Thürne-Verein überzeugte erneut mit Pflanzenbörse
Architekt Schulz mit dem Modell eines „Backes“
„Unser Dorf hat Zukunft“ gilt nach wie vor auch für das Höhengebiet. Überzeugte der Thürne Verein diesbezüglich erneut mit einer Pflanzenbörse am Pfarrheim mit Kaffee, Kuchen und Würstchen sowie Architekt Hermann Josef Schulz mit seinem Modell des geplanten „Backes“, einem Backofen, der zu sehen und zu bewundern war.
Bad Münstereifel-Houverath. Was gibt es schöneres, als bei angenehmen sonnigen Mai-Wetter nicht nur die Seele, sondern vor Zufriedenheit auch die Füße baumeln lassen zu können. Zu beobachten war dies unter anderem bei Willi Schorn aus Scheuren. Auch er gehörte erneut mit zu denen, die sich auf der - diesmal zwischen Pfarrheim und ehemaligen Pfarrershaus - stattgefundenen Pflanzenbörse eingefunden hatte.
Auch seine Ware war "Ruckzuck" an Mann und Frau gebracht. Hatte der gutgelaunte Willi danach reichlich Zeit sich auf die Anhängerladefläche seines Traktors zu setzen und einige Schwätzchen zu halten.
Und auch das war an diesem in vielfacher Hinsicht „besonderen Tag“ gefragt. Beim als Fazit zu ziehendes Ergebnis mit gelungener Pflanzenbörse, bei der auch der Dorfplausch und angenehme Tratsch dazugehörte.
Viele Dörfer im Kreis Euskirchen, wie auch die zur Stadt Bad Münstereifel zählenden Orte erstrahlen seit geraumer Zeit im neuen Glanz und reifen quasi zur neuen Blüte. Ausschlaggebend ist nicht nur das große Interesse an Bauwilligen, die von der Stadt aus finanziellen, aber auch aus Gründen der Natur auf´s Land ziehen.
Und um die Dörfer attraktiv bleiben und noch reizvoller werden zu lassen, engagieren sich die Mitglieder des stetig wachsenden Thürne-Vereins. Für die Alteingesessenen, aber auch den stets willkommenen Neubürger, um nicht nur Houverath und Wald „schmackhafter“ zu machen. Sprichwörtlich „schmackhaft“ jüngst mit der erneut erfolgreichen Pflanzenbörse, die einen großen Run erlebt.
Gab es Dank der im positiven Sinne liebevoll zu bezeichnenden „Kräuterhexe“ Yvonne Hillbrandt aus Wald sogar erfrischende Cola-Getränke als Naturprodukt und andere schmackhafte Kräutergetränke aus der Eifel. Erst kürzlich konnte die nun auch Workshops anbietende Frau eine erfolgreiche Bärlauch-Exkursion für dieses Jahr abschließen.
Wurde die erfolgreiche Müllsammelaktion, die auf die Initiative der Dörfergemeinschaft-Thürne durchgeführt erwähnt. Auch zuvor der Kölner Campingclub angesprochen und mit ins „Boot“ genommen, da auf den Wiesen am Houverather Bach reichlich Flutmüll lag. Nach der Sammelaktion hatte der Verein alle Beteiligten zu einer Bratwurst am "Räubergrill" bei Achim in Scheuren eingeladen.
Doch die erfreulichste Nachricht des Tages war das Thema „Backes“.
Im Rahmen eines „Leader-Programmes“ wurde ein Förderantrag gestellt, dem jüngst stattgegeben wurde. Die fehlenden Mittel sollen vom Verein oder weiteren großzügigen Spenden aufgebracht werden. Erfreulich jüngst zu hören: Auch die Kirche unterstützt das Vorhaben.
Vorsitzender Rainer Hilberath:“ Wir wollen versuchen, mit möglichst viel eigener man power den Bau anzugehen.“
Zum Blickfang Dank Architekt Hermann Josef Schulz aus Houverath wurde eine von ihm eigens hergestelltes Modell eines „Backes“, wie es in früheren Jahren in vielen alten Häusern üblich und schon bald in Originalgröße aufgebaut, zwischen Pfarrheim und ehemaligen Pfarrershaus aussehen könnte. Dann kann sich dort jeder der möchte gerne nicht nur sein eigenes Brot backen. Sicherlich auch ein guter Weg zum gemeinschaftlichen und gut Miteinander Leben auf dem Dorf.
