Unterricht in der Natur
Schüler erkunden die Natur und bauen Lebensräume
Bad Godesberg/Wachtberg - Im Mai stellten Bürgermeisterin Renate Offergeld, der Bad Godesberger
Bezirksbürgermeister Christoph Jansen, Geschäftsführer des
Naturparks Rheinland Harald Sauer und Christoph Boddenberg als
Vertreter des Landschaftsverbands Rheinland ein vom LVR mit insgesamt
250 000 Euro gefördertes Projekt, die „Obstwiesenpädagogik“ vor.
Die Familie Hochgürtel hatte erneut ihre Streuobstwiese für das
Projekt zur Verfügung gestellt.
So schwärmte die Klasse 6a der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule bei
Traumwetter in die Natur aus. Quer über das weitläufige Areal
stapften 23 Schüler in zwei Gruppen. Während die einen Tiere und
Pflanzen kennenlernten, lasen die anderen Äste für eine Benjeshecke
auf. Zwischen Pfählen schichten die Schüler das Geäst übereinander
und verdichteten es zu einem kompakten Konstrukt. Die Hecke der etwas
anderen Art grenzt nicht nur die Streuobstwiese vom benachbarten Weg
ab. Als idealer Schutzraum, der auf konventionell bewirtschafteten
Flächen kaum zu finden ist, bietet sie Platz für heimische Tiere und
Pflanzen. In dem Abschnitt der Hecke, den Schüler im Vorjahr hier
aufgeschichtet und verdichtet hatten, hatte sich bereits ein Vogelpaar
ein Nest gebaut. Gegen Mittag tauschten die Gruppen die
Arbeitsbereiche, sodass jeder auch die Vorzüge von Brennnesseln und
Wiesenkräutern kennenlernte. Schließlich bereiteten die Kinder
zwischen elf und 13 Jahren unter der Anleitung von Miriam Sabo vom
Naturpark Rheinland und Xenia Scherz von der biologischen Station im
Rhein-Sieg-Kreis Kräuterquark und – butter aus frisch gesammeltem
Grün zu. Zusammen mit den verschiedenen Apfelsorten zum Verkosten und
dem hiesigem Apfelsaft genossen die Kinder zum Abschluss ein Picknick.
Damit so etwas für Schulklassen zukünftig auch ohne die Profis
möglich ist, plant Scherz eine Dokumentation und Schulungen für
Grundschullehrer.
„Die Dokumentationen werden auf die Schulen und die von ihnen
genutzten Wiesen zurechtgeschnitten sein“, erklärte Scherz. So
würden Grundschullehrer, deren täglich Brot eben nicht die Biologie
ist, in die Lage versetzt, mit den Kindern interessante und lehrreiche
Exkursionen in die benachbarte Landschaft durchzuführen.
- prl
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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