Ebba Hagenberg
Prominente Ruhestätten

Ebba Hagenberg-Miliu am Grab von Ulrich de Maizière, dem „Vater der Bundeswehr“ und dessen Ehefrau, die eine sehr bekannte Künstlerin war.  | Foto: AS
  • Ebba Hagenberg-Miliu am Grab von Ulrich de Maizière, dem „Vater der Bundeswehr“ und dessen Ehefrau, die eine sehr bekannte Künstlerin war.
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Bad Godesberg (as). Die Bad Godesberger Journalistin Ebba Hagenberg-Miliu hat aus verschiedenen veröffentlichten Beiträgen über Grabstätten von Prominenten ein Buch zusammengestellt, das jetzt im örtlichen Buchhandel (Kid Verlag Bonn 2024 ISBN 978-3-949979-62-0) erhältlich ist und für großes Interesse sorgt.

Unter dem Titel „Geschichten am Grab Prominenter auf Godesberger Friedhöfen“ erfährt man dabei viel über so manchen Menschen, der im Rampenlicht stand und jetzt auf einem der Bad Godesberger Friedhöfe seine letzte Ruhe gefunden hat. Ebba Hagenberg-Miliu äußert, dass „die Friedhöfe im Bonner Stadtteil Bad Godesberg zugegebenermaßen keine Kultstätten wie der berühmte Pariser Père Lachaise mit seinen pittoresken Pavillons sind. Dort pilgern Fans aus aller Welt massenweise zu den letzten Ruhestätten von Edith Piaf, Maria Callas, Oscar Wilde oder Jim Morrison.“

Auf Grabsteinen im Stadtbezirk Bad Godesberg stehen zahlreiche sehr bekannte Namen aus der Zeitgeschichte. „Godesbergs alter Burg- und der große Zentralfriedhof sowie die Handvoll kleinerer Gottesacker kommen nüchtern daher. Obwohl auch hier, besonders unterhalb der Godesburg, kunstvolle Jugendstilornamente, zu Stein gewordene Engel und herrschaftliche Grabstätten zu bewundern sind“ hat die Journalistin bei zahlreichen Besuchen auf den Friedhöfen festgestellt. Aber die Prominenz, die sich hier hat bestatten lassen, stammt weniger aus der Glamourwelt des Showbusiness, sondern vor allem die Geschichte der aufstrebenden ehemaligen Bundeshauptstadt sowie von Menschen, die sich gegen den Nationalsozialismus engagierten, von Menschen, die den westlichen Teil Deutschlands wieder aufbauten und daraus eine stabile Demokratie formten.

Die Autorin will so manchen hier begrabenen Menschen wieder in Erinnerung rufen. Dazu gehörten die Politiker Herbert Wehner, Rainer Barzel und Erich Mende, Bundestagspräsident Kai-Uwe von Hassel, Margarete Hütter, eine der ersten Frauen im Bundestag, der früh verstorbene Otto Lenz, der Konrad Adenauer die Wahlerfolge sicherte, Hans Globke, der heiß umstrittene Kanzleramtschef „des Alten“, Ulrich de Maizière, der „Vater der Bundeswehr“, und nicht zuletzt der spätere Berliner Superminister Wolfgang Clement. Beim Gang über die Friedhöfe Godesbergs fielen dann auch Gräber früherer Journalistenkollegen ins Auge, die der hohen Politik auf die Finger geschaut hatten. Dazu gehörte Walter Henkels, den man den Chronisten des politischen Bonns nannte, und Don Jordan, der den Deutschen über Jahrzehnte auch die Politik der USA erklärte.

„Beim Blick in die Liste städtischer Ehrengräber blieb ich bei Julius Axenfeld hängen, der soziale Stadtgeschichte schrieb, beim geschäftstüchtigen Godesberger Idol, der Lindenwirtin Aennchen Schumacher, sowie bei Bürgermeistern der bis 1969 selbstständigen Stadt: beim mutigen Nazi-Gegner Josef Zander und beim Stadthallen Bauherrn Heinrich Hopmann. Ich machte mich zu den Schauspielergräbern des Ufa-Filmstars Paul Kemp und der ‚Traumschiff‘-Legende Heide Keller auf.“ Oberbürgermeisterin Katja Dörner schrieb das Vorwort, in dem sie auf die Bedeutung des Buchinhaltes näher einging.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Alfred Schmelzeisen aus Bad Godesberg

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