtes Team eben.

Mit einem Schulleiter, der in England gelernt hat, dass es für ihn
besser ist, im Ausland zu arbeiten: „Ich war als Stipendiat auf
einer englischen Privatschule. Das Schulsystem ist in England so
überfrachtet, dass man als Lehrer gar nicht dazu kommt, Kids zu
unterrichten. Deshalb bin ich in Köln gewesen, bevor ich nach Bonn
gekommen bin. Ich lebe seit 13 Jahren in Deutschland. Merkt er was vom
Brexit? „Ich habe einen deutschen Pass.“

Seine Schule führt bis zur 8. Klasse. Das entspricht der deutschen 7.
Die IBIS wird von einem englischen Lizenzierungskomitee regelmäßig
auf ihre Qualität hin geprüft. Das letzte Mal 2015. Und das
Resultat? Philip Wharton schaut slightly amused: „Outstanding.“

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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