Tag der offenen Tür
Wie unser Wasser wieder sauber wird

Das Nachklärbecken mit gesäubertem Wasser in der mittleren Rinne. | Foto: scj
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  • Das Nachklärbecken mit gesäubertem Wasser in der mittleren Rinne.
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Bad Godesberg - Die Kläranlage Bad Godesberg ist eine von insgesamt vier Kläranlagen
in Bonn. An einem Tag ohne Regen gelangen bis zu 375 Liter Abwasser
durch die Kanalisation in die Anlage. Fast unsichtbar für die
Besucher des Freizeitparks Rheinaue leistet das Klärwerk seit 1976
seinen Beitrag zum Umwelt- und Gewässerschutz.

Die Diskussion über die Schadstoffbelastung unserer Gewässer ist in
den letzten Jahren ein immer größeres Thema geworden. Gerade deshalb
sind Kläranlagen ein wichtiger Bestandteil unseres städtischen
Lebens. Doch was genau passiert mit unserem Wasser, sobald es im
Abfluss oder der Toilette verschwindet? Dieser Frage konnten
interessierte Besucher am Tag der offenen Tür in der Kläranlage Bad
Godesberg auf den Grund gehen.

„Solch ein Tag dient vor allem dazu die Bürger zu informieren.
Jeder zahlt Abwassergebühren, doch nur wenige Menschen wissen was
wirklich mit ihren Gebühren und unserem Abwasser passiert“, sagte
Karl-Heinz Isenbeck, Abwassermeister der Kläranlage Bad Godesberg.

Viele Besucher, darunter auch viele Eltern mit ihren Kindern, nutzten
den Tag, um bei einer Führung über die Anlage die einzelnen Schritte
der Abwasseraufbereitung kennenzulernen. „Ich finde es selbst sehr
interessant zu sehen was mit unserem Abwasser passiert und
gleichzeitig wollen wir den Kindern ein Bewusstsein dafür geben, wo
unser Wasser hingeht“, sagten Caroline und Ralph Carnott aus
Niederkassel. An mehreren kleinen Ständen konnten sich die Besucher
rund um das Thema „Klärwerk“ und „sauberes Wasser“
informieren. Dabei ging es auch um die schädlichen Stoffe und Dinge,
die wir in unserem alltäglichen Leben im Abfluss oder in der Toilette
entsorgen. „Vor allem Feuchttücher und Damenbinden stellen ein
großes Problem für die Wasseraufbereitung dar, weil sie sich meist
nicht auflösen und so die Pumpen verstopfen, aber auch Essensreste,
Lacke, Farben und Medikamente werden immer häufiger im Abfluss oder
in der Toilette entsorgt“, erklärte Karl-Heinz Isenbeck. Neben der
Abwasseraufbereitung ging es an diesem Tag auch darum, die
Werbetrommel für den Ausbildungsberuf der Fachkraft für
Abwassertechnik zu rühren.

Wie in vielen anderen Wirtschaftsbereichen kämpft die Branche
händeringend um qualifizierten Nachwuchs. Um diesem Mangel
entgegenzuwirken, betreibt das Tiefbauamt der Stadt Bonn in den
letzten Jahren einen erheblichen Aufwand. „Wir nehmen verstärkt an
Ausbildungsbörsen teil, sind in Schulen unterwegs oder versuchen
über Imagefilme in den sozialen Medien auf uns aufmerksam zu
machen“, sagte Achim Höcherl, Betriebsleiter der Kläranlagen Bonn.
Das ist wohl auch notwendig, da in den nächsten sechs Jahren rund 30
Prozent der Mitarbeiter in den Ruhestand gehen.

Infos kompakt

Wer Interesse an einem Praktikum, einer Ausbildung oder einem
Dualen Studium als Abwassertechniker hat, kann sich unter
www.bonn-macht-karriere.de/berufe/klarspueler informieren.

- Sebastian Clemens-Jung

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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