Sanierung verschoben

Sperrung am Wochenende zeigte die Bedeutung des Straßentunnels

Bad Godesberg - (as). Die Autofahrer wurden am vergangenen Wochenende auf eine
harte Geduldsprobe gestellt. Wegen Arbeiten an der Brandmeldeanlage im
Bad Godesberger Straßentunnel war der Tunnel am Wochenende komplett
gesperrt. Die Auswirkungen waren schnell zu spüren. Staus auf den
Ausweichstrecken quer durch die Bad Godesberger Innenstadt machten am
Samstag und Sonntag die Autofahrt zu einem aufreibenden Ereignis.

„Die Sperrung ist nicht zu vermeiden, da die neue Brandmeldeanlage
an die Betriebstechnik des Tunnels angekoppelt und in Betrieb genommen
werden soll“ hatte das Tiefbauamt der Stadt Bonn schon Tage vor der
Sperrung angekündigt.
Die komplette Sperrung zeigte, welche Bedeutung der Straßentunnel
heute für Bad Godesberg hat. Und das richtige Dilemma wird erst noch
kommen. Die zunächst für die Zeit ab Sommer 2017 avisierte
einjährige sicherheitstechnische Nachrüstung des Straßentunnels Bad
Godesberg mit dann angedachter jeweils einspuriger Verkehrsführung
durch den Tunnel verschiebt das Tiefbauamt jetzt ins Jahr 2018. Als
Grund für die Verschiebung der Baumaßnahme wird die im November 2017
in Bonn stattfindende Weltklimakonferenz genannt, zu der
20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus aller Welt erwartet werden.
Damit diese Großveranstaltung möglichst reibungslos abläuft, wird
die sicherheitstechnische Nachrüstung mit kompletter Erneuerung der
Lüftungsanlage erst ab Sommer 2018 zu erwartenden Verkehrsproblemen
führen, weil dann jeweils für ein halbes Jahr je eine der beiden
Tunnelröhren komplett gesperrt werden muss. Zu seiner Inbetriebnahme
vor rund zwei Jahrzehnten entsprach der Straßentunnel in Bad
Godesberg den damaligen gesetzlichen Vorgaben. Nach den verheerenden
Brandkatastrophen in Alpentunneln wurden die geltenden Richtlinien
für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln verschärft.
Diese Richtlinien müssen umgesetzt werden, jedoch genießt der
Straßentunnel Bad Godesberg Bestandsschutz. Es ist nicht zu erwarten,
dass die erforderliche, um ein Jahr verlängerte Betriebsgenehmigung
für den Tunnel durch die Verschiebung in das Jahr 2018 versagt wird.
Zumal die Stadt Bonn einen Teil der sicherheitstechnischen
Nachrüstung bereits 2012 in einer ersten Baustufe realisiert hat.