Pfarrer war kurzzeitig „verschollen“
Am 6. März wird Robert Rego als neuer Seelsorger für den inzwischen weggezogenen Pfarrer Christian Hermanns eingeführt

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Am Sonntag 6. März wird Pfarrer Robert Rego als neuer Seelsorger für den inzwischen weggezogenen Pfarrer Christian Hermanns eingeführt. Doch bereits vor ein paar Tagen war der neue und bereits in Bad Münstereifel wohnlich angekommene Pfarrer kurzfristig „verschollen“. Bei einer Fahrt, die ihn zu einer Messfeier nach Houverath führen sollte, leitete ihn seine NAVI mehrfach in die Irre. Und auch der für ihn nicht mehr durchschaubare Schilderwald sorgte für ein Übriges.
 
Bad Münstereifel. „Der eine kommt, der andere geht“: Ja, so ist das im Leben auch in geistlichen Berufen keine Seltenheit mehr. Ob nun gewollt, oder auch nicht. Ist dieses „Gehen müssen“ auch für den bisherigen Pfarrer Christian Hermanns inzwischen Realität geworden: Fast könnte man meinen, er habe nach sechs guten Jahren „still und leise“ Bad Münstereifel verlassen. Doch ganz so war es nicht. Inzwischen ist Hermanns allerdings erneut am Fluss der Erft angekommen, nur halt ein sehr gutes Stück flussabwärts.

Die vielsagenden Worte von Christian Hermanns „Ich wäre gerne in der Eifel geblieben“, sagten alles aus, was dieser Mann in den zurückliegenden sechs Jahren hier Positives erlebt und den Menschen in dieser Zeit vermittelt hat. Die Münstereifeler und die Bewohner der dazu zählenden Dörfer sind traurig Christian Hermann gehen lassen zu müssen.

Sollten aber alle, die der Kirche noch in irgendeiner Form nahestehen, nun auch bezüglich dieses Priesterwechsels nach vorne schauen und dem „Neuen“ auch die Chance geben auch im Bad Münstereifeler Bereich anzukommen, Fuß zu fassen und sich hier wohlfühlen.

Der große Wechsel war schon seit geraumer Zeit von Kölner Bistumsseite so geplant. Doch hatten die Ereignisse der Flut auch die Kölner „Oberen“ in Sachen Personalplanung eines Besseren belehrt. Pfarrer Hermanns zumindest aber auch deutlich machen können, dass er „noch“ bleiben müsse, um nicht nur seelsorgerischen Beistand bei den von der Flut betroffenen Menschen zu leisten.

Nachdem dieser ein halbes Jahr länger als vorgesehen Pastor in der Stadt an der Erft im Kreis Euskirchen bleiben durfte, wird er nun definitiv am 1. März leitender Pfarrer im Seelsorgebereich Bergheim. Ist in Bad Münstereifel ausgezogen und seit Mitte Februar in Bad Münstereifel nicht mehr gesehen. Dafür neu eingezogen, der künftige und für Bad Münstereifel und der Umgebung zuständige und verantwortliche Seelsorger Pfarrer Robert Rego, der gebürtig aus Indien stammt.

Robert Rego muss sich aber an seiner künftigen neuen Wirkungsstätte ab 1. März und offizieller Einführung am 6. März in der Jesuitenkirche zuerst nicht nur als Seelsorger in der Eifel einfinden, sondern auch problemlos von Ort zu Ort zu gelangen. An einem mobilen Fahrzeug mangelt es dem Geistlichen diesbezüglich nicht, machten ihm aber kürzlich bei einem Besuch im Höhengebiet in der Gemeinde Houverath (St. Thomas) nicht nur sein Navigationsgerät in seinem Auto schon ein wenig nervös.

So sollte Pfarrer Robert Rego am vergangenen Sonntag um 10 Uhr die Heilige Messe in St. Thomas lesen. Alle waren sogar überpünktlich da. Gläubige, Organist, Kirchenvorstand und Küster hatten sich in der Kirche versammelt. Doch wer nicht kam, war Pfarrer Rego.

Und da in Houverath noch keiner dessen Handynummer hatte, was eine direkte Kommunikation ermöglicht hätte, war nach einer guten Viertelstunde des Wartens in der Kirche so etwas wie „Himmel in Not“ angesagt.

Zwischenzeitlich nicht nur vom Kirchenvorstand Hermann Josef Schulz und dessen Tochter Britta Zavelberg nach draußen geeilt um Ausschau an der Eifeldomstraße nach dem Pfarrer zu halten. Und als die Kirchturmuhr des "Eeifeldoms" schon auf 10.30 Uhr zusteuerte, Hans Josef Nolden in der Sakristei alle ihm in Bad Münstereifel bekannten Rufnummern angewählt hatte, konnte dieser schließlich eine Erfolgsmeldung verkünden. 

