Feen und Helden...
...trafen sich ein Wochenende lang in Bad Godesberg
Bad Godesberg - (prl) Zauberer, Feen, Magier, Hexen und viele Wesen aus dunklen oder
bunten Welten wandelten am Wochenende bei der FeenCon durch die
Stadthalle. Hunderte Spieler trafen sich gezielt, suchten sich nach
Interessensgebieten oder nach dem Zufallsprinzip Spielpartner unter
den Live-Rollenspielern, am Table-Top-Spiel oder beim
Pen-&-Paper-Spiel. Allen gemeinsam war, dass Fantasie und Strategie
gefragt waren und man sich auf eine ausgesuchte, ausgeloste oder
zugewiesene Rolle einließ.
Mit Stift und Papier bewaffnet spielen die Pen-&-Paper Fans zusammen
mit einem beinahe allwissenden Spielleiter. „Allmächtig bin ich
nicht, weil die Spieler mit ihren Ideen dem Spielverlauf plötzlich
eine ganz andere Richtung geben können“, erklärt Spielleiter
Markus (49). Dann gilt es für ihn, den Handlungsverlauf durch
geschickte Lenkung wieder in den gewünschten Rahmen zu bringen. Ob
ein Spielziel feststeht? „Nein, oder besser gesagt, nur im
Groben.“ Gefunden werden sollte in diesem Fall ein mysteriöser
Stein, der Allmacht versprach und in die Hände dunkler Mächte
gelangt war
Bei den Table-Top-Spielen wurde es im wahrsten Sinne des Wortes etwas
figürlicher. Auf an Standardbrettspiele erinnernden Spielfeldern oder
dreidimensional auf Tischen aufgebauten Landschaften tummelten sich
illustre, meist vielfältig umbaubare Spielfiguren. Kein
Peng-Puff-Paff hörte man hier, wie man bei Spielenamen wie
Battletech, Dungeon World oder Zombiecalypse denken könnte.
Stattdessen herrschten Konzentration, taktierendes Abwägen der
Möglichkeiten und nach reiflicher Überlegung schließlich der Zug.
Auf dessen Ergebnis musste dann der nächste Spieler seinerseits
möglichst geschickt reagieren.
Unter den Live-Action-Role-Playern, kurz LARP’s war hingegen voller
Körpereinsatz gefragt. „Da spielt man nicht mit Stift und Papier
oder Figuren, da ist man die Figur“, erfuhr man von Jörg
Spitzensteder, dem Pressesprecher des Veranstalters, der Gilde der
Fantasy-Rollenspieler. So werden Menschen auf abgegrenzten
Spielfeldern im Kurpark hinter der Stadthalle zu Zauberern, Feen,
Elfen oder Zombies.
Wie lange man das so macht, bis das Spiel zu Ende ist? „Naja, manche
sitzen die vollen zwei Tage hier, tauschen dann die Handynummern aus
und treffen sich später wieder, um das Spiel zu Ende zu bringen“,
berichtet Spitzensteder. Reizvoll seien dabei für viele Spieler nicht
nur die Spielhandlungen selbst, das Knobeln und das eigene Gestalten
des Spiels im Rahmen der zugeordneten Rolle. „Hier treffen sich ganz
unterschiedliche Menschen zu einem interessanten Hobby. Wir hatten
hier schon einen Richter, der zusammen mit einem Punk ein gemeinsames
Ziel zu erreichen hatte. Man lernte sich kennen, man kommunizierte,
baute Vorurteile ab“, beschreibt er den gesellschaftlichen Mehrwert.
Ebendieser Aspekt war auch Oliver wichtig: „Es ist einfach schön,
zusammenzusitzen und ein gemeinsames Ziel zu verfolgen.“ Mit vier
Mitstreitern, von denen er sich mit Dreien regelmäßig zum Spielen
trifft, brachte er seine Fähigkeiten in einen mysteriösen
Kriminalfall ein, der sich im Laufe des Spiels als Serienmord
entpuppte.
Bücherfans fanden in den Räumen der Stadthalle bei Lesungen von
Fantasy-Autoren spannendes Lesefutter. Carsten Steenbergen stellte
seinen in Kürze erscheinenden Titel „Im Reich des toten Königs“
vor und bot die Gelegenheit zum Dialog. Unter den Lesenden fand man
auch bekannte Namen wie Wolfgang Hohlbein, Bernhard Hennen und Robert
Corvus. Tänzerische und musikalische Unterhaltung gab es vom „Stamm
Sarafi“, den Bands „Synthonie“ und „Andy Edge“. Highlights
wie die abendliche Feuershow und eine Bring-and-Buy Versteigerung
sorgten auch in diesem Jahr für Furore. Nur das Wetter wollte am
Samstagnachmittag kurz Spielverderber sein. Wind riss beim Unwetter
ein Zelt aus den Angeln und schlug eine Tür der Halle so zu, dass sie
Schaden nahm.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.