Dianastein in Muffendorf
Römischer Weihestein an neuem Standort

Wesentlich besser ist der jetzt für den Dianastein gewählte Platz oberhalb des Remi-Baert-Platzes mit neuem erläuternden Hinweisschild. | Foto: AS
  • Wesentlich besser ist der jetzt für den Dianastein gewählte Platz oberhalb des Remi-Baert-Platzes mit neuem erläuternden Hinweisschild.
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Bad Godesberg - (as) Die Vorsitzende des Vereins für Heimatpflege und
Heimatgeschichte (VHH) Bad Godesberg, Dr. Iris Henseler-Unger, ist mit
ihren Vorstandsmitgliedern begeistert. Jahrelang fristete der
Diana-Weihestein an der Verbindungstreppe zwischen dem Platz, der
oberhalb gelegenen Alt-St. Martinskirche und dem Siegburger Hof ein
wenig beachtetes Dasein. Er stand verloren in der Grünanlage. Eine
nur wenige Zentimeter große Blechtafel lieferte den lateinischen Text
des Steins und dessen Übersetzung. Als diese Blechtafel im Frühjahr
zerstört wurde, sah der Verein für Heimatpflege und Heimgeschichte
dies als gute Gelegenheit, den Weihestein nun ins rechte Licht zu
setzen.

Garten- und Landschaftsarchitekt Franz Messinger, seinerzeit bei den
Aktivitäten an der Neuanlage des Draitschbrunnen in der Brunnenallee
gemeinsam mit dem früheren Vereinsvorsitzenden Dr. Martin
Ammermüller sehr engagiert, sowie der Bad Godesberger Bauunternehmer
und Denkmalpfleger Thomas Hußmann, der sich auch schon bei der
Neuanlage des Draitschbrunnens bewährt hatte, haben die Gestaltung
der kleinen Anlage um den Dianastein übernommen.

Außerdem wird nun die Geschichte und Bedeutung des Dianasteins auf
einer Infotafel des VHH einprägsam erklärt, wie dies der VHH schon
auf 54 weiteren Tafeln im Stadtbezirk seit 2012 gemacht hat. Auf der
Infotafel zum Muffendorfer Dianastein ist vermerkt, dass der Stein in
einem Seitenaltar der alten Muffendorfer Kirche eingemauert war und
bei der Restaurierung im Jahre 1911 entdeckt wurde. Nach der
lateinischen Inschrift, die viele Kürzel enthält, wurde der Stein
von einem Scribonius aufgestellt. Dieser war um das Jahr 170
Oberbefehlshaber der römischen Legion in Bonn. Die Inschrift zeugt
weiter davon, dass Scribonius einen Tempel zu Ehren der Göttin Diana
errichtet hat. Dabei war wohl Diana in ihrer Eigenschaft als
Schützerin der Jagd angesprochen. Von einem Tempel wurden bisher
keine Mauerreste gefunden. Es liegt daher die Vermutung nahe, dass die
Kirche über dem Tempel errichtet worden ist. Möglicherweise sollte
die Einmauerung des Weihesteins ein Zeichen für den Sieg des
Christentums über die heidnischen Götter sein.

Das Original des Weihesteins steht im LVR-Landesmuseum Bonn. Der
Muffendorfer Dianastein ist einer der wenigen Funde aus der Römerzeit
in Bad Godesberg, die noch sichtbar sind. Der wichtigste Fund ist ein
weiterer Weihestein, der sich in dem Innenhof der Godesburg befindet
und dem griechisch-römischen Gott Äskulap und seiner Tochter Hygia
von dem damaligen Oberbefehlshaber um 200 gewidmet ist. Der
ursprüngliche Standort des Steins ist unbekannt.

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