Ein Kunstwerk für die "Halle für Alle"
Was wird aus der Stadthalle Bad Godesberg?
Bad Godesberg - (as) Als die „Halle für Alle“ betitelte der Bad Godesberger
Künstler Günter Herzing eines seiner jüngsten Werke. Das Ölbild im
Format 140x115 Zentimeter ziert jetzt als reproduzierte Druckversion
hinter Glas das Stadthallen-Foyer und Künstler Herzing überreichte
das Original an Stadthallen-Pächter Thomas Weiermann.
Das Ölbild entstand anlässlich der Diskussion, die Stadthalle
möglicherweise abzureißen, um dort ein sogenanntes Mehrspartenhaus
oder die Oper zu errichten. Es zeigt erstmalig die Stadthalle in einer
Aufsicht in ihrer gesamten Komplexität einschließlich ihres
exemplarisch dargestellten Innenlebens. Man sieht die Halle sozusagen
von außen und innen gleichzeitig. Und viele Ereignisse, die in der
Stadthalle stattfanden, findet man auf dem Ölbild wieder. Im
Vordergrund formulieren eine Gruppe engagierter Godesberger (unter
anderem auch der verstorbene „Juppi“ Schäfer) ihr Statement für
den Erhalt der Halle.
Die Darstellung der Stadthalle in dieser Form hat künstlerisch ein
absolutes Alleinstellungsmerkmal und drückt ein identifikatorisch
zentriertes Gemeinschaftsbewusstsein eines Großteils der Godesberger
Bürgerschaft aus. Die aktuelle Bildübergabe greift auch in den
Sachstandsbericht zur Sanierung der Stadthalle Bad Godesberg ein, den
sich in einer Sondersitzung der Bezirksvertretung Bad Godesberg die
Kommunalpolitiker anhörten.
„Sowohl für das gesellschaftliche Leben in Bad Godesberg als auch
für den Tagungs- und Kongressmarkt in Bonn hat die Stadthalle Bad
Godesberg eine wichtige Funktion“, hieß es da. Vertreterinnen und
Vertreter des Amtes für Wirtschaftsförderung, der Unteren
Denkmalbehörde, des Städtischen Gebäudemanagements, des
Architekturbüros sowie der Tourismus und Congress GmbH waren zur
Stellungnahme aufgefordert.
Mit der Erstellung erster oberflächlicher Bestandsuntersuchungen
wurde das Architekturbüro „v-architekten“ (Köln) beauftragt.
Während bereits die „maßliche und gestalterische“ sowie die
„baugeschichtliche Bestandsaufnahme“ abgeschlossen worden sind,
laufen derzeit die „funktionale Bestandsaufnahme“ und die
„baukonstruktive und technische Substanzerkundung“, erläuterten
die Fachleute.
Die Tourismus & Congress GmbH gab Handlungsempfehlungen, aber ein
Konzept ist bislang nicht fertiggestellt. „Unter der Maßgabe, den
Restaurationsbetrieb zu erhalten und den Denkmalschutz zu
berücksichtigen, sollte ein auf Flexibilität ausgerichtetes
Raumkonzept entwickelt werden, um ein Maximum an
Veranstaltungsmöglichkeiten herzustellen. Räume die noch nicht
teilbar gemacht sind, sollten entsprechend ertüchtigt werden, die
Foyer-Flächen erhalten und Parallelveranstaltungen möglich gemacht
werden. Die vorhandene Küche sollte in eine Küche mit dem
Schwerpunkt Cateringbetrieb umgebaut werden, die aber auch für den
Restaurantbetrieb über einen Vollküchenanteil verfügt“.
Im nächsten Schritt soll die Stadtverwaltung den politischen Gremien
kurzfristig einen Vorschlag für das Nutzungskonzept sowie das
Raumprogramm zur Entscheidung vorlegen. Und erst nach Beschlussfassung
kann die Sanierung geplant werden, was die Kommunalpolitiker und
inzwischen viele Bürger ärgert. Denn diskutiert wird schließlich
schon viel zu lange über die Stadthalle und ihre baulichen Probleme.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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