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Nach der Flut zählt gerade jetzt jeder einzelne Spenden-Euro
20 000 Euro Scheck von Kolpingfamilie Obererbach zu Kolpingfamilie Bad Münstereifel mit Weiterleitung an die Bürgerstiftung

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Von Manfred Görgen

Bad Münstereifel/Obererbach. Hervorragenden Hochwasserhilfe in der Nordeifel Dank Obererbacher Kolpingfamilie.

Und auch so etwas bewegt in Zeiten nach der Flut mit Menschen in Not: Die Hilfe der Kolpingfamilie Obererbach. Dies mit der Aussage: “Wir sind erschüttert von den schrecklichen Bildern.“
Schon bei den Hochwasserkatastrophen 2002 und 2013 in Dresden habe die Kolpingfamilie Obererbach unbürokratisch direkt Gelder an die Betroffenen geleitet. „Es ist uns wichtig da zu helfen, wo die Not besonders groß ist,“ so der Vorstand unter anderem mit Bruno Schneider.

Die Obererbacher nahmen Kontakt zur Kolpingfamilie in Bad Münstereifel auf, deren Vorsitzender Robert Nolte erst nicht erreichbar war, weil er Essen für die Helfer von außerhalb organisierte. Nolte schlug vor, sich an die Bürgerstiftung zu wenden. Die Bürgerstiftung „Spende-Münstereifel“, deren Vorstandsmitglieder Robert Nolte alle persönlich bekannt sind, mache gute Arbeit. Die Stiftung zahlt besonders betroffenen Bürgern von Bad Münstereifel Geld für das Nötigste direkt aus.

Nach mehreren Telefonaten und WhatsApp-Kontakten mit der Kolpingfamilie Bad Münstereifel hat der Vorstand aus dem Westerwald beschlossen, eine größere Spende mit einem zusätzlichen Spendenaufruf zu ermöglichen. Die bis Mitte August eingegangenen Spenden wurden kürzlich direkt in Bad Münstereifel übergeben.

Als die Kolpingfamilie aus Obererbach erstmals von der schlimmen Hochwasserkatastrophe und schließlich auch Detailinformationen bekommen hatte, war klar, hier werde man auch helfen und wie bei den Hochwasserkatastrophen 2002 und 2008 an der Elbe unbürokratische Hilfe leisten.

Innerhalb von nur drei Wochen hatte sich die Spendensumme auf 18.800 Euro summiert. Die Kolpingfamilie hat den Betrag ihrerseits auf 20.000 € aufgerundet.

Über die Kolpingfamilie Bad Münstereifel kamen der Vorstand aus Obererbach an die ehrenamtlich organisierte Bürgerstiftung in Bad Münstereifel, die in Rücksprache mit der Stadt die Spenden nach Bedürftigkeit an betroffene Bürger ohne jeden Abzug verteilt.

Vor wenigen Tagen sind vier Vertreter des Vorstandes nach Bad Münstereifel gefahren, um den „großen Scheck“ zu überreichen. Doch trotz „Navi“ und „Google-Maps“ war es für das Quartett eine Odyssee, bis sie nach fast vier Stunden und Umfahren vieler gesperrten Straßen ihr Ziel erreichten. Dort wurden in einem kurzen Bericht die bereits bekannten Informationen vervollständigt. Gab es eine Besichtigung der Altstadt mit seinem Erft-Fluss, der in der Flutnacht mit einer Scheitelhöhe von bis zu sieben Metern eine Katastrophe verursacht hat.

Ähnliche Hochwasserkatastrophen gab es laut Münstereifeler Chronik schon in den Jahren 1416 und 1818.

Wenn auch die Zerstörung im Ahrtal extremer war, sind auch hier vier Menschen ums Leben gekommen. Häuser wurden zerstört oder unbewohnbar, Bahnstrecken, Straßen und Brücken so beschädigt, dass es Jahre dauern wird, bis alles wiederhergestellt ist.

Die Bürgerstiftung Bad Münstereifel hat bisher unter anderem die Soforthilfe des Landes Nordrhein-Westfalen mit 100 Euro pro gemeldeten Schaden aus eingegangenen Mitteln aufgestockt. Davon waren rund 1900 Haushalte betroffen. Bis zu 120 Wohnungen waren oder sind vorübergehend unbewohnbar. Elf Komplettschäden an Häusern sind bekannt.

Gelder aus der Stiftung wurden ebenfalls für die Versorgung der vielen Helfer aus ganz Deutschland verwendet.

Nachdem Schlamm und Müll zumindest aus der Altstadt von Bad Münstereifel beseitigt sind, werden weitere Entfeuchtungsgeräte benötigt. Ebenso werden Mittel für die Wiederherstellung von zerstörtem Wohnraum sowie dringend benötigte „Weiße Ware“ wie Waschmaschinen und Kühlschränke, die in den überfluteten Kellern standen, den besonders betroffenen Familien zur Verfügung gestellt.

Auch die Kolpingfamilien aus Laer, Geldern und Isselburg hatten sich an die dortige Kolpingfamilie gewandt und ebenso wie Obererbach mit Geldspenden geholfen. Erwähnenswert ist, dass die Kolpingfamilie Isselburg, nachdem sie sich vor Ort ein Bild gemacht hatte, sieben neue Waschmaschinen vorbeibrachte.

Des Weiteren wurde vom Vorsitzenden der Kolpingfamilie Bad Münstereifel, Robert Nolte berichtet, dass sein Neffe, derzeit als Soldat in Rennerod stationiert, sich unverzüglich, als er von der Katastrophe in seiner Heimatstadt hörte, mit zwanzig Kameraden aufmachte, um im Hochwassergebiet zu helfen.

Wie Frau Dr. Stening von der Bürgerstiftung Münstereifel berichtete, war die schnelle Hilfe vor allem von vielen jungen Menschen schon am Morgen des Hochwassers überwältigend. Sie sagte, die über ein Jahr wegen der Corona-Pandemie spürbare Distanz der Menschen war in der Notlage wie verflogen.

Nach dem Besuch der Obererbacher vor Ort waren die sich sicher, dass auch in den Orten an dem kleinen Fluss Erft Hilfe ebenso nötig und gut angelegt ist wie an der Ahr. Wer weiter direkt an die Bürgerstiftung spenden möchte, kann das an folgende Kontoverbindung richten: Bürgerstiftung Bad Münstereifel DE34 3825 0110 0001 6528 66 BIC: WELADED1EUS Verwendungszweck „Hochwasser“ Text und Fotos mag/mg/MaGö

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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