Das politische Wahlkarussell dreht seine letzten Runden
Am 13.September haben nicht nur die Bad Münstereifeler die Wahl
Von Manfred Görgen
Bad Münstereifel/Eicherscheid/Euskirchen. Das „Karussell der Kommunalwahl“ dreht sich diesmal in vielen Teilen des Kreises Euskirchen - insbesondere in Bad Münstereifel und Umland - wesentlich anders, als noch vor fünf Jahren. Und sehr gut zu lachen hat vorab zumindest schon einmal Bad Münstereifels Ehrenbürger Heino mit dem CDU-Landtagskandidaten Johannes Winkler und Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian (siehe Fotos).
Wesentlich
weniger Plakate
Sah man vor fünf Jahren noch an fast jeder Straßenecke und jedem Laternenmast großformatige Bilder von denen die Willens waren, sich für eine neue oder weitere Legislaturperiode vom doch so geschätzten Bürger in Gemeinderat, Stadtrat oder Kreistag wählen zu lassen, ist das optische Erscheinungsbild diesmal aus verschiedenen Gründen (mit kleinen Ausnahmen, wie zum Beispiel das an der Bundestrasse zwischen Bad Münstereifel und Eicherscheid) wesentlich anders:
Es sind zwar noch einige kleinere (je nach Kommune) und größere (zumindest der beiden bekanntesten Landratskandidaten-Gesichter Winkler (CDU) und Ramers (SPD) und Bad Münstereifels Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian zu sehen, meist aber von den anderen sich profilierenden größeren und kleineren Parteien wesentlich weniger, wenn überhaupt.
So verzichten diesmal auch die Bad Münstereifeler Christdemokraten bewusst, so der stellvertretende Bürgermeister Ludger Müller, unter anderem völlig darauf mit ihren großen Konterfeis trotz guten vorliegenden Fotos von Alt- und Neu-Kandidaten zu glänzen. Hoffen stattdessen auf die Überzeugungskraft ihrer Politik - wie die anderen Parteien natürlich auch - und belassen es meist auf das Verteilen von schönen handlichen Flyer in den jeweiligen Haushalten in Stadt und Land, wie auch mit dem von Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian kreierten guten Werbeslogan "Mit Herz und Verstand".
Und statt viel Geld und Zeit für die Plakate und das Aufhängen im Freien zu investieren, zeigen sich nicht nur die Münstereifeler Christdemokraten großzügig und spendeten das eingesparte Geld für einen guten Zweck an Schulen. Das betrachten viele Menschen positiv. Zum Thema "Wahlen und Wahlplakate in Bad Münstereifel und dessen Dörfer", habe die CDU Bad Münstereifel diesmal auch deshalb auf das großflächige Plakatieren mit jeweiligen Konterfeis der angetretenen alten und neuen Kommunalpolitiker verzichtet, weil unter anderem, so der Beschluss, "Menschen von nah und fern nicht über Gebühr mit Plakaten strapaziert werden sollten." Stattdessen würden an jeden Haushalt Flyer der möglichen Stadtratskandidaten verteilt.
Manch einem war der Plakatwald schon vor fünf Jahren zu viel, zumal diese auch noch Wochen nach der Wahl - ob verloren oder gewonnen - an ihrem angestammten Platz hängen blieben und langsam verblichen.
Es zeichnet sich
- vermutlich auch bedingt durch Corona -
eine starke Briefwahlbeteiligung ab.
Und da Sänger Heino (Briefwahl weil längere Zeit in seinem Zweitwohnsitz Kitzbühel aufhaltend) nicht nur wegen seiner eigenen Haarpracht ein bekennender „Blond-Fan“ ist, wundert es nicht, dass der große Blonde Sänger Heino nicht nur weiter ein großes Faible für seine blonde Frau Hannelore hat, sondern auch für Bad Münstereifels Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian. Ist auch er nun nicht nur erneut von Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian, sondern wie kürzlich zu beobachten, vom erstmals persönlich kennengelernten CDU-Landratskandidaten Johannes Winkler aus Euskirchen „angenehm angetan“. Auch - ohne den übrigen Wählern vorzugreifen und beeinflussen zu wollen Heino zuversichtlich, dass beide es „jeder auf seine Art, schaffen werden." Und weiter: "Meine Stimmen dürften ihnen ziemlich sicher sein“, so Heino beim kürzlichen Treffen schmunzelnd vor dem Kurhaus und im Heino Cafe.
Erste hauptamtliche weibliche
Münstereifleer Bürgermeisterin
bereitet sich auf nächste Amtszeit vor
Und nicht nur Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian (CDU), die Heino schon vor fünf Jahren auf deren glanzvollen Wahlparty als erste hauptamtliche weibliche Bürgermeisterin der Stadt Bad Münstereifel (siehe auch Foto) mit seiner Frau Hannelore hochleben ließ, auch Johannes Winkler, dem Heino erstmals leibhaftig begegnete, war angetan von diesem Mann mit immerhin fast 82 Jahren (13.Dezember) und weiterhin großen Plänen.
So auch wegen der bis vor kurzen noch in diesem Herbst vorgesehene Klassik-Tournee mit einem berühmten jungen russischen Geiger. Doch auch Sänger Heino wird wie viele seiner Kollegen und Kolleginnen in dieser Branche nun Opfer der Corina Pandemie. Seine zahlreichen für diesen Herbst geplanten Klassik-Konzerte müssen nun auf das kommende Jahr verschoben werden. Trotzdem, so Landratskandidat Johannes Winkler: “So etwas agiles wie Heino kann auch ich nicht oft genug loben, denn wie heißt bekanntlich das Sprichwort, wer rastet der rostet.“ Ob Heino auch diesmal zur "Wahlparty" der Bürgermeisterin kommen wird, steht noch nicht fest. Das hängt wohl von der möglichen Rückreise aus Kitzbühel ab.
