Einsturzgefahr?
Verwaltung schließt Stadthalle Bad Godesberg

Die Dachkonstruktion des Großen Saales der Stadthalle Bad Godesberg weist erhebliche Schäden auf. Daher hat die Stadt die komplette Stadthalle bis auf Weiteres geschlossen. | Foto: Archiv/as
  • Die Dachkonstruktion des Großen Saales der Stadthalle Bad Godesberg weist erhebliche Schäden auf. Daher hat die Stadt die komplette Stadthalle bis auf Weiteres geschlossen.
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Bonn - (red) Wie die Stadt Bonn am Mittwoch, 27. Mai mitgeteilt hat, wurde
ein vorläufiges Betretungsverbot für die Stadthalle Bad Godesberg
verhängt. Die Stadthalle ist geschlossen. Die Stadt sah sich zu
diesem Schritt veranlasst, weil es aktuell Zweifel an der Sicherheit
im Großen Saal gibt. Ein Bauzaun sichert nun außerdem den Bereich um
das Gebäude.

Erkenntnisse zu möglichen Schäden an den Spannbetonträgern werden
von einem Gutachten erwartet, das in den nächsten Tagen vorliegen
soll, heißt es in der Presseerklärung weiter. Aufgrund dessen muss
die Stadt die gesamte Stadthalle schließen, da die Halle unter diesen
Umständen nicht mehr betrieben werden kann.

Ende vergangenen Jahres hatte das Städtische Gebäudemanagement (SGB)
Bestandsuntersuchungen in Auftrag gegeben, um den baulichen und
technischen Zustand der Stadthalle zu beurteilen. In diesem
Zusammenhang fand am 5. Februar 2020 eine Bauwerksprüfung der
Dachkonstruktion des Großen Saales statt. Die optische Untersuchung
ergab dabei, dass ein Herabfallen von Teilen der Abhangdecke nicht
ausgeschlossen werden kann. Auch der Gedanke, dass beim Anbringen der
Montagedübel für die Kronleuchter-Motoren die Spannstähle
beschädigt worden sein könnten, wurde erstmals geäußert.

Gegen möglicherweise herabfallende Teile half kurzfristig ein
Sicherheitsnetz. Für die Untersuchung der Spannbetonriegel
beauftragte das SGB weitere Prüfungen, die in der letzten Woche von
einem auf Bauwerksuntersuchungen und experimentelle
Tragsicherheitsbewertung spezialisiertes Büro abgeschlossen wurden.
Dabei zeigte sich unter anderem, dass vermutlich Ende der 90er Jahre
Spannstähle angebohrt worden sind und bei Rohbauten Anfang der 50er
Jahre Verpressmörtel nicht richtig eingebracht wurde. Außerdem
wiesen die Spannstähle Korrosionsschäden auf.

Auch wenn das Gutachten noch nicht vorliegt, sind die Schäden an den
Spannbetonträgern nach aktuellen Erkenntnissen erheblich größer als
seinerzeit vermutet. „Da ein plötzliches Kollabieren der
Tragkonstruktion derzeit nicht mehr ausgeschlossen werden kann,
müssen wir aus Sicherheitsgründen ein vorläufiges Betretungsverbot
aussprechen und bis auf Weiteres absperren. Sobald uns das Gutachten
vorliegt, werden wir uns noch eine zweite Meinung einholen und dann
über das weitere Vorgehen entscheiden.“, so Lutz Leide, Leiter des
städtischen Gebäudemanagements. Die Stadt wird dann auch
Überlegungen anstellen, welche räumlichen Alternativen den
bisherigen Nutzern der Stadthalle angeboten werden können.

Die letzte Prüfung der Deckenkonstruktion fand im Jahre 2008 statt.
Dabei wurden keine Schäden an der Tragkonstruktion festgestellt.

Die Stadthalle Bad Godesberg wurde Ende 1955 eröffnet. Die
Kronleuchter im Großen Saal wurden 1979 installiert und zwischen 1997
und 1999 repariert.

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RAG - Redaktion

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