Sperrmüll an der Gedenkmauer
Platz im Vorfeld abgesperrt

Um die Mauer mit der Gedenktafel zu schützen, wurde vor dem Sperrmüllabholtag Bauzäune aufgestellt. | Foto: AS
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Mehlem - (as) „Die Wohnungen müssten normalerweise schon fast leer sein“
kommentierte zur jüngsten Sperrmüllsammlung von BonnOrange der
Mehlemer CDU-Stadtverordnete Jan Claudius Lechner den Sperrmüllberg
gegenüber dem Mehlemer Feuerwehrhaus. Seit mindestens zwei Jahren
gibt es Ärger in besagtem Bereich, weil die dort instandgesetzte
Mauer an der Französischen Schule mit der Gedenktafel für die Opfer
der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, speziell für die
jüdische Bevölkerung und in Erinnerung an den Brand der Mehlemer
Synagoge im Jahr 1938, ohne nachzudenken immer zum Sperrmülltermin
vermüllt wird.

Intensiv beschäftigte sich der Stadtverordnete in den vergangenen
Monaten damit, dass der Ort seine Würde behält, wenn mehrfach
jährlich die Sperrmüllsammlung ansteht. Lechner organisierte zum
jüngsten Sperrmüll-Abholtermin einen Ortstermin mit Ordnungsamt,
bonnorange sowie Freiwilliger Feuerwehr und Nachbarn, hörte sich vor
Ort dann auch die Meinungen anderer Bad Godesberger Kommunalpolitiker
an, die teilweise selbst schon Anträge gestellt hatten, um den
Wünschen von Nachbarn zu entsprechen. Die Bad Godesberger SPD
schlägt beispielsweise Blumenkübel zum Schutz der Gedenkstätte vor,
der Bürgerbund die Aufforderung, Hauseigentümer und Mieter in die
Pflicht zu nehmen, keinen Sperrmüll genau im Gedenkstättenbereich
abzukippen.

Richard Münz (bonnorange) hatte wenige Tage vor der jüngsten
Sperrmüllabholung den Mauerbereich mit Bauzäunen absichern lassen
und schlug vor Ort vor, so auch bei zukünftigen Sperrmülltagen den
Mauerschutz herzustellen. Mitglieder der Löschgruppe Mehlem der
Freiwilligen Feuerwehr wollen sich um den Auf- und Abbau mitkümmern,
bestätigte vor Ort der stellvertretende Löscheinheitsführer
Alexander Schulz, der sich auch im Ortsausschuss Mehlem engagiert.

Vertreter des Ordnungsamtes hatten derweil den Blick auf den gesamten
Bürgersteigbereich. „Mindestens ein ein Meter breiter Streifen des
Fußweges muss für Fußgänger freibleiben, sagte die anwesende
Vertreterin des Ordnungsdienstes und bestätigte gemeinsam mit ihrem
Kollegen, dass Sperrmüllsündern deftige Bußgelder drohen. Dies
hatte schon 48 Stunden vor der eigentlichen Sperrmüllabholung an der
Meckenheimer Straße diejenigen Unbekannten nicht interessiert, als
sie genau neben der aufgestellten Absperrung Reste von einer
Haussanierung abgekippt hatten. Wenn Umweltsünder dann ertappt
werden, weil das Ordnungsamt sie ins Visier genommen hat, wird es also
teuer.

Walter Omsels, Mehlemer Ortsausschuss-Vorsitzender, äußerte
gegenüber den Vertretern von bonnorange, Richard Münz und
Abfallberater Andreas Osinski, den Wunsch, die Informationen zur
passenden Abfalltrennung und Abfallvermeidung auch wieder in
Kindergärten und Schulen bereitzustellen. Dies könnte sich positiv
auf das Verhalten der Menschen auswirken, wurde Omsels bestätigt.
„Wer möchte schon von einem Kind darauf angesprochen werden, wenn
man Abfall einfach in die Landschaft kippt“ müssen sich gerade
diejenigen fragen, die zur jüngsten Sperrmüllabfuhr im
Naturschutzbereich unweit vom Mehlemer Schützenhaus einen großen
Berg Abfall abgekippt hatten. Darauf machten Teilnehmer des
Ortstermins Richard Münz zusätzlich auch aufmerksam. Bonnorange wird
zudem in Informationsschreiben die Anwohner erneut auffordern, ihren
Sperrmüll im benachbarten Mauerbereich abzulegen. „Wir stehen schon
länger mit der Hausverwaltung und dem Hausmeister in Kontakt und
haben bereits im letzten Jahr dort Handzettel ausgegeben, auf denen
wir darauf hinweisen, wie Sperrmüll bereitgestellt werden sollte und
auch noch einmal aufgeführt haben, was zum Sperrmüll gehört und was
nicht, bestätigte bonnorange-Sprecher Jérôme Lefèvre. Er verwies
auch nochmals darauf, dass Gegenstände am Abfuhrtag bis spätestens 7
Uhr am Gehwegrand so aufzustellen sind, dass niemand über das
unvermeidbare Maß hinaus dadurch belästigt, behindert oder
gefährdet wird. Sperrmüll darf an den für das jeweilige
Wohngrundstück festgesetzten Abfuhrtagen nur dort bereitgestellt
werden, wo er angefallen ist.

Info:

Im Jahr 2020 sind in Bonn insgesamt rund 13.700 Tonnen Sperrmüll
angefallen, von denen rund 10.300 Tonnen über die Straßensammlung
eingesammelt wurden. 2019 waren es rund 12.700 Tonnen (ca. 9.060
Tonnen über die Straßensammlung)

Nähere Informationen erhält man zum Thema Sperrmüll bei der
Abfallberatung von bonnorange.

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RAG - Redaktion

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