Pläne zum Theaterplatz
„Zu gut, um vergessen zu werden“
Bad Godesberg - (as) „Der Theaterplatz in Bad Godesberg hat kein Gesicht und keine
Atmosphäre, wird nicht von den Bürgern angenommen und der
Michaelsplatz verödet“ urteilte bei der Teilnahme am Wettbewerb
hinsichtlich der Neugestaltung des Bad Godesberger Theaterplatz vor
inzwischen 34 Jahren Architekt Frank Piotrowski. Und getan hat sich
seit der damaligen Ideensammlung nichts.
Aktuell können sich Planungsbüros auf der Grundlage eines
Auslobungstextes um den Auftrag für die Ausarbeitung des
„Masterplan Innenstadt“ bewerben, sagt der Bad Godesberger
Bezirksbürgermeister Christoph Jansen. Und sein Amtsvorgänger von
vor drei Jahrzehnten, der frühere Bad Godesberger Bezirksvorsteher
Norbert Hauser, erinnert sich noch an die spannenden und kreativen
Ideen für die Gestaltung des Theaterplatzes in den 1980er Jahren.
„Die Wettbewerbsergebnisse von damals sind zu gut, um vergessen zu
werden“ äußert der langjährige Bezirksvorsteher und ergänzt
„1986-1987 beteiligten sich an diesem Ideenwettbewerb neun
Architekturbüros und reichten damals ihre Gestaltungsvorschläge
ein“.
Diese Steilvorlage nahm der amtierende Bad Godesberger
Bezirksbürgermeister Christoph Jansen auf, sah sich die Ideen von
damals an und meinte nun „Die Ideen und Pläne sind von so hoher
Qualität, dass ich die Idee, sie gemeinsam mit dem Verein Bürger.Bad
Godesberg der Öffentlichkeit in einer Ausstellung im Trinkpavillon
Bad Godesberg wieder zugänglich machen möchte, aufgegriffen habe“.
Da die Diskussionen zur Neugestaltung des Theaterplatzes Bürgerschaft
und Kommunalpolitik seit dem Beginn des Leitbildprozesses im Jahr 2018
wieder beschäftigen, war es nun eine tolle Idee, die alten Pläne und
Ideen in der Ausstellung zu digitalisieren, zudem Interviews zu
starten und auch durch die Firma BD Media UG Bonn in einem Kölner
Architekturbüro eine dort stehende Planvariante aufzunehmen.
Die in den 1980er Jahren eingereichten Vorschläge zur Neugestaltung
des Theaterplatzes, eingereicht von den Architekten Heichel, Schweizer
und Wiesemann, sollten seinerzeit im Hinblick auf eine Realisierung
weiterentwickelt werden. Aber schließlich scheiterten alle Vorhaben
am Widerstand der Eigentümer rund um den Theaterplatzes. Norbert
Hauser bezeichnet die aktuelle Visualisierung der damaligen Pläne als
„Blick zurück und auch als Blick nach vorne“.
„Eine nachhaltige Belebung der Bad Godesberger Innenstadt wird es in
Zukunft durch mehr Verkaufsflächen nicht geben“, heißt es derzeit.
Ein massiver Grund sind die Auswirkungen des Online-Handels, der
bedingt durch die Corona-Bestimmungen derzeit als klarer Sieger der
Pandemie hervorgeht. Der regionale Handel selbst kann nur mit mehr
Service, beispielsweise Lieferservice, entgegenwirken, aber vor allem
muss die Aufenthaltsqualität im Innenstadtbereich über die
Öffnungszeiten hinaus entwickelt werden. Dazu zählen Raum- und
Fassadengestaltungen, Bepflanzungen und das Element Wasser im
Stadtbezirk.
Die Architektenentwürfe von 1987 bieten mit ihrer Bestandsaufnahme
und den Entwürfen und Modellen wertvolle Hilfestellungen für die
neuen Architekten und für den Dialog mit den Bürgerinnen / Bürgern.
Der Verein Bürger.Bad.Godesberg nutzte seine Zusammenarbeit mit Karl
Hergarten (design-communication-concepts), um einen großen Teil der
aushängenden Pläne digital zu bearbeiten.
Leider konnten nur Unterlagen von fünf Büros für das aktuelle
Ausstellungsprojekt beschafft werden, äußerte Joachim Schäfer
(Verein Bürger.Bad.Godesberg). „Für die Ausstellungsmacher ist die
zielgerichtete Ausschreibung bei der europaweiten Ausschreibung Planer
mit Ortsbindung zu finden, um mit den Bürgerinnen / Bürgern die
natürliche und gebaute Umwelt ortsangemessen so zu entwickeln, dass
daraus Baukultur wird. Fertig sein soll das Ausstellungsprojekt in
Kürze. Vermutlich nach Ostern kann man sich im Internet unter
www.bad-godesberg-portal.de die Pläne und Kommentierungen ansehen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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