Eicherscheider
Willi Hoever tritt
als Einzelkämpfer an
Völlig anders tritt diesmal der ehemalige und kürzlich noch für 25Jährige Mitgliedschaft (eigentlich schon 27 Jahre) von der UWV geehrte Willi Hoever aus Eicherscheid auf: Er macht´s noch einmal. Obwohl politisch erst einmal sozusagen „weg vom Fenster“, möchte der "umtriebige Willi" als ehemaliger UWVler und sich seit Jahren auch besonders für Eicherscheid in Sachen Kreisverkehr, Brücke, Telekommunikation etc. einsetzend, nach dem 13. September als Einzelkämpfer erneut in den Stadtrat. Aber Willi (Hoever) versucht es aus Verärgerung nun nicht mehr als ehemaliger UWVler, sondern auf eigene Faust. Stört es ihn auch nicht, dass in Eicherscheid einige von ihm aufgehängte Plakate mit seinem Konterfei verschwunden sind. Vorsorglich hat er darum einige etwas höher aufgehängt. Ob Ex-UWV-Mann Willi Höver seine ehemaligen Wähler aus früheren Zeiten wieder auf seine Seite bekommen wird und diese ihn am 13. September erneut wählen, wird sich zeigen.
Kurios und zum Schmunzeln
dank starker Sonneneinwirkung
Einige in der Nähe des vielbefahrenen Kreisverkehrs in Eicherscheid aufgehängten Plakate, rücken die dort „aufgehängten“ Politiker zumindest ab den Nachmittagsstunden in ein gänzlich anderes Licht. Sieht es beim Vorbeifahren so aus, als würden diese hinter Gitter sitzen, oder stehend auf Wahlkampftour gehen. Das sind natürlich nur sonnenbedingte und somit trügerische Eindrücke.
FDP-Mann lud
zum Rundgang ein
Andere Wege, um auf Ziele Stadtentwicklung darzustellen und Auswirkungen für die Zukunft Bad Münstereifels aufzuzeigen, war jüngst ein Rundgang der Bad Münstereifeler FDP-Fraktion mit interessierten Bürgern. Günter Kirchner, Vorsitzender der FDP-Fraktion erläuterte Maßnahmen, die im Rahmen des integrierten Stadtentwicklungskonzepts geplant sind. Dieses Konzept, dass Voraussetzung für den Erhalt zahlreicher städtebaulicher Fördermittel sei, wurde vor fünf Jahren von Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian und ihrem Stadtentwicklungsteam dem Stadtrat zur Abstimmung vorgelegt und einstimmig angenommen. Kirchner:“ Wie immer deutlicher wird, war dies der Beginn einer wichtigen Planungsphase, die für die Entwicklung der Stadt in den kommenden Jahren von großer Bedeutung sein wird.“
Stationen des Rundgangs waren Bereiche um den Bahnhofsvorplatz, zwischen Werthertor und Beginn des Wallgrabens und Kurpark Wallgraben. Außerdem berichtete Kirchner über Vorschläge zum Mobilitätskonzept mit dem weitreichende Änderungen der innerstädtischen Verkehrsführung angestrebt werden. Die mit dem ISEK verbundenen Aufgaben, wozu unter anderem auch die Erstellung eines Barriere-Atlas und die Aufstellung eines Fassadenprogramms gehören, erinnern an die Aufbruchsstimmung in den 70er Jahren, als durch die Initiative des damaligen Stadtdirektors Armin Ahrendt (CDU) zahlreiche Einrichtungen für die Entwicklung des Kurwesens und des Tourismus geschaffen wurden.
Im Kreis der Teilnehmer wurden auch mahnende Worte laut: Müsse sichergestellt werden, dass nach der Sanierung diversen Anlagen auch deren professionelle Pflege gewährleistet sei. Angezweifelt wurden Sinn und Akzeptanz einer Freitreppe an der Erft (Bereich heutiger Feuerwache). Diskussionsbedarf gibt es offensichtlich noch hinsichtlich der Überlegungen, einen Teil der Gärten an der Komm zum Baugebiet auszuweisen. Begrüßt wurde hingegen, dass die in diesem Jahr geförderten Projekte ohne finanzielle Eigenbeteiligung der Stadt umgesetzt werden können.
Wer mit entscheiden möchte,
sollte auch wählen gehen
Nun darf man gespannt darauf sein, wie sich die Wähler am 13.September ( wenn dann hoffentlich viele ihre Kreuzchen auf den Wahlscheinen machen) entscheiden.
Und das Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian (CDU) nach insgesamt von vielen Menschen assestierten guten fünf Jahren solider Verwaltungschefin, eine zweite Legislaturperiode antreten und damit im Amt bleiben wird, daran zweifelt wohl keiner. Zumal es mit Thomas Bell (Linke) nur einen Gegenkandidaten gibt.
Entscheidend sein dürfte allerdings auch für das Image der stets bestrebt neutralen, aber christdemokratischen Bürgermeisterin, wie hoch diesmal die Wahlbeteiligung sein wird und wie hoch letzlich prozentuell die Bürgermeisterin am Sonntag, 13. September 2020 abschneidet.
Text und Fotos: Copyright Manfred Görgen / Pressebüro MaGö / mag/ mg / MaGö
LeserReporter/in:Manfred Görgen aus Bad Münstereifel |
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