Schaufeln und Gesichter
Ren Rong und Fang Lijun zeigen ihre Werke im Kunstraum Vil ...

Einzelstücke bilden ein Gesamtkunstwerk. Ren Rong hat 500 Schaufeln mit Gesichtern ausgestattet. | Foto: AS
  • Einzelstücke bilden ein Gesamtkunstwerk. Ren Rong hat 500 Schaufeln mit Gesichtern ausgestattet.
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Mehlem - (as) Schon oft hat Künstler Ren Rong in der Villa Friede in Mehlem
mit Kunstwerken von sich und seinen Freunden aus dem In- und Ausland
für Aufsehen gesorgt. Waren es zu Beginn der Corona-Krise im März
2020 stählerne Ameisen des chinesischen Künstlers Chen Zhiguang, die
das Obergeschoss der Ausstellungsfläche bevölkert hatten, sind es
aktuell 500 Schaufeln, die Ren Rong selbst mit Gesichtern ausgestattet
hat.

Die weiblichen Gesichter sind auf spitzen Schaufeln gestaltet, die
männlichen Gesichter auf gezackten Schaufeln. „Und jede Schaufel
ist ganz individuell erstellt“ bekennt Ren Rong, der darauf
hinweist, dass man einzelne Schaufel-Exemplare oder auch Gruppen von
mehreren Schaufelgesichtern bei ihm erwerben kann.

Das Gesamtkunstwerk der Schaufeln, derzeit teilweise auch als Pagode
angelegt, trägt den Titel „Genesis“. In der aktuellen
Gemeinschaftsausstellung in der Villa Friede an der Mainzer Straße
141, zeigt nicht nur Ren Rong sein Genesis-Werk, sondern vor allem
seinem künstlerischen chinesischen Freund Fang Lijun gehört an den
Ausstellungswänden im Kunstraum Villa Friede die Aufmerksamkeit.

Künstler Fang Lijun ist einer der aktuell bekanntesten chinesischen
Künstler der Gegenwart und seine Werke werden sonst nur in großen
Museen weltweit vorgestellt. Dass die Werke derzeit zumindest bis zum
22. November unter Einhaltung der Corona-Bestimmungen donnerstags und
freitags zwischen 16 und 19 Uhr, samstags zwischen 11 und 16 Uhr sowie
nach telefonischer Vereinbarung (Tel. 0162-9617368) präsentiert
werden können, erfreut die Kunstszene in Bad Godesberg ganz
besonders. Der Eintritt ist zudem frei.

Verdanken kann man dies dem leidenschaftlichen Impresario und
„Pflanzenmenschen“-Künstler Ren Rong. Fang Lijuns 25 ausgestellte
großformatige Bilder, teils bunt und teils schwarz-weiß, zeigen die
steigende Tendenz zur „Entindividualisierung“ des Menschen,
äußerte Lidia Plajzer. „In seinem illustrativen, plakativen Stil
und der Darstellung seiner kahlen, stereotypen Gesichter wird der
„zynische Realismus“ (so bezeichnen die Kunstkritiker seine Kunst)
sichtbar.www.kunstraum-villafriede.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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