Dank dem Kontakt mit dem Münstereifeler Günther Kirschner kam sozusagen "Lichts ins Dunkle und Ungewisse". Kirschner hatte nämlich zum künftigen neuen Pfarrer direkten Kontakt aufnehmen können.

Dieser hatte sich derweil und total auf sein eigetlich gutes Navi verlassend, auf der gesperrten Straße im „Schleidtal“ total verfahren. Wurde kurze Zeit später dann aber sicher im vorausfahrenden Fahrzeug von Günther Kirschner nach Houverath gelotst. Wenig später konnte die Messe mit ausharrenden Kirchenbesuchern wenn auch mit reichlich Verspätung, über die Bühne gehen.

Stellte sich kurz mit dem Inder Robert Rego ein Mann vor, für den das wichtigste im Leben der Menschen, die Begegnungen sei.

Ab 1. März wird Robert Rego leitender Pfarrer im Seelsorgebereich Bad Münstereifel. Um alle kennen lernen zu können und in erste Gespräche zu kommen, wird er in den Monaten März und April die zahlreichen Gemeinden besuchen.

Wenn jemand konkrete Themen habe, über das er sprechen möchten, sollten man ihn das gerne vorab wissen lassen.

„Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende.“ – DEMOKRIT, so Pfarrer Rego zitierend.

Der Seelsorger: „Lassen Sie uns gemeinsam handeln, denn ich freue mich sehr auf ein konstruktives und erbauliches Miteinander“. Versprach der Pfarrer bereits in Houverath, dass er nach der Messe für gewöhnlich immer einen guten Witz auf Lager habe. Er diese aber erst nach seiner offiziellen Einführung erzählen werde. Seit er auch zu Gesprächen nach den Messen bereit. Gerne dann auch mit einem Kölsch.

Schon vor geraumer Zeit verlor die katholische Gemeinde St. Mariä Heimsuchung Marienheide ihren bisherigen Pfarrer. Stand zuerst fest, dass Robert Rego, Jahrgang 1972 und damit ein noch relativ junger Pfarrer, seine neue Pfarrstelle offiziell am 1. September in Bad Münstereifel antreten werde, hat sich dies wegen den Ereignissen der Flut ins Jahr 2022 verschoben.

Nach seinem Theologiestudium 2001 wurde er zum Priester geweiht. Nach Kaplanjahren und Ordensmann der Montfortaner an der Pfarrei St. Mariä Heimsuchung in Marienheide, ernannte der zuständige Erzbischof ihn dort 2012 zum leitenden Pfarrer. Nach seinem Verzicht auf die Stelle des leitenden Pfarrers und seinem Wechsel aus dem Orden in den Dienst als Priester im Erzbistum Köln, war Pfarrer Rego seit 2017 als Pfarrvikar an den Pfarreien St. Laurentius und Herz-Jesu in Wuppertal-Elberfeld tätig.

Wie das Erzbistum offiziell verlauten ließ, danke der Erzbischof Pfarrer Rego für seine bisherigen Dienste im Erzbistum Köln und seine Bereitschaft, „sich als leitender Pfarrer und damit auch Nachfolger von Christian Hermanns für diesen Seelsorgebereich in den Dienst nehmen zu lassen. Martin Weiß und Agnes von Fürstenberg ließen wissen, dass auch dieser Seelsorger während seiner Zeit in Marienheide Spuren hinterlassen hätte.

An seiner neuen Wirkungsstätte in Bad Münstereifel kommt für Pfarrer Robert Rego sehr viel Arbeit zu. Über die Art dieser erneut und Fragen aufkommen lassenden personellen Entscheidung aus Köln, kann man durchaus geteilter Meinung sein. Darf man aber davon ausgehen und Pfarrerr Robert wünschen, dass ihn die Menschen hier ebenso mit offenen Armen empfangen und willkommen heißen, wie dies vor sechs Jahren den inzwischen nach Bedburg gezogenen Pfarrer Christian Hermanns erfahren durfte. Ein Seelsorger, der eigentlich gerne in Bad Münstereifel geblieben und hier alt geworden wäre. Aber auch er muss sich dem Willen seines insbesondere wegen den immer wieder aufkommenden Schlagzeilen bezüglich der Missbrauchsskandale im Erzbistum Köln und nicht zum Rücktritt gewillten Dienstherrn - warum auch immer - beugen. Während dieser also weiterhin an seinem erzbischöflichen Stuhl trotz aller vermutlich gerechtfertigter Kritik kleben bleibt, müssen sich dessen Dienstbefohlenen ob gewollt oder nicht, fügen.
Pfarrer Christian Hermanns konnte sich leider schon wegen Corona nicht großartig verabschieden. mg / MaGö / Manfred Görgen

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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