Am Rande war schließlich auch von den Wanderwegen "wääch jangs" (entlang des Weges), von fehlenden Pfosten, die ersetzt werden müssen zu hören. Aber auch, davon, dass einige Übergänge am Houverather Bach wegen zwei zerstörten Brücken noch nicht begangen werden können. Werden jetzt Flyer aktualisiert und an der Mehrzweckhalle - mit einem Hinweis auf die teilweisen Zerstörungen aufgehängt.
Erfreuliche Nachricht: Am Wanderparkplatz Wolkenbruch hat die Stadt auf Bitte des Vereins den Pfad hin zum Roten Weg wieder freigeschnitten und gangbar gemacht, wie von Heiner Dibbern zu erfahren war.
Fehlte natürlich bei der jüngsten erfolgreichen Pflanzenbörse neben der guten Nachricht auch nicht die Anlage mit Foto des Förderbescheids von immerhin 15.503,20 Euro. Ebenso nicht der Artikel aus dem "Kölner Stadtanzeiger" und der "Kölnischen Rundschau" zum gleichen Thema.
Rainer Hilberath, der an diesem Tag auch teils exotische Pflanzen feilbot und für ein paar “Groschen“ verkaufte, warb immer wieder für das nun möglich werdende Projekt „Bau eines freistehenden Holzbackofens in Houverath“. „Als Dörferverein haben wir wirklich umfangreiche Bewerbungsunterlagen eingereicht. Neben Planungsskizzen, Kalkulationen, Angeboten zu Öfen und Baumaterialien.“ Habe man ferner verbindliche Aussagen zu etlichen Themenfeldern wie Förderung der dörflichen und sozialen Infrastruktur, Jugendmitwirkung, Kinder, Generationen übergreifende Aspekte, know-how-Transfer, Nachhaltigkeit, Integration, Energie- und Ressourceneinsparung usw. vereinbart.
Das bedeutet aber auch: „Wir bekommen für die Fördergelder kein fertiges Backhaus hingestellt, sondern müssen als Verein die vielen zu erledigenden Dinge ehrenamtlich selbst anpacken. Das fängt beim Sammeln von Totholz durch Grundschule und Kita an, geht über Erd-, Maurer- und Holzarbeiten bis hin zum Thema Sauerteig und Backen so wie der Verköstigung bei entsprechenden Feierlichkeiten. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle, die bei den Vorbereitungen mitgeholfen haben.“
Mit einbezogen alle sieben Dörfer, Houverath, Eichen, Lanzerath, Limbach, Maulbach, Scheuren und Wald.
Und weil eine Gruppe von Menschen im Auftrag des Kreises Euskirchen nur alle drei Jahre über die Lande zieht um sich vom bereits Gegebenen, aber auch Neuem in den Dörfern zu erkunden und zu bewerten, werden die Mitglieder nicht müde, um in Houverath und Umgebung auch für die Zukunft reichlich Neues zu bieten. Somit auf dem besten Weg sind in absehbarer Zeit zum Thema „Unser Dorf hat Zukunft“ erneut zu punkten.
Und schon vor geraumer Zeit war bei einer Bereisung auch von Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian zu hören: “Das sind eben genau die Dinge, die ich begrüße und befürworte. Ideenreichtum und etwas neues Anpacken.“
Dazu dürfte in Kürze auch eine bessere Digitalisierung und Mobilität mit Funkmast gehören.
Vorbei dann hoffentlich die Zeiten vom teils „Niemandsland“, wo Handy-Empfang, wenn überhaupt, wie einige Tage nach der Flut nur noch an bestimmten Stellen wie auf dem NORMA Parkplatz im höher gelegenen Dorf Wald möglich war. Und gerade in Zeiten vom vermehrten Home-Office sollten auch auf den Dörfern alle technisch notwendigen Voraussetzungen ohne eventuelles "Wenn und Aber" und damit vereinzelt möglichen "Nörglern" umsetzbar sein. mg/ Pressebüro MaGö /Manfred Görgen
LeserReporter/in:Manfred Görgen aus Bad Münstereifel |
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